Ich brauch ne Pause

Warum hier nichts mehr los ist

Viele haben sich vielleicht gewundert, weil hier so plötzlich und hartnäckig pausiert wird. Aber die Zeit ist knapp, ganz besonders neben der Betreuung von drei Kindern, bei denen besonders eines durch völlige Unselbstständigkeit auffällt. Dieses eine Kind macht sich durch weitere Eigenschaften bemerkbar: unbarmherzigen Hunger. Und zwar am liebsten nachts. Es wünscht Nahrung zwischen 22 Uhr nachts und 6 Uhr morgens im eineinhalb Stunden-Takt und sorgt bei Muttern für brennende Augen, bleierne Müdigkeit und einen Nacken so hart wie Kruppstahl.

Wer diese Gefühle gerne in einem Experiment nachempfinden möchte, der stelle folgenden Versuch nach: legt euch einen guten Film rein oder unterhaltet euch angeregt mit einem guten Bekannten. Nahe liegend ist da der Ehemann oder Freund. Um ca. halb zehn, wenn es gerade so richtig spannend und unterhaltsam wird, lasst ihr euren Handywecker bimmeln, verabschiedet euch zügig ins Bett und legt euch in folgender Position hin: auf die Seite, Kopf unnatürlich nach unten gekrümmt. So bleibt ihr liegen ohne euch zu rühren. Den Handywecker stellt ihr jetzt auf ein 90 Minuten-Intervall und lasst euch dann regelmäßig wecken.

Anton versteht nicht, warum ich ihn anschnauze, wenn er die Äußerung tätigt, dass er ein wenig müde sei. Sogar das Gähnen muss er heimlich auf dem Klo machen. Ich rate euch daher: sprecht niemals im Beisein einer stillenden Mutter von Erschöpfungszuständen. Das trägt wenigstens zu ein bisschen Frieden ein.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: ich komme nicht mehr zum Schreiben. In den kurzen Stillpausen versorge ich zwei weitere kleine Kinder mit dem Nötigsten (Bundesliga-Ergebnisse, Lakritzkonfekt und frische Unterhosen) und kümmere mich sonst gleich wieder um einen  Wutbürger, der Hunger äußert.

Ich mache die Läden dicht

So habe ich mich nun schweres Herzens dazu entschlossen, hier fürs erste die Läden dicht zu machen. Denn auch eines müssen Mütter lernen: sie können nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Neben diversen Motivtorten, selbst genähten Lätzchen aus Wollfilz, preisverdächtigen Kastanienmännchen und Bento-Boxen, nach denen sich sogar die Kindergärtnerinnnen die Finger lecken, vergessen Mütter heutzutage nämlich oft, sich um etwas sehr viel wichtigeres zu kümmern: um sich selbst!

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Deshalb werde ich künftig in den vielen Stunden, in denen ich mich bisher um mein Blog gekümmert habe, Dinge tun wie Schlafen, Lesen, Yoga machen und feinen Espresso trinken. Ich habe nämlich geübt, Wäscheberge zu ignorieren und Staubschichten liebevoll anzunehmen, schmutzige Spiegel zu respektieren und ungewischte Holzböden zu tolerieren.

Bis bald…

Ihr Lieben, vielleicht hören, sehen und lesen wir uns hier oder an anderer Stelle wieder. Bis dahin macht es doch wie ich und geht jetzt gemütlich Kaffee trinken. Zumindest so lange, bis das Baby wieder heult! Muhahahahahh…

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