Romy Winter ist Autorin und hat erfolgreiche Bücher zu Resilienzförderung in Familien und Partnerschaft in Elternschaft geschrieben. Sie ist außerdem Einzel-, Paar- und Familientherapeutin und arbeitet mittlerweile hauptsächlich mit Paaren. Auch aus diesem Grund kennt sie die Konflikte rund um Mental Load genau.
Eltern sind gestresst, das ist auch für Romy ein deutliches Zeichen. Folgende Dynamik beobachtet sie immer wieder: Die sogenannte „kleinstgesellschaftliche Zelle Familie“ ist gnadenlos überlastet. Die Verpflichtungen, die Eltern haben, sind viel zu groß. Der ganze Stress wird noch befeuert von Beiwerk wie Social Media und Digitalisierung. So wird das Tempo, in dem Alltag gestaltet werde muss, immer schneller und die Ansprüche an sich selbst höher.
Dazu kommt noch der Paradigmenwechsel. Das bedeutet, dass die klassische Rollenverteilung nicht mehr selbstverständlich ist. Jede Familie muss für sich aushandeln, wie sie mit altbekannten und neuen Rollen verfährt. Weil es wenig Vorbilder gibt, an denen sich Eltern orientieren können, entsteht Unsicherheit. Auch das fördert wieder Stress.
Eine hohe Belastung im Alltag und die Frage, wie unbezahlte und bezahlte Arbeit aufgeteilt wird, sind also alltägliche Themen bei Romy in den Paartherapien. Mental Load ist als Begriff oft präsent und Romy erlebt eine Verschärfung, wenn sie ein Elternpaar aus Frau und Mann in der Praxis sitzen hat. Noch ist die Arbeit oft unterschiedlich gelagert, die Organisation liegt häufig bei der Frau, und so wird eine Schieflage sichtbar. Romy und ich haben im Gespräch darüber gesprochen, dass viele Strukturen und Dynamiken meist ganz unbewusst entstehen und nie nur eine Person allein die Schuld trägt. Dass Mental Load aber als Herausforderung nahezu alle Elternpaare betrifft, ist klar. Wie gerade Paartherapeut:innen damit umgehen können, zeigt Romy anhand verschiedener Beispiele.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Hören!
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