Citytrip: Berlin für die Seele

Ich besuche die Hauptstadt

Berlin – ich liebe diese wunderbare Stadt, und es war an der Zeit, sie mal wieder zu besuchen. Ich fahre ohne meine Familie und das ist echt spannend: Freiheit pur, entspanntes Essen, Nächte zum Durchschlafen! Wie gut, dass ich dort Verwandte habe, die wie es für Schwaben üblich ist, im Ortsteil Prenzlauer Berg wohnen. Aber ich bin zum ersten Mal zum Übernachten dort und sofort brennt mein schwäbisches Herz für diesen Kiez. Von Anfang an kann ich nicht anders, als meinen Fotoapparat vor mir her zu tragen. Dass ich damit aussehe wie eine Touristin – drauf gepfiffen. Und so starte ich, immerhin ohne Ampelmännchen auf dem Shirt, am Freitag Vormittag mit meiner Reisegruppe in einen zauberhaft sonnigen Frühlingstag.

Tag 1: Lieblingskiez und der Wind der Freiheit

Wir beginnen diesen und die kommenden Tage in der Backstube SowohlalsAuch in der Sredzkistraße 53 mit Milchkaffee und Zimtbrötchen. Draußen sitzt es sich bequem und ich bekomme den ersten Eindruck von der Fahrradversessenheit der Berliner. Kein Wunder, hier sind die Wege flach und nicht so hügelig wie in Benz-Town. Ins Auge sticht mir auch sofort der Style! Sogar Kinder sind mit armee-grünen Bomberjacken und Fjällräven-Rucksäcken ober-schick. Jimmy würde einen Teufel tun, sich in diese In-Farben zu hüllen.

Nach ausgiebigem Leute-Gucken schlendern wir durch wunderschöne Straßen, vorbei an tollen Shops und Kinderläden wie Die kleine Gesellschaft in der Rykestraße 41 und haben den Fernsehturm, das Wahrzeichen Berlins, immer im Blick.

Ich amüsiere mich über das ambitionierte Angebot, das mir an der nächsten Ecke offeriert wird, und stelle mir vor, wie ich mit Baby Oskar einen Kurs für tänzerische Früherziehung besuche. Mir tut der Bauch weh vor Lachen, als ich mir die entsprechenden Eltern vorstelle, auf die ich dort treffen würde.

Was mir hier aber besonders gefällt, ist der Duft der Freiheit, den ich überall rieche. Wenn „Freiheit“ von Marius Müller Westernhagen aus den Lautsprechern klingt und du dich über den Dächern von Berlin befindest, spürst du den Atem der Geschichte. Wut steigt in mir auf gegen alle, die in diesen Tagen die Freiheit beschneiden: ob türkische Staatsoberhäupter oder Europagegner. Ein Plakat auf der Straße verleitet mich zu einer spontanen Pose.

Natürlich führt uns dann der Weg direkt zum Brandenburger Tor und weil wir über prima Connection in den Bundestag verfügen, besuchen wir diesen, der ja schließlich ganz alleine für uns Bürger hier steht. Immer wieder ist die Architektur Norman Fosters beeindruckend und tatsächlich auch wunderschön. Ansonsten ist es in Mitte natürlich knüppel-voll und wir machen uns nach der Verabschiedung unserer charmanten Führerin schnell auf die Socken in Richtung Lieblingskiez. Kleiner Tipp am Rande: Feinkost Lindner ist für einen Mittagssnack immer eine gute Wahl und wir lieben die Knusperbrötchen und die Buletten mit Senf.

Am Kollwitz-Platz schaue ich mir den Drehort der Prenzlschwäbin an und staune noch einmal, wie viele Kinder es hier überall gibt. Meine Mäuse fehlen mir ein wenig, da kommt die für mich gebuchte Massage bei den Wohlfühlern in der Kollwitzstrasse 77 genau richtig. Abends essen wir bei Zia Maria in der Winsstrasse 21 köstliche Pizza und fallen ziemlich müde in die Betten.

Tag 2: Markt der Möglichkeiten und ein rührendes Konzert

Am nächsten Tag gehts nach einem Frühstück im Stammcafé erst einmal über den Markt am Kollwitz-Platz und ich mache ein paar Schnappschüsse. Dann lassen wir uns weiter durch die Gassen treiben, schauen die bildschönen Häuserfassaden hoch und hüpfen über den einen oder anderen Hunde-Haufen am Boden.

  

Weiter gehts Richtung Görlitzer Bahnhof. Vorher besuchen wir noch einen weiteren Markt. Ein paar Ohrringe, die ich dort erwerbe, werden mich nun immer an diesen Städtetrip erinnern. Das Wetter ist sonnig, die Leute sitzen draußen und es herrscht eine grandiose Frühlings-Stimmung.

An der Markthalle 9 angekommen bin ich zum wiederholten Mal begeistert: Es gibt super leckeres Essen, viele Menschen, frische Blumen und duftenden Kaffee. Wir entscheiden uns für Pulled Pork mit Kartoffeln und scharfer Soße.

Dann zieht es uns Richtung Friedrichshain und Erinnerungen werden wach. Hier habe ich vor sieben Jahren meinen Junggesellinnenabschied gefeiert. Aber wir benehmen uns dieses Mal gesittet und besuchen den geliebten Boxhagener Platz. Ein echter Geheimtipp: die selbstgemachte Himbeer-Limonade im grünen Pavillon neben dem Park. Wir genießen unsere Pause und ruhen uns aus.

Am Abend haben wir Konzertkarten für die Philharmonie und sitzen verzaubert in einem Violin-Konzert. Pachelbels Kanon und die Vier Jahreszeiten von Vivaldi sind der Höhepunkt unserer Reise und wir schlucken Tränen der Rührung hinunter. Diese Gefühlswallungen verarbeiten wir hinterher in der Cocktailbar des Maritims Hotels. Der Caipirinha dort haut mich aus den Pumps!

Tag 3: Kultur pur und Heimweh total

Am Sonntag gehts ins Museum. Wir besuchen die Ausstellung über den Architekten und Künstler Friedrich Kiesler im Martin-Gropius-Bau und gehen danach in der Kulturbrauerei etwas essen. Dort ist sonntags Street Food Festival und hier ist es viel ruhiger als im Mauerpark, aus dem wir flott geflohen sind. Ich hatte mir zwar fest vorgenommen, „Mamor, Stein und Eisen bricht“ in der Karaoke-Manege zu singen, entscheide mich dann aber doch dagegen und trage für ein wenig Aufmerksamkeit meine pinke Clownsnase. Wobei – in Berlin schert sich darum kein Mensch!

Montags heißt es dann: Auf Wiedersehen, Berlin. Das nächste Mal komme ich mit meinen Mäusen, denn diese Stadt ist perfekt für Kinder. Und so schön es auch war, aber das Heimweh nach Anton, Jimmy, Luise und Oskar ist gegen Ende hin fast unerträglich geworden.

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