Wie Ordnung ins Foto-Archiv kommt und ein Familienalbum entsteht

Schatzkiste der Erinnerung: Wie wichtig dein Job als Familien-ReporterIn ist

Zwischen den Jahren kümmern Anton und ich uns um ein großes Projekt: wir basteln am jährlichen Familienfotoalbum. Dann wird mir immer wieder klar, wie schön es ist, die einzelnen Familienmomente festzuhalten. Und ich nehme mir jedes Mal fest vor, die Kamera in die Tasche zu stecken, sobald ich das Haus verlasse. Ob einschlägige Ereignisse wie Jimmys Einschulung oder das Weihnachtsfest, aber auch ganz alltägliche Dinge wie gemeinsames Kuchenbacken, ein extra schön gemaltes Bild von Luise oder ein zerwühltes Kinderzimmer: viel zu schnell vergessen wir im Nachhinein, was unser Leben ausmachte – nämlich der Alltag.

Letztes Jahr, als ich zusammen mit einem befreundeten Fotografen über die Bilderflut auf meinem PC sprach, wurde mir klar, wie notwendig es ist, hier mal Ordnung reinzubringen. Außerdem wollte ich mir darüber klar werden, was ich mit den Bildern ausdrücken, sagen oder erinnern möchte. Mein Ergebnis lautete: ich bin eine Familienreporterin, denn ich mache die Bilder, denke an den Fotoapparat, notiere mir Erlebnisse und sammle Erinnerungsstücke.

Jedenfalls habe ich auf das Gespräch mit meinem Fotografen-Freund hin beschlossen, die Mengen an Fotos nicht mehr ungenutzt auf der Festplatte versauern zu lassen, sondern für jedes Jahr ein Familienalbum anzulegen. Heute erzähle ich dir, wie ich dabei vorgehe und wie ich dann aus den Fotos ein schönes Album erstelle. Vielleicht hast du Lust und Muße, auch so ein Buch zu entwerfen. Wenn du dafür keine Zeit hast, wäre das doch ein tolles Geschenk für euch als Familie. Vielleicht hast du Eltern, Freunde oder Geschwister, die kreativ sind und dir die Arbeit abnehmen möchten. Wäre doch ein wundervolles Geschenk zum Geburtstag oder zum nächsten Weihnachtsfest?

1. Fotos sortieren

Zunächst einmal solltest du eure Fotos durchgehen und alle löschen, die nichts geworden sind. Sei da ruhig kritisch, denn wenn du zu viele Fotos hast, erschwert das später den finalen Auswahlprozess. Hau alle unscharfen und schlechten Bilder in den Papierkorb und gehe auch die durch, die du doppelt und dreifach hast. Welches ist das beste Foto? Entscheide dich dafür und trau dich, die anderen vom PC zu entfernen.

Wenn dann viel weniger Bilder, dafür aber eine Menge guter Schnappschüsse übrig sind, bearbeitest du sie ein wenig. Ich selber arbeite mit einem Mac, in dem die kostenlose App Fotos enthalten ist. Mit der kann jeder Hobbyfotograf die wichtigsten Dinge machen: Bilder beschneiden, aufhellen oder einen Filter drüber setzen. Sicher gibt es auch eine passende App, wenn du einen anderen Computer benutzt. Das ist nicht besonders schwierig und du musst dich nicht verkünsteln. Hier gibts ein nettes Youtube-Tutorial dazu.

Wenn du die Bilder reduziert und bearbeitet hast, erstellst du Ordner und sortierst nach Ereignis, Urlaub oder Thema. Ich selber teile die Bilder in Frühling, Sommer, Herbst und Winter ein, weil ich sie bei uns chronologisch ins Album setze. Aber vielleicht hast du ja auch Themen wie einzelne deiner Kinder, Spielzeug, Alltags-Schnappschüsse oder denkst dir andere Sortier-Ideen aus.

2. Ein Fotobuch aussuchen

Es gibt die verschiedensten Anbieter von Fotobüchern und welchen du dir aussuchst, hängt auch ganz stark mit der Qualität zusammen. Weil ich einmal im Jahr ein richtig tolles Buch machen möchte, habe ich mich für Saal Digital entschieden. Bei 60-70 Seiten kostet das Buch ca. 70 Euro, hat aber hochwertiges und dickes Fotopapier. Es muss allerdings lange nicht so teuer sein: Cewe ist eine günstige Alternative und auch da hast du Möglichkeiten, die Papierqualität anzupassen. Vor allem wenn kleine Kinder das Buch anschauen, ist es nicht schlecht, wenn die Seiten robuster sind. Dann lädst du dir das entsprechende Programm des Anbieters auf deinen PC und musst dich erst einmal reinfuchsen. Aber auch dabei erleichtern dir auf Youtube kleine Videos den Einstieg.

