So überstehst du die Kindergartenferien

Wenn der Kindergarten Ferien hat…. sind Mütter hin und wieder mit den Nerven am Ende. Wir haben hier schon oft über dieses Thema geschrieben und erst neulich hat Nina erzählt, warum sie froh ist, dass die Sommerferien bald vorbei sind. Ich schrieb vor einigen Wochen, dass die Pfingsferien für mich ein enormes Stresspotential boten und als ich gegen Ende der 14 Tage vor Erschöpfung heulend auf dem Wohnzimmerboden saß, war mir klar, dass sich was ändern muss. Heute erzähle ich dir, was ich dieses Mal anders gemacht habe. Es hat nämlich geklappt: die Kinder und ich hatten zwei wirklich tolle Wochen mit wunderbaren Ausflügen, Zeit zum Rumgammeln und Spielen, Freunde treffen und Neues entdecken.

1. Keine Verpflichtungen

Als Selbstständige hatte bisher immer große Skrupel, mich für mehr als ein paar Tage in den Urlaub zu verabschieden. Nun habe ich aber gemerkt, dass es a) einfach sein muss b) den Kindern und mir total gut tut und c) jeder auch mal abkömmlich ist.

Bisher habe ich in den Kindergartenferien abends gearbeitet, wenn die Kinder im Bett lagen und ich völlig erschöpft war. Oder ich habe mal mittags den Computer hochgefahren und einen Text lektoriert, während Baby Oskar meine Schreibtischschubladen auseinander genommen hat. Das hat immer für eine Menge Stress gesorgt und das Wissen um einen Abgabetermin gegen Ende der Woche hat mich bei jedem Ausflug mit den Kindern enorm unter Druck gesetzt. Dieses Mal habe ich mein Büro tatsächlich zugemacht und es war toll! So kam bei mir endlich Urlaubsstimmung auf und das hat auch den Kindern gefallen. Ich habe außerdem versucht, alle anderen Pflichten wie Arzttermine oder die Steuererklärung zu verschieben, sodass der Kalender richtig leer war. Das kann ich dir nur empfehlen, sofern das bei dir möglich ist. Jedenfalls werde ich im nächsten Jahr vorplanen und Urlaub nehmen, wenn der Kindergarten zu macht.

2. Den Tag strukturieren

Die Kinder fühlen sich wohl, wenn sie wissen, was der Tag bringt. Je kleiner sie sind, desto notwendiger ist eine solche Alltagsroutine. Wir haben uns einfach eine Ferienroutine erschaffen: Nach dem Aufstehen gab es erst einmal ein gemütliches Frühstück und natürlich dauerte es, bis alle wach waren. Aber danach haben wir uns angezogen, die Zähne geputzt und sind raus gegangen. Entweder ging es sofort los zu unserem geplanten Ausflugsziel, oder aber wir haben die verschiedenen Spielplätzen in der Gegend besucht. Ich finde, dass dieses Rumgammeln zuhause am Wochenende sein muss, aber 14 Tage am Stück bis elf Uhr im Schlafanzug zu stecken führt meiner Erfahrung nach oft zu schlechter Laune, Streit und Unzufriedenheit. An der frischen Luft haben sich die Kinder dann ausgetobt und ich konnte ab und zu sogar einfach nur ein Buch lesen. Anschließend sind wir nach Hause gegangen, wir haben gekocht und gegessen. Dann war schon Zeit für Oskars Mittagsschlaf und nachmittags ab 14 Uhr kam der zweite Teil des Tages dran.

3. Action und Ruhe im Wechsel

Ich habe mir viele tolle Ausflugsziele ausgesucht, sowohl bekannte als auch neue. Aber die Kinder hatten im Urlaub einfach auch das Bedürfnis, in Ruhe spielen zu können und in den Tag hinein zu leben. Also sind wir nach einem größeren Ausflug immer einen Tag zuhause geblieben. Außerdem haben wir die Nachmittage immer wieder mit den Kindergartenfreunden verbracht und jeder durfte mit seinem besten Kumpel eine kleine Übernachtungssause veranstalten. Übrigens sind die beiden Großen mittlerweile in einem Alter, indem es total easy ist, wenn wir noch Freunde mitnehmen. Die Kinder spielen super zusammen, verziehen sich sogar mit ihrem kleinen Gast und sind für Stunden nicht mehr zu sehen. Darauf habe ich lange gewartet und die Erfahrung zeigt, dass es mit etwa vier Jahren soweit ist.

4. Streit gehört dazu

Wenn du jetzt findest, dass sich das alles mega entspannt anhört und du denkst, dass hier ausschließlich Harmonie herrschte, muss ich dir noch was gestehen: Jimmy und Luise haben sich natürlich wie immer ordentlich gezofft und ich war wie immer ganz schön genervt. Mir hilft dann immer am meisten, mich nicht in den Zwist reinziehen zu lassen und aus dem Zimmer zu gehen. Gemeinsam das Haus zu verlassen hilft uns auch immer.

Außerdem gab es auch den ein oder anderen katastrophalen Moment. Zum Beispiel, als Luise von der Übernachtungsparty mit Freundin Lara übermüdet erst zwei, denn einen Zopf haben wollte. Wir hatten keine Zeit mehr für einen Frisurenwechsel, Luise brüllt, mir platzte der Kragen – und wir sind beide explodiert. Bei uns ist es in jedem Fall so, dass wir niemals zwei Wochen Dauerharmonie haben und ich denke, das ist auch normal. Ich stelle mich jedenfalls darauf ein, dass es mal kracht, und mache das mit dem nächsten Punkt wieder wett!

