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Care-Arbeit

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Juchuu, mein Buch wird schon wieder nachgedruckt und erscheint nun bereits in der vierten Auflage. Zur Feier des Tages schenke ich dir einen exklusiven Auszug aus meinem Buch Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles. Was Eltern gewinnen, wenn sie den Mental Load teilen (Affiliate Link). Nachdem ich im ersten von drei Kapiteln das Mental Load-Problem schildere und im zweiten die persönlichen und privaten Auswirkungen der mentalen Belastung erkläre, geht es im letzten Teil um konkrete Lösungen für uns. Mütter sind deshalb so belastet, weil sie so viel schultern müssen und so lautet der Ausweg, sich die Care-Arbeit und die damit zusammenhängende Denk-Arbeit endlich gerechter mit ihren Partnern zu teilen. Aber zunächst können wir selbst etwas tun, und das gilt ganz besonders für Frauen, die keinen Partner haben oder deren Partner aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist, einen Teil der Aufgaben zu übernehmen. Also, los…

Was Frauen wirklich stresst Vielleicht hast du auch schon einmal Fragen wie diese gestellt bekommen: „Wo sind eigentlich die Kinder, wenn du am Wochenende bei deinen Freundinnen bist?“ Oder du wurdest im Büro gefragt, wer auf das Baby aufpasst, als du einige Zeit nach der Geburt wieder in deinen Job einstiegst. Im ganz unangenehmen Fall war die Frage kombiniert mit einer Aussage der Kollegin wie „ich könnte das ja nicht – so früh von meinem Kind getrennt zu sein“. Der Muttermythos – ein künstliches Produkt Mütter müssen bei ihren Kindern und bei ihrer Familie sein, das ist eine weitläufige Auffassung, die aus gutem Grund in Deutschland weit verbreitet ist. Die westdeutsche Nachkriegspolitik der 1950er Jahre förderte die Einverdiener-Ehe, bis heute kommt ein Paar steuerlich dann am besten weg, wenn es verheiratet ist und eine(r) von beiden weitaus mehr verdient als die/der andere. Weil Männer durch Berufswahl, Gender-Paygap und bessere berufliche…

Bei uns in der Grundschule werden zwei Jahrgänge gemeinsam unterrichtet, darum verlässt nach jedem Schuljahr die Hälfte der Kinder den Klassenverband. Zum Abschied gestalten die jüngeren SchülerInnen einen Gruß. Meine Tochter bemalte freiwillig und mit viel Freude zwölf Karten und ich war überrascht, wie viel Mühe sie sich machte. Mein Sohn hatte keine Lust. Ich konnte das gut verstehen, denn ich finde schon, dass das eine hohe Erwartung an die Kinder ist. Wir waren während der Corona-Krise beim Homeschooling so oft aneinandergerasselt, dass ich es jetzt nicht für eine gute Idee hielt, ihn zum Gruß-Karten schreiben zu verdonnern. Keine Lust auf Karten schreiben! Also dachte ich mir eine unkomplizierte Sache aus: Jimmy diktierte mir seinen Lieblingswitz, ich druckte ihn vierzehn Mal aus und dann sollte er die Witze einfach auf die Karten kleben. Auch das war ihm der Mühe nicht wert, generell ergab diese ganze Aktion für ihn keinen Sinn…

Mental Load in den Griff kriegen, wie geht das nur? Das fragen sich tausende Mütter im ganzen Land und gemeinam haben wir schon Einiges erarbeitet. Immer wieder bekomme ich Rückmeldungen von Frauen, die mir auf Instagram erzählen, dass sie mittlerweile mit ihrem Partner die Familienorganisation und die Care-Arbeit neu aufgeteilt haben: „Hallo, ich wollt auch mal Danke sagen, haben uns gestern hingesetzt und mal den Mental Load durchgesprochen. Übung brauchen wir noch, gleichzeitig hat mein Mann am Abend selbstständig die Wäsche aus dem Keller geholt und dann (sonst stellt er sie einfach ab) hat er sie vor dem Schlafengehen ohne ein Wort meinerseits aufgehängt.“ „Liebe Laura, es ist viel passiert in den letzten Tagen. Ich habe für meinem Mann und mich mal visualisiert, was in unserem Leben anfällt. Wow, war das eine Menge. Er ist dadurch aufmerksamer geworden und geht auch bewusster damit um.“ „Liebe Laura, Dank den vielen…

Und, was hast du heute so gemacht? Ach, nicht viel, irgendwie ist der Tag an mir vorbeigerauscht. Dann erzähl doch mal! Also morgens habe ich Frühstück für die Kinder gemacht, ihnen die Brotboxen gefüllt und ihnen geholfen, sich anzuziehen. Etwas später bin ich zur Arbeit und habe in der kurzen Kaffeepause mit meiner Freundin telefoniert, der es gerade nicht so gut geht. Nach dem Mittagessen bin ich schnell nach Hause gefahren, habe die Kinder in Empfang genommen und mit ihnen Hausaufgaben gemacht. Anschließend sind wir zusammen zu meiner Großtante ins Krankenhaus gefahren. Sie hatte einen Schlaganfall und freut sich immer so über Besuch. Den Sohn haben wir erst beim Fußballtraining abgesetzt und hinterher wieder abgeholt. Dann war es schon Zeit fürs Abendessen. Mein Mann ist gerade auf Geschäftsreise, daher habe ich die Kinder alleine ins Bett gebracht. Ich war abends richtig platt und hatte doch das Gefühl, vieles nicht geschafft…