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Kinderbücher

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„Und die Prinzessin war so lieblich und reizend, dass jeder Mensch sie liebhaben musste…“ hieß es neulich im Märchen, das ich Luise vorlas. Meine Kinder lieben Märchen und eine Kindheit ohne Aschenputtel und Dornröschen mag ich mir nicht vorstellen. Dennoch kann ich es nicht mehr lassen, nach solchen Sätzen kurz zu stoppen und Luise zu erklären, was es für ein Quatsch ist, dass Mädchen lieblich und reizend sein sollen. Wir reden dann auch noch gleich darüber, wieso immer der Prinz die Prinzessin rettet und warum nicht mal umgekehrt. Morgen wollen wir Schneewittchen mal mit vertauschten Rollen lesen. Dann ist die Haut des jungen Mannes so weiß wie Schnee und seine Haare schwarz wie Ebenholz und wird von der Prinzessin im Glassarg mit auf ihr Pferd genommen. Märchen gehören zu einer Kindheit einfach dazu und bieten dann eben genug Diskussionsstoff! Furchtbar finde ich aber die Geschlechter-Klischees in so manchen modernen Kinderbüchern,…

(Werbung – unbezahlt) Unser lieber Struwwelpeter – was Mezut Özil gerade erlebt, ist für ihn Firlefanz. Jedes Jahr wird er mehrere Male von einem wahren Shitstorm der Eltern übergossen, die aus pädagogischen Gesichtspunkten Daumen abschneiden und in Tintenfässer tauchen für abscheuliche Gräueltaten halten. Da werden die Fahnen der bedürfnisorientierten Erziehung hochgehalten und entsetzt postuliert, dass ein Kind sich sehr wohl dafür entscheiden dürfe, seine Suppe zu verweigern. Am Ende schreibt einer, wenn die Mama dem kleinen Konrad von Anfang an einen plastikfreien Kirschkernschnuller angeboten hätte, dann wäre die Sache mit dem Schneider garantiert auch nicht so eskaliert. Ich möchte hier eine Sache anmerken: könnte es sein, dass die Eltern da draußen das Buch vielleicht ein wenig missverstanden haben? Und wieso lieben die Kinder die finsteren Geschichten rund um böse Buben und zündelnde Mädchen so sehr? Warum verkauft sich das Werk dennoch tausendfach, obwohl Helikopter-Eltern vielerorts angesichts der schwarzen Pädagogik Herzklabastern…

Juchuuu, wir sind in der Kinderbuchauswahl die Leiter einen Schritt weiter geklettert: Jimmy möchte jetzt richtige Kinderbücher zum Vorlesen haben. Bilderbücher sind out und ich muss sagen, dass diese Art zu Lesen richtig viel Spaß macht. Natürlich gucke ich nach wie vor gerne Bilderbücher mit Luise, aber richtige Geschichten über mehrere Seiten sind einfach was Tolles. Ich kann selber mitfiebert und ernnere mich an meine eigene Kindheit zurück: Denn die Klassiker stehen momentan hoch im Kurs. Bücher lesen mit Kindern Lesen mit Kinder beginnt ja mit den typischen Bilderbüchern. Da zeigt man einem sabbernden Baby die ersten Gegenstände, zeigt auf „Ball“ und „Auto“, macht dazu Geräusche und ist stolz wie Oskar, wenn das Baby die Dinge bald selbst erkennt, „Brumm Brumm“ oder „Wau Wau“ ruft und dabei die Seiten zuspeichelt. Die ersten Geschichten sind dann eine wahre Wohltat. Bei uns ging es mit dem berühmt berüchtigten Bobo Siebenschläfer von Markus…