Ich habe mit Lea Joy Friedel über ihr Buch „Too Much: Was es kostet, eine Frau zu sein“ gesprochen, in dem sie die vielfältigen Herausforderungen und Ungerechtigkeiten thematisiert, denen Frauen in der Gesellschaft begegnen.
Lea erklärt anfangs, wie persönliche Erfahrungen mit Diskriminierung und Essstörungen sie zum Feminismus brachten. Sie beschreibt, wie ihre Schwangerschaft und Mutterschaft sie dazu inspirierten, das Buch zu schreiben, um die vielfältigen Herausforderungen und Ungerechtigkeiten aufzuzeigen.
Zum Beispiel sprechen wir über die Kosten der Verhütung für Frauen, insbesondere die finanzielle und gesundheitliche Belastung durch die Pille. Verhütung wird hauptsächlich als Verantwortung der Frauen angesehen. Themen wie Verhütung, Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft beanspruchen die Zeit und Energie von Frauen. Lea betont, dass der weibliche Körper stärker kontrolliert und reguliert wird als der männliche, was zusätzliche Zeitinvestitionen erfordert
Dazu kommt die ungleiche Verteilung von Zeit und Verantwortung zwischen Männern und Frauen, insbesondere in Bezug auf Elternschaft und Hausarbeit. Wir sprechen darüber, wie Frauen oft mehr unbezahlte Arbeit leisten und wie wichtig es ist, für sich selbst angesichts dieser Strukturen Grenzen zu setzen und Zeit für sich einzufordern. Lea betont, dass sie als Mutter gelernt hat, Grenzen zu setzen und mit ihrem Partner über die Zeitverteilung zu verhandeln. Es ist jedoch bezeichnend, dass oft Frauen die Initiative ergreifen müssen, um solche Gespräche zu führen.
Mir hat besonders gut gefallen, dass Lea das Zeigen von Verletzlichkeit als politischen Akt empfindet, und dass echter Feminismus nicht bedeutet, immer stark und unabhängig zu erscheinen, sondern auch Schwäche zuzulassen.
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