5. Ruhe und Entspannung für Mama

Mein absolut wichtigster Tipp für Kindergartenferien, die für alle Seiten entspannt verlaufen sollen, ist genug Ruhepausen für die Betreuungsperson. Nach dem Mittagessen habe ich auf eine Pause bestanden. Jimmy und Luise schlafen nicht, aber sie haben eingesehen, dass sie für eine Stunde ruhig und alleine spielen müssen. Das geht natürlich erst ab einem gewissen Alter, aber ich finde, das kannst du auch schon jüngeren Kindern klar machen, die nicht mehr so lange schlafen wie Oskar. Ich brauche nämlich die Zeit, um mal einen Kaffee zu trinken, Zeitung zu lesen oder vielleicht sogar ein Nickerchen zu halten. Wir müssen den Kindern unsere Bedürfnisse erklären und mit ihnen besprechen, wie wir diesen gemeinsam nachkommen. Richtig gut klappt das mit den Leitsätzen der Gewaltfreien Kommunikation, über die ich erst kürzlich geschrieben habe. Natürlich kannst du ganz kleinen Kindern noch nicht erklären, warum du eine Pause brauchst. Aber meist machen sie ja noch einen Mittagsschlaf und den solltest du für dich nutzen.

6. Abends ist Elternzeit

Meine Kinder wachen teilweise um halb sieben Uhr auf. Du glaubst nicht, wie oft ich von da an das Wort „Mama!“ höre. Deshalb brauche ich abends meine Ruhe und möchte meinen Hobbys nachgehen, eine Serie schauen oder Laufen gehen. In den Ferien sind wir zwar nicht so streng mit den Bettgehzeiten, aber nach acht Uhr ist dennoch Ruhe. Die Kinder dürfen dann mal einen Film schauen oder im Zimmer spielen. Manchmal veranstalten wir auch einen Kinoabend mit Popcorn. Wir haben uns neulich Mullewapp – das große Kinoabenteuer der Freunde angesehen und natürlich Die Eispinzessin, die gar nicht so schlimm ist, wie ich dachte.

Und falls du auch aus dem Raum Stuttgart kommst und nicht genau weißt, was du die letzten beiden Ferienwochen noch mit den Kindern machen sollst, verrate ich dir unser kleines Ferienprogramm:

  • Wir waren im Welzheimer Wald im Eins&Alles auf einem Walderlebnispfad, der durch einen schattigen Wald geht. Du kannst mit den Kindern dort Lamatouren machen, sehr gut essen oder einfach nur auf Entdeckungsreise gehen. Extra-Tipp: für kleine Kinder besser eine Trage oder Kraxe mitnehmen, das Gelände ist nicht kinderwagentauglich
  • An einem Nachmittag sind wir nach Ludwigsburg zu Ikea gefahren. Dort marschieren wir gemütlich durch die Ausstellung, kuscheln uns in die Betten und schnuppern an den Duftlampen. In der Kinderabteilung probieren die Kids sich dann durch das Spielzeug und im Restaurant essen wir Eis. Am Ende gibts noch die obligatorischen Zimtschnecken – wir lieben es!
  • Natürlich waren wir auch im Märchengarten in Ludwigsburg. An heißen Tagen planschen die Kinder auf dem Wasserspielplatz. Dieses Mal haben wir uns in die Herzogschaukel gewagt. Achtung, das ist nichts für empfindliche Mägen! Boot fahren, eine goldene Münze erhaschen und einmal in den Froschkönigbrunnen fallen gehört natürlich dazu…
  • In Backnang fand ein Theaterfestival statt und das Theater Tredeschin aus Stuttgart hat die Bremer Stadtmusikanten gespielt. Schau mal nach, sie spielen das Stück und viele andere tolle Geschichten immer wieder – und das wirklich ganz zauberhaft!!!
  • Freibad war bei diesen Temperaturen ein Muss. Wir waren im Fellbacher F3, das einen grandiosen Außenbereich für Kinder hat. Leider gibt es viel zu wenig Schatten, weil die Bäume noch klein sind. Deshalb waren wir beim zweiten Mal in Waiblingen Bittenfeld. Dort gibt es einen Wasserspielplatz und ein Kinderbecken mitten im Schatten und auch sonst ist es dort wunderschön.
  • Eine Fahrradtour ist bei uns immer beliebt. Am liebsten radeln wir auf dem Besinnungsweg in Fellbach Oeffingen und erkunden all die tollen Kunstwerke. Das allerneueste haben wir kürzlich bestaunt und waren ganz begeistert.
  • Obligatorisch ist natürlich ein Ausflug in die Wilhelma. Wie entdecken dort immer wieder was neues: dieses Mal haben sich zwei kleine Äffchen stundenlang bespaßt, wir haben uns durch die gesamte Kinder-Turnanlage geturnt und waren begeistert von der pinken Löffelente und dem Pyramiden-Kofferfisch.
  • Eigentlich wollten wir noch ins Museum der Alltagskultur in Stuttgart Waldenbuch mit anschließendem Besuch des Werksverkauf von Ritter Sport. Aber das nehmen wir uns für die Herbstferien vor!

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Tipps für die nächsten Kindergartenferien geben. Denk dran und nimm dir auf jeden Fall die nötigen Pausen, denn eine entspannte Mutter ist die Grundlage für eine Menge Freizeitspaß!

Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura

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