Mutter weiß Bescheid „Wenn mein Mann die Wäsche wegräumen soll, legt er sie stapelweise in die Zimmer, ohne sie in die Schränke einzusortieren. Seine Begründung: er weiß nicht, wo die Kleidungsstücke hingehören. Ein Teil der Arbeit bleibt wieder an mir hängen und ich darf mich mit dem Sortieren rumschlagen“, klagte eine befreundetete Mutter. Dabei ist das ja nur ein Sinnbild für die Grundproblematik von Mental Load. Mamas funktionieren oft als Gehirn der gesamten Familie. Sie wissen eben, dass die blauen Socken in Größe 36 in die Schublade des Sohnes gehören, die schwarzen kurzen mit der 38 drauf in ihren eigenen Kleiderschrank, die nahezu identischen mit dem engen Bund in Größe 43 in Papas Strumpfkiste und alle bunten mit Schmetterlingen in die der Tochter. Sie wissen es, weil sie sich damit beschäftigen. Denn seien wir mal ehrlich, wer jeden Tag im Büro Dateien in entsprechende Ordner verschiebt, kann auch Socken sortieren.…
Vor etwa zwei Jahren habe ich mich mit den Familien-Terminen so verzettelt, dass ich beschlossen habe, mich besser zu organisieren. Seitdem habe ich ein Notizbuch in der Küche stehen, direkt neben der Kaffeemaschine. Jeden Sonntag mache ich es mir mit einem Cappuccino gemütlich und plane die nächste Woche. Alle Termine stehen zusätzlich in meinem digitalen Kalender im Handy, den ich mit Anton synchronisiert habe. Ich teile die leere Doppelseite in sieben Tage ein und ziehe auf beiden Seiten rechts noch eine senkrechte Linie. So habe ich neben den Feldern für die einzelnen Tage noch ein paar Felder für die To-Dos der Familie. Da kommen dann Dinge wie Brot kaufen, Tesafilm besorgen, Taschengeld verteilen, Bettwäsche wechseln und Steuererklärung machen rein. Wiederkehrende Aufgaben schreibe ich auf kleine Plastik-Post its, Grün für Haushalt, Lila für meine Pausen, Pink für die Kindertermine und Gelb für meine beruflichen Telefon-Konferenzen. Dann muss ich diese Dinge nicht…