3. Fotos verteilen

Du kannst dann deine Fotos in das Programm laden und sie auf die Seiten verteilen. Entweder du machst wenige Bilder auf die einzelnen Seiten oder packst sie ganz voll mit kleinen Schnappschüssen. Ich wechsle ab und schreibe kleine Texte dazu. Am Ende schließe ich das Buch immer mit einer kleinen Weihnachtsgeschichte plus passendem Foto der Kinder ab. Für das Cover suche ich mir die sechs schönsten Bilder des Jahres aus und platziere sie vorne drauf. Auf die Rückseite schreibe ich einen passenden Spruch. Dieses Jahr habe ich ein Zitat aus dem Lied „This is our home“ von  der Band a-ha ausgewählt, deren Uplugged-Album ich so gerne höre. Vielleicht gefällt er dir auch:

It matters what you think
It matters what you know
There’s no other place to go

For this is our home
This is our home
This is where we belong

Letzes Jahr habe ich mich für ein Zitat von Johann König entschieden:

Wichtig und wertvoll

Diese jährlichen Familienalben sind unglaublich wertvoll für uns und bilden ein Jahr ab, in dem jedes Mal viel geliebt, gelacht und geweint wurde. Viel zu schnell vergesse ich, wie es war, als wir umgezogen sind, als Oskar noch krabbelte oder wir im Sommer im Bergsee gebadet haben. Mit diesem Buch schauen wir uns die schönsten Momente immer wieder an und erinnern uns gemeinsam. Wenn du diejenige in eurer Familie bist, die Fotos macht oder Dinge aufschreibt, sei dir bewusst, wie wertvoll deine Mühe ist und wie sehr sich die Kinder auch noch später darüber freuen werden.

Mehr Ideen, FamilienreporterIn zu werden

  • du kannst für jedes Kind eine Kiste anlegen, in die du die wichtigsten Dinge aus seiner Kindheit legst: Taufkerze, erster Schnulli, Kindergartentasche etc.
  • fang an, ein paar Dinge aufzuschreiben, auch wenn deine Kinder schon größer sind. Kauf ein Buch und notier dir jede Woche eine Kleinigkeit
  • mache jeden Freitag ein Foto von deinem Kind: das ist eine Idee einer Freundin von mir. Sagenhaft, wie sich ihr kleiner Sohn in nur einem Jahr verändert hat. Das sieht man mit dieser Bilderreihe ganz genau
  • zücke einmal im Monat das Handy und mach ein Filmchen von deinen Kindern. Ein Jahr später findest du es garantiert total süß, wie dein Kind gesprochen hat und erkennst starke Veränderungen in der Stimmfarbe
  • schreibt alle gemeinsam an einem Urlaubstagebuch. Die Kinder können viel beitragen und schreiben oder malen. Irgendwann holt ihr es heraus und erinnert euch genau, wie Papa in den Pool gefallen ist oder wie anstrengend die Wanderung zum Berggipfel war
  • Bitte Freunde, Verwandte und Paten, eurem Kind einen Brief an sein 18-jähriges Ich zu schreiben und bewahre sie alle in einer Kiste bis zu seiner Volljährigkeit auf. Schau mal hier, wie rührend das sein kann

Kinder-Tagebücher

Ich schreibe zum Beispiel seit der Geburt der Kinder einigermaßen regelmäßig in drei Bücher hinein und dokumentiere deren Entwicklung. Wie du dir denken kannst, war ich bei Jimmy noch super motiviert und das Buch platzt aus allen Nähten. Der arme Oskar besitzt dagegen ein Buch, in dem sicher nur die ersten zehn Seiten gefüllt sind. So ist das eben mit den armen Dritt-Kindern. Aber dennoch steht dort, welches sein erstes Wörtchen war („Tor“), wann er laufen lernte (mit 16 Monaten) und dass er alle anderen Kinder gern und ausgiebig gebissen hat.

Nun wünsche ich dir ganz viele schöne Momente für das neue Jahr. Denk dran, die Kamera einzupacken und ein paar Schnappschüsse aufzunehmen. Gerne auch mal Spielzeug, einen Lego-Turm oder ein gebasteltes Bild deiner Kinder. Oft machen die kleinen Dinge das Leben zu etwas Großem! Vergiss außerdem nicht, dich selbst fotografieren zu lassen. In diesem Beitrag habe ich übrigens noch eine geniale Idee für außergewöhnliche Perspektiven verbloggt. Gretchen Rubin hat es in ihrem Buch Das Happiness-Projekt (Affiliate Link) so schön gesagt: „Sei eine Schatzkammer glücklicher Erinnerungen.“

Bleib fröhlich und unperfekt,

deine Laura

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