Nichts zu bereuen und ein Grund, es anders zu machen Ich habe schon einige Dinge bereut! Mir mit 12 Jahren die Haare abzuschneiden, so manches Date in meiner Jugend oder die Entscheidung, ein rein geisteswissenschaftliches Fach zu studieren. Niemals aber habe ich bereut, Mutter zu werden. Eines würde ich allerdings anders machen, wenn ich noch einmal mit dem besten Mann der Welt voller Vorfreude und Ungeduld beschlossen hätte, eine Familie zu gründen: Mit ihm über unsere berufliche Zukunft zu reden, über Haushaltskram und Arbeitsaufteilung. Das hatte ich nicht auf dem Schirm, als ich mit 27 Jahren schwanger wurde. Ich machte mir Gedanken um den richtigen Namen für das Kind, um den besten Kinderwagen und schadstofffreie Wickelunterlagen. Wie es aber mit mir in den nächsten Jahren so weitergehen sollte, das habe ich ausgeblendet. Ich habe ein Jahr Elternzeit beantragt, danach wollte ich in Teilzeit wieder arbeiten gehen. So machen es schließlich…
Wir lieben uns, Anton und ich. Wir bleiben für immer zusammen, denn er ist der allerbeste Mann, den es gibt. Wieso eigentlich brauchen wir dann einen Ehevertrag, der die Trennung regelt? Anton teilt doch alles mit mir, Bett, die Schichten, wenn Kinder krank sind, Vermögen, Rentenpunkte und die Flasche Sekt gestern Abend. Über den unsachgemäßen Gebrauch von Bohrmaschinen Aber ab und zu gibts auch mal Ärger. Zum Beispiel vorgestern, als ich ein Regal für mein Arbeitszimmer anbringen wollte. Die Bohrmaschine aus dem Keller geholt, ein Loch gebohrt und mich dabei saugut gefühlt. So lange, bis es fitz gemacht hat und ich die Stromleitung traf. Als Anton nach Hause kam, entspann sich ungefähr folgendes Gespräch: „Sag mal, bist du wahnsinnig? Du darfst niemals über einer Steckdose bohren!“ „Upps, nicht gesehen.“ „Guck dir doch mal die Wand an, wie die aussieht!“ Popeliger Streit, völlig unwichtig, und dennoch saß ich eine Weile beleidigt…