Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Kindererziehung und Beruf unter einen Hut zu bekommen ist für viele Familien schier unmöglich. Teilzeit-Stellen, -ausbildungen oder -führungspositionen sind Mangelware, zu viele Branchen bieten nur befristete Verträge an und noch immer nehmen Arbeitnehmer/innen häufig nur mit ungutem Gefühl Elternzeit in Anspruch, und bangen hinterher um einen passablen Wiedereinstieg. Es gibt zu wenig gute Betreuungsmöglichkeiten und dem Erzieher-Beruf fehlen Anerkennung und eine gute Entlohnung. Eltern erhalten keine Steuervergünstigungen, Frauen fehlen auf Grund von Kinderbetreuungszeiten Beiträge in der Rentenversicherung und Alleinerziehende tragen ein extrem hohes Armutsrisiko. Das sind viel zu viele Missstände, die Familien das Leben schwer machen.

Deshalb fordern wir Eltern unter dem Hashtag #elternmachenaufstand ein Umdenken von Politikern und Arbeitgebern. Alleinerziehende, Regenbogenfamilien oder klassische Familien, in denen sich große Menschen um kleine Menschen kümmern (ob leibliche Kinder oder nicht), müssen stärker gefördert und unterstützt werden. Schließlich sind diese Kinder nicht nur die Steuerzahler, Fachkräfte und Wissenschaftler von morgen, sondern sie verkörpern die Zukunft aller Menschen.

Auf dieser Plattform möchte ich Blogger-Texte, Projekte und Netzwerke sammeln, die sich mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschäftigen. Was prangern Familien an, was müsste besser werden? Was läuft schon gut oder welcher Arbeitgeber geht im Gegensatz zu vielen anderen fortschrittliche Wege? Wer unterstützt Alleinerziehende oder fördert Mütter, die arbeiten möchten? Was läuft in unserer Gesellschaft gewaltig schief?

Lasst uns als Eltern zu einer Stimme werden, die nicht mehr zu überhören ist! Lasst uns formulieren, was wir brauchen, um Familie zu leben und dabei erwerbstätig bleiben zu können! Vielleicht wird Politikern und Arbeitgebern in Zukunft klarer, wo die Defizite stecken und was dringend getan werden muss!

Wer weitere Texte zum #elternmachenauftand hat, Netzwerke oder Buchtipps kennt, darf sich gerne bei mir über Email, Twitter oder Facebook melden! Ich erweitere diese Liste Stück für Stück.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Texte

Zum #elternmachenaufstand hat mich der Artikel „Zu platt für den Aufstand“ von Johanna Schoener in der Zeit-Ausgabe Nr. 34/2016 inspiriert.

Ein weiterer Artikel aus der Zeit von 2014: Warum Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht möglich ist. Hier gehts zum Text.

„Und raus bist du“ lautet ein Artikel aus der Juli 2016-Ausgabe der Nido. Hier geht es darum, wie Eltern in oder nach der Elternzeit von ihren Arbeitgebern degradiert oder entlassen wurden.

Vereinbarkeit im Journalismus: Nicole Wessinghage, die sich mit gesellschaftlichen Fragen zu den Themen Medien, öffentlicher Kommunikation und Digitalisierung auseinander setzt, schreibt auf ihrem Blog InKladde über die Möglichkeit, Teilzeitstellen im journalistischen Bereich einzuführen und gibt sinnvolle Tipps zur Umsetzung.

Nach der Geburt wird nur die Nabelschnur, nicht aber mein Verstand abgetrennt: Hier habe ich mich selbst ereifert über die Tatsache, dass ich als Mutter in Gesprächen rund um das Thema Beruf oft nicht mehr als arbeitender Mensch wahrgenommen werde. Andere Texte zum Thema Vereinbarkeit und Beruf findet ihr unter meiner Blog-Rubrik Familie und Beruf.

Sind Elternblogger politisch relevant? Alu vom Blog Grosse Köpfe berichtet von der Wichtigkeit und Vorbildfunktion von Elternblogs und ruft auf, über gesellschaftliche Themen zu schreiben um Unmut, Sorgen und Fragen von Familien zu äußern.

Jessica vom Blog Terrorpüppi hat eine ganze Themenreihe mit tollen Texten verschiedener Blogger gestartet, die sich der Frage der Vereinbarkeit widmet. Ich habe dazu diesen Beitrag geschrieben und meine Erfahrungen als selbstständige Texterin geschildert.

