Zwischen Verantwortung, Perfektionismus und der Suche nach sich selbst: Interview mit Kerstin

Die älteste Tochter: Zwischen Verantwortung, Perfektionismus und der Suche nach sich selbst

In der aktuellen Folge meines Podcasts spreche ich mit Kerstin Teichmann, 36, Mutter und älteste Tochter, über eine Rolle, die oft übersehen,  aber selten unbelastet ist: die der Erstgeborenen, die früh Verantwortung übernimmt.

Wenn Mädchen „daughtern“ müssen

Kerstin teilt offen ihre Erfahrungen als ältestes Kind und das, was man heute auch „Daughtering“ nennt: die Rolle einer Tochter, die viel Verantwortung übernimmt. Als Kind hat sie nicht nur im Haushalt mitgeholfen, sondern war oft die zweite Mutter. Ob Trösten, Kümmern, Organisieren oder Vermitteln, all das wurde ihr zugeschrieben. Und genau das führte zu Spannungen, besonders mit ihren jüngeren Brüdern, die oft deutlich weniger Verantwortung tragen mussten.

Perfektionismus als Schutzmechanismus

Diese frühe Prägung hat Spuren hinterlassen. Im Erwachsenenalter zeigte sich das bei Kerstin vor allem in einem inneren Druck, alles perfekt machen zu wollen, sei es im Job, in der Partnerschaft oder als Mutter. Verantwortung abgeben? Fällt schwer. Genauso wie Fehler zulassen. Doch irgendwann kam der Punkt, an dem sie spürte: So geht es nicht weiter.

Der Wendepunkt: Mutter werden

Erst als sie selbst Mutter wurde, begann Kerstin, diesen Perfektionismus zu hinterfragen und langsam zu lockern. Sie erzählt im Gespräch, wie sie lernte, sich Hilfe zu holen, Aufgaben zu teilen und nicht immer alles kontrollieren zu wollen. Denn: Wer immer alles im Griff haben will, verliert sich selbst irgendwann aus dem Blick.

Rollenmuster erkennen und verändern

Was Kerstin im Podcast sehr eindrücklich vermittelt: Unsere Kindheit prägt unsere Erwachsenenrollen oft stärker, als uns bewusst ist. Gerade älteste Töchter übernehmen früh Verantwortung und tragen sie viel zu lange ganz allein weiter. Es ist an der Zeit, diese Muster zu hinterfragen und neu zu verhandeln: innerhalb der Familie, aber auch gesellschaftlich.

Gemeinsam weiterdenken

💬 Was hast du als ältestes Kind erlebt?
Fühltest du dich auch oft zuständig für Dinge, für Menschen, für das Gelingen des Familienalltags? Teile gern deine Gedanken in den Kommentaren oder auf Instagram unter meinem Post zur Folge!

🎙 Die ganze Folge findest du wie immer auf Spotify, Apple Podcasts & Co.

 

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