Entpannt in den Tag

Neu auf dem Blog: Nina Langstrumpf

Neue Rubrik, tolle Autorin, klasse Texte

Ich habe mir für meinen Blog Unterstützung ins Boot geholt, und zwar eine richtig gute Schreiberin! Sie ist wie ich dreifache Mutter, hat eine extra Portion Humor und tickt in vielerlei Hinsicht wie ich. Unter der Rubrik Nina Langstrumpf findet ihr künftig mitreißende Texte, die euch als Eltern zeigen: mit euren tagtäglichen Hürden im Familienalltag seid ihr nicht alleine. Und nun mache ich den Vorhang auf für Nina:

Entspannt in den Tag

Das schöne am Bloggen ist, dass man man Dinge, die man beinah verdrängt hat, immer wieder nachlesen kann! Mein Text „Entspannt in den Tag“ habe ich vor circa einem Jahr geschrieben und ich kann mich wirklich nur noch ganz dunkel daran erinnern! Ich weiß, dass es teilweise morgens echt furchtbar war! Was sich in diesem Jahr an unserer Morgenroutine verändert hat könnt ihr nach dem folgenden Beitrag lesen.
Entspannt in den Tag

Entpannt in den Tag

5:10 Bosse wird wach
5:15 Okayyyy… bevor auch Lasse wach wird schnell die Treppen runter, mit Bosse hoch und eine Flasche verabreichen. (56 Stufen)
5:40 Bosse sitzt fröhlich quakend neben mir im Bett und ich denke mir nur “BITTE lass mich doch noch ein paar Minuten schlafen! Fünf Minuten???!!!”
6:45 Bosse fallen die Augen wieder zu. Mir auch! Endlich!
6:55 Lasse wacht auf!
7:00 Ich versuche gaaaanz leise aufzustehen, um Bosse nicht zu wecken. ICH bin verdammt leise, nur leider knacken meine Füße bei jedem einzelnen Schritt und in der Stille hört sich das so an als würde ich gerade Nüsse knacken! Argh! Kaum an der Tür setzt sich Bosse ruckartig auf und schaut mich vorwurfsvoll an! Sein Blick sagt “Mama!? Ist das dein Ernst??? Du willst mich einfach so verlassen???” Und schon kommen riesige Krokodilstränen und das folgende Schreien lässt das ganze Haus erschrocken hochfahren!
7:03 Lasse hat jetzt auch keine Lust mehr fröhlich glucksend unten auf mich zu warten und macht ziemlich deutlich klar, dass ich jetzt ganz schnell mit ner warmen Milch anzurücken habe!
7:04 In Panik fliegt mein Blick zum heulenden Bosse vor mir und auf das Babyphone. Wohin soll ich zuerst rennen? Wenn die beiden weiter so laut sind ist nämlich gleich Lisa auch wach und möchte SOFORT meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
7:05 Ich sprinte durch die Tür, renne die Treppen runter und renne diese mit Lasse im Arm wieder hoch. Im Laufen schnappe ich mir die Milch. (112 Stufen)
7:10 Mit der Linken Hand tröste ich Bosse und suche panisch den Schnuller und mit der rechten Hand gebe ich Lasse die Flasche.
7:30 Lasse & Bosse werden gewickelt und angezogen. Ich muss ja nicht erwähnen, dass beide das total schön finden und ganz ruhig lächelnd vor mir liegen.
7:35 Lisa ruft “Mama! Mamaa! Mamaaa!”
7:36 WER mieft denn hier bitteschön???
7:38 Ich laufe Richtung Tür, um Lisa aus dem Bett zu holen. Gleichzeitig bekunden Bosse&Lasse ihren Unmut darüber wieder mal einfach so von mir verlassen zu werden!
7:39 Während Bosse&Lasse sich die Seele aus dem Leib brüllen, wünsche ich meiner Tochter einen schönen Morgen! Lisa will dann auch noch etwas kuscheln und auch das Hausschuhe anziehen ist nicht sooo einfach. (142 Stufen)
7:50 Bosse&Lasse freuen sich total wieder frisch gewickelt zu werden (ich mich auch). Lisa “Mamaaa Milch?”
8:00 Lisa wickeln und anziehen. Gleichzeitig mit großen Worten Lasse erklären wieso er die Tür der Spielküche bitte nicht zu machen soll, währen die Finger von Bosse noch drin sind! Lisa dazu animieren Bosse’s Finger zu pusten.
8:10 Sprint in die Küche. Kaffee machen und Milch in die Lieblingstasse von Lisa befördern. Gleichzeitig mit einem Ohr bei den Kindern abwägen, ob das ein Schreien vor Schmerzen oder Wut ist! (172 Stufen)
8:13 Durchatmen! Die Jungs spielen, Lisa trinkt ihre Milch und ich meinen Kaffee!!! Herrlich!
8:14 Milch aufwischen, wieder wickeln und das Telefon aus dem Mund von Bosse befreien.
8:18 Lasse runter tragen, Lisa die Hand auf der Treppe reichen und gleichzeitig Bosse immer wieder versichern, dass ich wieder kommen werde, um auch ihn zu holen (er glaubt mir nicht). (217 Stufen)
8:20 Zu viert im Bad Zähne putzen und dabei aufpassen, dass sich keiner kopfüber in die Badewanne stürzt!
8:30 Ich mache mich “frisch”. Bedeutet ich putze meine Zähne und kämme meine Haare. Wenn es richtig gut läuft Schminke ich mich. Schminken bedeutet hier schnell Puder für den “Nude” Look auflegen! Hahahah!
8:35 Spielkiste ins Esszimmer kippen und KiTa Brot für Lisa machen.
8:45 Lisa an die Hand, Bosse auf den Arm Treppen runter und Bosse schon mal in den Kinderwagen (Spielzeug und Schnuller schnell hinterher).
8:47 Lisa zum Schuhe anziehen animieren und Lasse runter holen.
8:48 Lisa weiß plötzlich nicht mehr wie man Schuhe anzieht.
8:50 Lasse macht einen wild gewordenes Kalb nach und ich versuche ihn im Kinderwagen zu bändigen.
8:52 Kurzes Schreikonzert von all meinen lieben Kindern nur für mich! Und jeder in seiner eigenen lieblichen Tonlage.
8:53 Jetzt kommt meine Zirkusnummer: Ich singe laut “Versuchs mal mit Gemütlichkeit…”, dabei tanze ich wild durch den Flur bis alle Kinder wieder glücklich sind.
8:56 Raus aus der Tür, ab zum Kindergarten. Ging doch echt flott heute Morgen! Und Sport habe ich mit 269 Treppenstufen auch schon gemacht!

