Meine Kinder sind wirklich schwierig, was das Essen betrifft. Luise mag nur Nudeln ohne Soße, Jimmy keine Tortellini. Sie isst nur Gurke und Mais, er Paprika und Erbsen. Jimmy findet fast jedes Brot viel zu hart, Luise fällt jede Woche etwas Neues ein, was ihr erst schmeckt und kurze Zeit später wieder nicht. Es ist eine liebe Not, für die Kinder zu kochen und ich hatte vor einiger Zeit auch keine Lust mehr. Kamen sie nach Hause aus Schule und Kindergarten, war die erste Frage: „Mama, was gibt es?“, der nächste Aussagesatz war garantiert: „Das mag ich aber nicht!“ Ich habe überlegt, jeden Tag Pommes vorzusetzen, bis es ihnen zum Hals rauskommt. Streiken, knallhart Rosenkohl- und Brokkoli-Gemüse auf den Tisch stellen, mich dem Kindergeschmack unterordnen oder den Job in der Küche komplett niederlegen – alles habe ich durchdacht. Zum Glück hatte ich eine bessere Idee, die uns nun das Leben…
Bei Mama schmeckts nicht Jimmy und Luise sind immerzu unterschiedlicher Meinung. Der eine mag Fußball, die andere Pferde. Der eine guckt gerne Jim Knopf, die andere lieber Bibi und Tina. Der eine spielt gerne Schach, die andere lieber Schneckenrennen. Nur in einem sind sie sich einig: was Mama kocht, schmeckt nicht. Und so sitzen zwei mies gelaunte Kinder am Tisch, ekeln sich vor Brokkoli, beschweren sich über Pizza und Lasagne, verabscheuen Salat und Kräuterquark, finden Kartoffeln langweilig. Da ich nicht täglich Pfannkuchen mit Nutella oder blanke Nudeln machen möchte, finde ich beim Mittag- und Abendessen kein Lächeln vor, sondern nur zwei kleine Gesichter, die sich verziehen, als servierte ich Schneckenschleim mit Borkenrinde. Luise mag nicht einmal Brot am Abend. Ihr seht schon, die Aussichten für mich als Familienköchin sind schlecht, sehr schlecht! Papa macht Abendbrot Sogar Oma hat sich jetzt eingeschaltet. Obwohl es bei ihr zuhause für die Lieblingsenkel vornehmlich…