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Liebe Erstlings-Mama, das hier ist keineswegs ein Brief mit lauter besserwisserischen gut gemeinten Ratschlägen, denn davon bekommst du sicher genug. Ob Mütter aus der Krabbelgruppe, deine Hebamme, der Kinderarzt, fremde Leute auf der Straße: sicher kannst du dich vor Tipps und Tricks rund um dein Baby nicht retten. So ging es mir auch. Trotzdem habe ich jetzt manchmal das Bedürfnis, meine Erfahrungen weiter zu geben, die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Deshalb schreibe ich dir diesen Brief. Ich war wie du am Anfang ganz schön unsicher, habe mir einen riesen Kopf gemacht, Bücher gewälzt und zig Leute nach ihrer Meinung gefragt. Am Ende muss ich sagen, dass 85 % von all den Sorgen und Nöten rund um das erste Baby völlig umsonst waren. Und wie toll wäre das gewesen, wenn sich vor fünf Jahren eine Mutter bei mir gemeldet hätte, um mir diese weisen Worte zu verraten. Daher…

Manchmal liege ich abends im Bett. Kurz vor dem Einschlafen läuft ein Film vor meinem inneren Auge ab: ich bringe Jimmy und Luise in den Kindergarten, Luise steigt aus dem Auto, rennt über die Straße, aus den Augenwinkeln sehe ich einen Lastwagen kommen – rumms! Dann sitze ich vor Schreck senkrecht, mein Herz klopft, ich kann mich kaum beruhigen. Seit Jimmys Geburt laufen vor meinem inneren Auge immer mal wieder ganz schreckliche Filme ab, von Babys, die aus dem Fenster fallen, Kindern, die vor die S-Bahn plumpsen und andere Horror-Alpträume. Und dann wird mir wieder klar, was ich mir mit Beginn der ersten Schwangerschaft aufgehalst habe: Sorgen so groß wie der Mont Blanc und so schwer wie ein 100 Kilo-Sack Zement auf meinen Schultern. Diese trage ich mit mir herum und werde sie wohl mein Leben lang nicht mehr los. Sie drehen sich um die Kinder, um deren Gesundheit, Zukunft,…