Warum du eine tolle Mutter bist

Du sagst, du bist eine schlechte Mutter. Weil du keinen Spaß dabei hast, wenn du mit den Kindern im Kinderzimmer sitzt und Klötze stapelst. Du spielst auch nicht gerne Feuerwehr, bist schlecht im Höhlenbauen und beneidest deinen Mann, der gemeinsam mit euren Söhnen Legohäuser baut und glänzende Augen bekommt, während er einen Schornstein aus schwarzen Steinen auf das Dach steckt. Wenn du Legosteine in die Hand nimmst, kannst du höchstens eine Mauer bauen. Deshalb denkst du, dass du eine schlechte Mutter bist.

Aber denk doch mal daran, wie du mit verstellter Stimme Räuber-Hotzenplotz-Geschichten vorliest und die Kinder so laut lachen, dass sie fast in die Hose machen müssen. Wie lecker deine selbstgemachten Pfannkuchen sind. Wie geborgen sich deine Kinder fühlen, wenn du abends neben ihnen im Bett liegst und ihre Köpfchen streichelst. Deshalb finde ich, dass du eine ganz tolle Mutter bist.

Du sagst, du bist eine schlechte Mutter. Weil du so ungeduldig mit deinen Kinder bist. Du meckerst und motzt, du schimpfts und nörgelst. Dieses Chaos im Haus bringt deinen Puls zum Rasen, du hasst es, zu spät zu kommen, und kommandierst Mann und Kinder herum wie ein Feldwebel. Du wärst gerne so ruhig und achtsam im Umgang mit ihnen wie deine Freundin, die immer so lieb zu ihren Kinder ist. Deshalb denkst du, dass du eine schlechte Mutter bist.

Aber denk doch mal daran, wie du den letzten Urlaub organisiert hast und alle so begeistert von der Ferienwohnung waren. Und dass du nächste Woche mit deinen Kindern ins Puppen-Theater gehst. Dass du dich im Elternbeirat engagierst und dafür gesorgt hast, dass der Kindergarten eine neue Gartenbepflanzung bekommt. Wie fröhlich deine Kinder sind, wenn du mit ihnen zu lauter Musik durch die Wohnung tanzt. Deshalb finde ich, dass du eine ganz tolle Mutter bist.

Du sagst, du bist eine schlechte Mutter. Weil du so chaotisch bist. Bei euch zuhause ist es nie aufgeräumt. Du bist schlecht organisiert, du vergisst, dass deine Tochter Kastanien und Klopapierrollen in die Schule bringen soll und die Windeln für deinen Sohn alle sind. Du beneidest die anderen Frauen mit ihren Kalendern und den perfekt gepackten Wickel-Taschen. Deshalb glaubst du, dass du keine gute Mutter bist.

Aber denk doch mal daran, wie du neulich für deine Kinder aus Eierkartons eine ganze Stadt gebaut hast. Wie ihr gemeinsam malt, knetet und Kuchen backt. Dass es dir egal ist, dass die Küche hinter aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Und deine Töchter dich fasziniert anschauen, weil du beim Basteln so selbstvergessen bist wie ein Kind. Deshalb finde ich, dass du eine gute Mutter bist.

Du bist gut so, wie du bist!

Wir Mütter sind ganz normale Menschen und bekommen mit der Geburt unserer Kinder leider keinen Ausrüstungskoffer mit extra vielen guten Eigenschaften. Wir bleiben die, die wir sind: die eine Mutter ist kreativ, die andere strukturiert. Die eine ist immer liebevoll, die andere hat immer Power. Die eine backt mit ihren Jungs fantastische Torten, die andere zeigt ihren Mädchen, wie sie einen Autoreifen wechseln. Keine von uns kann alles, und das ist auch gut so. Unser Kinder lernen auf diese Weise, dass wir Eltern normale Menschen mit individuellen Schwächen und Stärkensind. Wir lieben unsere Kinder doch so, wie sie sind: schüchtern, aufsässig, clever, witzig, sportlich oder tolpatschig; und unsere Kinder lieben uns so, wie wir sind. Deshalb zweifele nicht so viel an dir. Du bist du und du bist toll – deine Kinder möchten dich nicht anders haben. Kinder haben eine schöne und erfüllte Kindheit, auch wenn du mal meckerst, eine Chaos-Queen bist oder keine Geduld für Stapeltürme hast. Du bist eine wunderbare und liebende Mama, ich weiß das.

Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura

Ps.: Ich zum Beispiel bin mit den Kindern oft sehr ungeduldig und meckere rum. Heute Morgen wollten Luise und Oskar mit Wasserfarben malen und ich dachte, warum auch nicht? Lass sie doch mal kreativ sein. Dann haben die Beiden eine riesen Sauerei veranstaltet, das Wasser kippte um, alles war vollgeschmiert, Oskar hatte die Farben im Mund. Ich kann sowas einfach nicht aushalten, habe gemeckert, die Farben weggepackt und war fix und alle. Dafür haben wir eine halbe Stunde später zum Elsa-Lied getanzt und gesungen und ich habe richtig schöne Fotos von ihnen geschossen. Überleg doch mal: Für alle Dinge, die dir mit den Kindern nicht gelingen, fällt dir garantiert mindestens eine Sache ein, die du richtig super kannst.

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