Die Journalistin und Mutter Yasmin bloggt unter dem Namen DieRabenmutti und veröffentlichte einen Text mit der offensiven Aussage „Kinder sind Karrierebremsen„. Wie unter Müttern üblich, erntete sie dafür viel Kritik, dabei ging es ihr in erster Linie um die Tatsache, dass es unheimlich schwer ist, mit Kind beruflich voran zu kommen.

Béa Beste vom Blog Tollabea veröffentlicht einen Artikel über die Work-Life-Ballance und erklärt, warum sie diesen Begriff überhaupt nicht mag. Außerdem gibt sie Eltern sinnvolle Tipps, wie das moderne Familienleben in der digitalen Welt gemeistert werden kann.

Auf dem Blog MamaNotes gibt es eine ganze Seite voller Interviews mit berufstätigen Müttern, die ihr Leben zwischen Job und Familie beschreiben. Außerdem schildert Bloggerin Sonja hier, wie schwer es ist, wenn beide Eltern selbstständig sind: von wegen, Freiberufler seien so flexibel mit ihrer Zeit.

Sarah, die ihr drittes Kind erwartet, schreibt auf ihrem Blog Mamaskind über ihren Weg: sie hat ihr erstes Kind bereits während des Studiums bekommen und versucht seit dem, Familie und Job unter einen Hut zu bringen. Sie vermutet, dass Mütter einen andern Blick auf das Thema „Karriere“ haben und wünscht sich, dass Arbeitgeber mehr auf die Befürfnisse von Eltern eingehen.

Dani vom Blog Gluckeundso hat die Schnauze voll und erzählt hier, was sie während der Jobsuche als Mutter so alles erlebte. Sie resümiert: unser Arbeits-System funktioniert so nicht mehr und ermuntert Eltern, aufzustehen und etwas dagegen zu tun.

Auf dem Blog mamirocks gibt es eine sehr interessante Reihe zum Thema Vereinbarkeit: dort stellen sich verschiedene Frauen in einzelnen Portraits vor und erzählen, wie sie Job und Kinder auf ihre individuelle Weise vereinbaren. Hier zeigt sich oft, wie es klappen kann oder welche Punkten die Frauen kritisieren.

Auf dem Blog Mutterseelensonnig findet ihr einen Beitrag, in dem die Autorin schreibt, dass sie keine Lust mehr auf das Doppelleben unter dem „Mäntelchen Vereinbarkeit“ hat. Vor allem möchte sie nicht mehr nur warten, bis die Kinder endlich groß sind, sondern diese Zeit genießen! Hier erklärt sie, wie sie ihr Vereinbarkeitsproblem zumindest ein Stück weit gelöst hat.

Christine, drei Kinder und alleinerziehend, schreibt auf ihrem Blog Mama-arbeitet einen Brief an Frau Merkel. Sie prangert an, dass sie als Mutter und Selbstständige die Steuerzahler von Morgen groß zieht, selbst aber als Alleinerziehende in der großen Gefahr schwebt, selbst im Alter arm zu sein.

Andrea, Dreifach-Mama und berufstätig aus München, hat sich ebenfalls dieses Thema auf die Fahnen geschrieben und thematisiert nun schon seit vier Jahren das Thema Vereinbarkeit auf ihrem Blog MeWorkingMom . Sie hat viele interessante Rubriken auf ihrer Seite, von Frauen im Job über Starke Frauen und eben – Vereinbarkeit.

Isa vom Blog Larilara: eine Mama macht Spagat schreibt gerne und oft über die Sache mit der Vereinbarkeit. Mama arbeitet – ein anderes Leben zum Beispiel. Oder die Sache mit der Work-Life-Balance.

Aufruf #elternmachenaufstand: Texte

Schnuppismama schreibt in ihrem Artikel Die unendliche Geschichte der Nicht-Vereinbarkeit über ihre eigenen Erfahrungen. Sie hatte einen unbefristeten Teilzeitvertrag und einen tollen Chef – dafür aber Kollegen, die ihr gehörig in die Suppe spuckten sowie lange Anfahrtswege und unzureichende Kinderbetreuung. Sie begibt sich auf die Odyssee und sucht einen passenden Teilzeit-Job. Was sie dabei erlebt, macht stutzig!

