Was passiert, wenn zwei Frauen mit viel Erfahrung, ehrlichen Worten und einem großen Herzen für Gleichberechtigung aufeinandertreffen? Anne und ich haben genau das erlebt – und ein intensives Gespräch geführt über Themen, die viele Frauen, besonders im ländlichen Raum, täglich beschäftigen: mentale Belastung, traditionelle Rollenbilder und die große Frage, wie man zwischen Kindern, Arbeit, Partnerschaft und Selbstfürsorge nicht auf der Strecke bleibt.
Leben auf dem Land – mit alten Erwartungen im Gepäck
Anne, systemischer Coach mit Herz und Haltung, lebt auf dem Land. Sie kennt die Herausforderungen, die dort entstehen, wenn es um Kinderbetreuung, Teilhabe am Berufsleben und gesellschaftliche Erwartungen geht. Frauen, so berichtet sie, stehen hier oft unter dem Druck, „klassische“ Rollenbilder zu erfüllen – und stoßen gleichzeitig auf strukturelle Hürden wie fehlende Betreuungsangebote oder stereotype Vorstellungen darüber, was „gute Mütter“ tun (oder lassen).
Ich konnte da nur nicken. Denn diese Dynamiken sind nicht nur individuell belastend – sie wirken systemisch. Wer sich nicht bewusst mit alten Glaubenssätzen auseinandersetzt, übernimmt sie oft unbemerkt. Und das macht es schwer, neue Wege zu gehen.
Mental Load: Wenn Organisation zur Unsichtbarkeitsleistung wird
Ein großes Thema, das uns beide umtreibt: der sogenannte Mental Load – also die unsichtbare Organisationsarbeit im Familienalltag. Anne erzählte von ihrer eigenen Beziehung und wie sie und ihr Partner versuchen, Aufgaben fair zu verteilen. Und trotzdem bleibt da oft dieser Druck, an alles denken zu müssen. Nicht nur für sich selbst – sondern für alle.
Ich kenne das. Du planst alles bis ins Detail – und wenn dann doch die Sonnencreme fehlt oder jemand das Wasser vergisst, ist es nicht nur ärgerlich, sondern gleich eine Selbstanklage im Kopf: Warum hab ich das nicht bedacht?
Ungleich verteilt: Zeit, Verantwortung und Schuldgefühle
Wir sprachen auch über die unausgesprochene Ungleichverteilung in vielen heterosexuellen Beziehungen. Zeit ist nicht für alle gleich wertvoll – das merken viele Frauen spätestens dann, wenn ihre Care-Arbeit als „selbstverständlich“ gilt und ihre Zeit weniger geschützt ist als die des Partners.
Anne bringt es auf den Punkt: „Männer bekommen Applaus fürs Mitdenken. Frauen? Kritik fürs Vergessen.“
Auch das schlechte Gewissen, das viele Frauen begleitet, wenn sie sich mal Zeit für sich nehmen – ob für Sport, einen Kaffee in Ruhe oder einfach Nichtstun – war Thema. Warum fällt es uns so schwer, uns diese Pausen ohne Reue zu gönnen? Vielleicht, weil wir mit der Vorstellung aufgewachsen sind, dass wir immer zuständig sind. Für alles.
Gemeinsam statt einsam: Austausch als Schlüssel
Zum Glück war unser Gespräch nicht nur eine Bestandsaufnahme – sondern auch ein Raum für Verbindung. Denn was hilft gegen diese strukturelle Überlastung?
Austausch. Bewusstsein. Und das Wissen: Du bist nicht allein.
Anne und ich waren uns einig: Wir müssen über diese Themen sprechen – laut, öffentlich und ehrlich. Deshalb haben wir beschlossen, unsere Unterhaltung im Podcast zu teilen und sie auf Instagram sichtbar zu machen. Denn jede Frau, die sich in diesen Geschichten wiederfindet, soll wissen: Du bist nicht falsch. Das System ist es.
Bleib dran – und hör rein in die aktuelle Folge von Lauras Mental-Load-Sprechstunde! 🎧
Denn: Gleichberechtigung beginnt nicht erst in der Politik – sondern im Alltag. Im Rucksack. Und manchmal auch mit einem guten Gespräch.
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