Attraktiv, häuslich und liebevoll – Wie Insta-Moms unser Mutterbild beeinflussen

Instagram, was ist das eigentlich für ein Kanal und was wird hier gezeigt? In erster Linie gehts ums Bild, um schöne Fotos mit Filter und natürlich auch um die Texte darunter.

Schöne Welt

Ich gucke mir gerne Bilder an, so wie ich mir Modezeitschriften und Wohnzeitschriften anschaue. Dabei weiß ich, dass sie professionell gemacht wurden, auf Instagram scheinbar nicht, oder doch? Guckt man hinter die Kulissen, läuft hier eigentlich auch ziemlich viel sehr professionell ab und so wird oft ein unrealistisches Bild des Alltags gezeigt. Auf Twitter schreibt @ichwilleinpony am 14.10.2019 über Instagram:

Mormoninnen begründen den Hype

Wusstest du übrigens, dass der Hype um die sogenannten Insta-Moms aus Amerika kommt? Morminnen starteten die ersten Mütter-Kanäle, die schnell erfolgreich wurden. Sie leben aus religiösen Gründen sehr konservativ, bekommen oft viele Kinder, sind nicht berufstätig und kümmern sich um den Haushalt. Mit ihren Bildern haben sie auch Einfluss auf die Mütter, die hier in Deutschland ihr Leben zeigen.

Wo liegt das Problem am Mutterbild auf Instagram?

Wir zeigen, wie wir gesehen werden wollen, und wir wollen dabei gesehen werden, wir wir das richtige Leben führen. Und wo findet das richtige Leben einer Mutter statt? Zuhause bei den Kindern, zumindest wenn man sich mal auf den einschlägigen und erfolgreichen Instagram-Kanälen umschaut. So bekommen Bilder mit Mamas, die ihr Baby im Arm halten oder ihren Babybauch streicheln, die Hosen nähen und Deko aus Efeu basteln, viele Likes. Hier scheint die Welt in Ordnung, hier läuft alles so, wie wir es kennen.

(…) ist das ein gesellschaftliches Problem? Ja, zeigt jetzt eine aktuelle Umfrage von Plan International. Die Kinderrechtsorganisation hat im Rahmen ihrer Kampagne für echte Gleichberechtigung Girls Get Equal  1.000 junge Menschen im Alter von 14 bis 32 Jahren zu ihrem Nutzerverhalten und ihren persönlichen Ansichten zu verschiedenen Themen befragt, die mit Rollenbildern und Gleichberechtigung zu tun haben: Sollten Männer mehr verdienen als Frauen? Wer sollte sich um den Haushalt kümmern? Wer ist für die Kindererziehung zuständig? Dabei hat sich gezeigt: Je öfter Frauen und Männer auf Social Media unterwegs sind – und damit auch die traditionellen Rollenbilder immer wieder vor Augen geführt bekommen – desto weniger gleichberechtigt denken sie.

Social Media verstärkt stereotype Rollenbilder…

…schreibt Sarah Flieder auf Echte Mamas im Text „Soziale Medien zeigen Frauen zwischen Kindern und Kosmetik

Es ist nichts dabei, wenn sich Mütter in der Küche beim Kinderhüten fotografieren, so lange es Bilder gibt, die auch andere Rollenmodelle zeigen oder von Väter berichten, die die Hausarbeit machen. Leider ist das Verhältnis in keinster Weise ausgewogen.

Wir brauchen ein buntes Bild von Mutterschaft

Ich finde, Mütter mit vielen Followern haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Sie erreichen tausende von Frauen und haben deshalb sehr viel Einfluss. Wer zuhause bleibt und von seinem Leben berichtet, der könnte ja auch darüber schreiben, wie wichtig eine finanzielle Absicherung und die Altersvorsorge ist. Wer berufstätig ist, könnte auf den Wert von Care-Arbeit hinweisen. Wenn wir uns für unsere unterschiedlichen Lebenswege als Mütter stark machen, haben auch unsere Kinder später mal eine Wahl. Sie werden in ein paar Jahren in ihrem Instagram-Feed stöbern und sehen, dass Frauen Kastanienketten knüpfen und Männer Business machen. Wäre es nicht viel schöner, es ginge genauso gut andersrum?

Wir können mit unseren Posts dazu beitragen, dass Menschen die Wahrheit finden in Bildern oder Texten. Und für dich habe ich einen Rat: Du gestaltest deinen Feed nach deinem Wunsch. Du kannst Kanälen das Abo entziehen, die in dir ein ungutes Gefühl auslösen. Dafür andere abonnieren, die ein buntes und ehrliches Bild von Mutterschaft zeigen.

Wie wäre es mit Kanälen, die sich mit Feminismus auseinander setzen? Der Kanal von Madame Moneypenny oder der Geldfrau erinnern daran, sich mit seinen Finanzen auseinander zu setzen. Beatrice Confuss zeigt ein ehrliches Bild vom Alltag mit vier Kindern. Alexandra Zykonov kämpft für Gleichberechtigung, für das 50:50-Modell und für Klimaschutz. Marlene Hellene haut so witzige Sprüche raus, dass du vor Lachen unter dem Tisch liegst. Nina, die Juramama, ist die Jeanne D`àrc des Internets.

Viele tolle Kanäle findest du auf meinem Instagram-Kanal unter dem Highlight-Titel Insta-Moms. Den ganzen Talk der Müttersprechstunde findest du hier in dieser Podcastfolge.

Hier kannst du den Podcast abonnieren

Itunes

Spotify

Und nun wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Hören und beim Instagram-Kanäle entdecken!

Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura

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