Mara schreibt auf ihrem Blog einen Text über unsere Gesellschaft, in der Ansprüche an Familien gestellt werden, die einfach unlösbar sind. Vielleicht sind nicht die Familien Schuld, sondern der „Rahmen“, in den sie passen sollen, fragt sie, und verlinkt einige interessante Texte aus ihrem Blog. Und sie hat noch einen Text zum Hashtag elternmachenaufstand geschrieben: Über den Satz „Ander schaffen das doch auch!“

Von einer Gesellschaft, die im Hamsterrad steckt, schreibt Beatrice. Sie befasst sich mit unserem Bildungssystem und bedauert, dass sich manche Eltern die Schule für ihre Kinder nach der Anzahl der Betreuungsstunden aussuchen müssen. Scheinbar haben sie es nötig, weil viele Arbeitgeber kein Verständnis für die Bedürfnisse von Familien mit schulpflichtigen Kindern haben. Vielleicht wäre ein Elternarbeitsstreik das richtige Zeichen, mutmaßt sie.

Aufstand der Müden: PapaPelz, Gleichwürdigkeitsfetischist, Nachhaltigkeitsfreak, Doppelpapa und Blogger antwortet ebenfalls auf meinen Aufruf #elternmachenauftstand. Er ärgert sich darüber, dass sich Eltern aus Sicht mancher Chefs als Arbeitnehmer nicht rechneten, und am Ende besonders eine Gruppe an der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf leidet: die Kleinsten!

Die Rote Zora berichtet auf dem Blog 2KindChaos, warum bei ihr die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf den zweiten Blick gar nicht so einfach ist, wie es erst scheint. Und sie ärgert sich über Arbeitgeber, die ihr Unternehmen nur zum Schein als familienfreundliche darstellen.

Sophie zeigt eindrücklich, dass Eltern-Blogger bereits äußerst engagiert sind: auf ihrem Blog Kinder haben und glücklich leben veröffentlicht sie laufend interessante Texte und macht in der Tat jede Menge Aufstand. Hier hat sie Beispiele gesammelt.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Netzwerke und Projekte

Family Unplugged ist ein Projekt, das Familien eine öffentliche Stimme geben möchte und folgendes Ziel formuliert: Family Unplugged ist auf der Suche nach einer verbesserten Personal- und Familienpolitik und einem familienfreundlicheren Deutschland! Hier wird an vielen Beispiel-Ffamilien gezeigt, worum in Familien oft zäh verhandelt wird: wer bleibt zuhause, wer tritt wofür zurück und welche Folgen haben private und berufliche Entscheidungen für Mütter, Väter und Kinder?

#muttertagswunsch: zu diesem Hashtag veröffentlichten Anfang Mai 2016 Christine Finke vom Blog Mama arbeitet, Annette Loers vom Blog Mutterseelesonnig und das Team von Familyunplugged drei Texte und starteten die Aktion „muttertagswunsch“. Dabei ging es um konkrete Wünsche und Forderungen zum Muttertag fern von Selbstgebasteltem und Blumensträußen. Die wichtigsten betrafen Steuergerechtigkeit für Familien, gesellschaftliche Akzeptanz von Familienformen jeglicher Art, Unterstützung für Alleinerziehende und viele wichtige Punkte rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mehr. Am 07. September 2016 wurde Familienministerin Manuela Schwesig dazu ein Brief überreicht.

Das Netzwerk MomPreneurs, gegründet von Esther Eisenhardt, unterstützt und ermutigt Mütter, die sich selbstständig machen möchten. Hier tauschen erfahrene und frische Gründerinnen Wissen, Kontakte und Tipps unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ aus.

Ich habe als freie Texterin schon sehr von diesem Netzwerk profitiert
Ich selbst habe als freie Texterin schon sehr von diesem Frauen-Netzwerk profitiert!

Buchtipps zum Thema Vereinbarkeit

Stefanie Lohaus, Tobias Scholz: Papa kann auch stillen. Wie Paare Kind, Job & Abwasch unter einen Hut bekommen, München, Goldmann Verlag 2015, 8,99 Euro.

Felicitas Richter: Schluss mit dem Spagat. Wie Sie aufhören, sich zwischen Familie und Beruf zu zerreißen – Die Erfolgsmethode simple present, Südwest Verlag 2015, 17,99 Euro.

Marc Brost, Heinrich Wefing: Geht alles gar nicht: Warum wir Kinder, Liebe und Karriere nicht vereinbaren können, Rohwolt 2015, 16,95 Euro.

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