EIN JAHR SPÄTER

Ich schreibe mal eine kleine Kurzfassung:

6:15 Mein Wecker klingelt und ich verlasse laaaangsam mein heiß geliebtes Bett. Theoretisch könnte ich noch liegen bleiben, denn meine Kinder schlafen ja auch noch und ich habe den Luxus, dass ich momentan noch nicht um Punkt XY auf der Arbeit sein muss. Aber eines habe ich im letzten Jahr gelernt: Je besser ich drauf bin, desto besser sind die Kids drauf! Und ohne eine Tasse Kaffee ganz in Ruhe vor dem ersten „MAAAMAAAA!!!!“ bin ich ungenießbar!

7:00 Entweder wecke ich jetzt alle drei Kids oder ein bis zwei (Lasse ist definitiv Langschläfer) sind schon wach. Aber das stört nicht mehr! Wieso? Man mag es kaum glauben, aber sie spielen einfach oder wir sitzen noch mal bei einer Banane und Milch zusammen am Tisch und reden miteinander. Wirklich! GENIAL!

Und so weiter und so fort…. Und natürlich gibt es auch noch die gaaaanz arg bescheidenen Tage an denen alles schief läuft, aber die verdränge ich mittlerweile gekonnt, so dass ich sie schon gar nicht mehr aufschreiben kann 😉

Also versucht es locker zu sehen. Wenn nicht am Morgen, dann spätestens Abends mit einem Glas Wein und Gummibärchen auf der Couch!

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