Wann ist Weltfrauentag?
Genau in drei Tagen, und zwar am 8. März. Leider haben es Frauen in vielen Ländern immer noch schwer auf der Welt. Erst vor kurzem las ich schockiert von dem Gesetz, das in Russland Strafen für häusliche Gewalt gelockert wurden. Darunter leiden vor allem Frauen. Auch in vielen anderen Ländern sind Frauen nicht gleichberechtigt mit Männern. Und bei uns in Deutschland gibt es auch noch genügend Belege, warum Frauen in einigen Bereichen benachteiligt werden, man denke nur an Lohn oder Führungsposten im Arbeitsleben, Rentensicherung oder die Situation von alleinerziehenden Müttern. Wäre es da nicht absolut nötig, dass wir Frauen nicht nur für unsere Rechte kämpfen, sondern uns gegenseitig unterstützen? Und deshalb rufe ich pünktlich zum Weltfrauentag zu (noch) mehr Zusammenhalt unter Frauen auf. So können wir bald auf die Frage, wann ist Weltfrauentag? antworten: jeden Tag!
Ärger unter Frauen
Leider erlebe ich da immer wieder das Gegenteil. Ich selbst verdanke die Tatsache, dass ich nach der Elternzeit nicht in meinen alten Job zurück konnte, einzig und alleine einer Frau. Ich erlebe immer wieder, wie Frauen sich gegenseitig für ihren Lebensweg kritisieren: Kinder ja oder nein, mit Kind zuhause bleiben ja oder nein, Kinder in die Kita oder zur Tagesmutter, ja oder nein; anstelle die Entscheidung anderer so stehen zu lassen, wird die eigene Sichtweise dogmatisch aufgedrückt, verfochten und anderen Frauen per Vorwurf an den Kopf geknallt. Von Mütter-Missionarinnen in Sachen Stillen, Wickeln, Erziehen und Grenzen setzen ganz zu schweigen. Im Netz gehts dann erst richtig los. Wer polarisierende Meinungen zum Thema Elternschaft postet, bekommt anstelle von respektvollen Kommentaren, in denen die gegenteilige Meinung unterbreitet wird und zur Diskussion anregen soll, oft ordentlich Beef.
So sieht Frauenpower aus
Aber ich kenne auch eine schöne Seite der Medaille, und von der möchte ich kurz vor dem Weltfrauentag erzählen: Frauen, die sich gegenseitig in Frauen-Netzwerken unterstützen, ihre Erfahrungen teilen. Kolleginnen und Auftraggeberinnen im Job, die meine Situation als berufstätige Mutter verstehen und mich unterstützen. Mütter, die ein Ohr haben für die Probleme anderer und bei einer Tasse Kaffee gute Tipps geben. Bloggerinnen, die sich gegenseitig helfen und ihren Kolleginnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Davon will ich heute erzählen und dazu auffordern, dass wir Frauen es uns nicht länger schwer machen dürfen.
Netzwerk-Kolleginnen
Super cool, mein neues Netzwerk. Über die MomPreneurs (sehr empfehlenswert für Mütter, die sich selbstständig machen) habe ich ein paar Mitstreiterinnnen gefunden. Nun telefonieren wir uns wöchentlich über eine Skype-Konferenz zusammen und geben uns Starthilfe in allen geschäftlichen Dingen. Da hat mal eine hier den passenden Kontakt, oder da einen Hinweis, wie frau an einen Auftrag kommt. Alle profitieren und helfen, wo sie nur können. Obwohl wir teilweise aus ähnlichen Berufsbereichen kommen, gibt es keine Konkurrenz. Solche Erfolgsteams sollte es öfter geben, besonders unter Frauen.
Frauen im Beruf
Ich habe ganz tolle Kundinnen, die meine Situation als Mutter verstehen. Sie freuen sich für mich, wenn ich schwanger bin und ein Jahr aussetzen muss. Zusammen haben wir immer eine Lösung gefunden, wie wir den Übergang für alle bestmöglich gestalten. Ob sie selbst Kinder haben oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Auch ich als Mutter verstehe meine Kunden, die ihre Texte oder ihre Konzepte brauchen, um anständig weiterarbeiten zu können. Ist das Kind krank, habe ich mich eben auch mal abends hingesetzt und etwas fertig gemacht, oder eine Kollegin aus meinem Texter-Netzwerk organisiert.
Meine Homies
Besonders wertvoll sind die Kontakte zu den Müttern hier im Ort. Und die sind zu 100 % zauberhaft. Da kann ich mal ein Kind mit zum Turnen geben, wenn wir hier Stress haben. Oder eine Mama nimmt Luise nach dem Kindi mit. Wir leihen uns Klamotten aus oder unterstützen uns mit einer guten Tasse Kaffee. Bei den Kinderveranstaltungen finde ich immer eine Gleichgesinnte, mit der ich über Still- und Breiprobleme quatschen kann. Aber auch Themen neben Kids und Co kommen nicht zu kurz, schließlich bin ich nicht nur „die Mutter von Jimmy und Luise“, sondern in erster Linie „Laura“. Also, einen fetten Gruß an alle hier im Ort, hier kann ich mich als Mutter und Mensch so richtig wohl fühlen.
Blogger-Kolleginnen
Da gibt es eine ganze Reihe toller Mamas. Genannt sei hier mal Julia von Geliebte Ordnung, die mir mal eben eine Unterkunft anbietet, wenn ich in der Gegend bin. Und Nina, mit ihrem lässigen Zwillingsblog, die mich so gut versteht. Dann denke ich an Leonie von Minimenschlein, die super erfolgreich ist und dennoch Zeit hat, mir wertvolle Bloggertipps zu geben. Die supersympathische Séverine von Mama on the rocks oder die Stuttgarter Connection Rosa und Limone. Und hier gibt es noch viel mehr Mütter, die sich in Netzwerken zusammen tun, auf Veranstaltungen ihre Erfolgsgeheimnisse verraten oder auch einfach nur einen höflichen und respektvollen Umgang miteinander pflegen, besonders im Netz.
Also Frauen, lasst uns zusammenhalten in einer Welt, in der es gerade ganz schön macho-mäßig zugeht! Und ich gratuliere im Voraus allen Frauen zum Weltfrauentag. Seid weiblich und stark! Liebe Grüße von Laura