Das schlechte Gewissen Was wäre denn, wenn ich mir die letzen Jahre völlig umsonst ein schlechtes Gewissen gemacht hätte? Wenn ich nicht dauernd an mir hätte zweifeln müssen, weil ich dachte, keine gute Mutter zu sein? Wenn mir klar gewesen wäre, dass es ganz normal ist, dass ich mich nach Ruhe und Abstand sehne? Dass es völlig ok ist, dass ich dem allgemeinen Mutterbild nicht entspreche, weil das Bild einfach totaler Unfug ist? Ja, was wäre dann? Beim Lesen von Susanne Mireaus neuem Buch „Mutter.Sein“ habe ich das Gefühl, dass mich Jemand in den Arm nimmt und mir erklärt, dass ich gut bin und richtig. Dass all die Ansprüche, die die Gesellschaft an mich stellt oder die ich von mir selbst erwarte, keinerlei guten Grund haben, sondern auf einem Mutter-Mythos beruhen, der uns von einer ganzen Menge konservativer und vor allem männlicher Menschen eingebrockt wurde. Dass wir einem Bild hinterher…
Bin ich als Mutter gut genug oder ist da noch mehr drin? Wenn ich Antworten darauf möchte, schaue ich einfach mal ins Ratgeberregal beim Buchhändler meines Vertrauens oder in Elternblogs, Foren oder Printmedien nach. Hier wird mir dann erzählt, warum es noch ziemlich viel Raum nach oben gibt, um eine gute Mutter zu sein. Stimmt, war nicht so brilliant, was ich da letzte Woche abgezogen habe. Ich habe die Kinder viel vor den Fernseher gesetzt und sie waren zu wenig draußen. Ich habe Pommes in den Ofen geschoben und Schoki statt Obst zum Nachtisch serviert. Es kommt aber noch viel schlimmer: Ich war ziemlich ungeduldig und habe sogar alle Kinder angeschrien. Hatte kein Verständnis dafür, dass mein großer Sohn wie ein Berserker aus der Schule kam und rumgepoltert hat wie ein Wilder. Dabei weiß ich es doch besser. Er muss sich den ganzen Vormittag anstrengen und lieb sein, also lässt…
Ich schiebe Frust Neulich wurde mein Instagram-Kanal beschrieben als der einer Mutter, die immer ehrlich ist. Das war ein tolles Kompliment und dann werde ich dem heute mal wieder gerecht. Mir fällt das Mama-Sein gerade nicht leicht und das finde ich echt schlimm. Ich schlepp mich durch die Tage und bin oft so unglaublich genervt. Tatsächlich denke ich mir dann immer: wie machen das nur andere Mamas und Papas? Geht es ihnen auch so, dass sie ihren Job gerne an den Nagel hängen möchten? Ich bemühe mich gerade sehr, die Kinder mit einzubinden in den Haushalt. Aber das bedeutet auch viermaliges Erinnern, doch bitte den Tisch zu decken. Das bedeutet auch, fünf Mal darum zu bitten, den Schlafanzug vom Boden aufzuheben und ins Zimmer zu bringen. Am Ende bin es doch ich, die aufräumt und ich nehme es ihnen nicht einmal übel. Mein Sohn war so abgelenkt von seinem Spiel,…
Kennst du die lustigste Mutter der Welt? Das ist für mich eindeutig Marlene, besser bekannt unter dem Namen Marlene Hellene. Sie ist eine Twitter-Koryphäe und hat mir schon so manchen Tag versüßt. Ihre Kunst: in wenigen Sätzen typische Situationen mit Kindern beschreiben, die alle Eltern kennen, und zwar so, dass man danach vor Lachen unter dem Tisch liegt. Kleines Beispiel gefällig? Familien-Gezwitscher Falls du noch keinen Twitter-Account hast und dir immer dachtest, so einen Quatsch brauche ich nicht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dir einen zuzulegen und Marlene zu folgen. Für sie lohnt sich dieses Netzwerk und ich verspreche dir, du wirst schon nach kürzester Zeit süchtig nach Tweets wie Autorin und Mutter der Nation Außerdem hat Marlene ein ganz wundervolles Buch geschrieben. Es heißt Man bekommt ja so viel zurück: Leitfaden für verwirrte Mütter (Affiliate Link) und liest sich nur mit Bauchkrämpfen, die durch stetiges Lachen hervor gerufen…
Lieber kleiner Oskar, so einfach haben wir es gerade nicht, wir beide! Daher schreibe ich dir einen Brief. Ich bin eine müde Mama mit viel Stress, du bist ein zweijähriger Junge, der die Welt entdeckt. Was wir gemeinsam haben: wir kommen täglich an unsere Grenzen. Meine Grenzen sind seit jeher meine Nerven, deine Grenze ist vor allem die Sprache. In deiner lustigen Bobo-Siebenschläfer-Manier versuchst du uns mitzuteilen, was du möchtest. Wenn du dein Müllauto suchst, können wir dir helfen. „Müüüh“ rufst du dann. Auch „Hamham“ verstehe ich gut, du hast Hunger oder Durst. Und dein kleines Rutschauto heiß „Tutut“, wenn du das aussprichst, vibrieren deine Lippen und es klingt wie ein kleiner Traktor. Aber ganz oft weiß ich auch nicht, was du möchtest. Du bist dann wütend, versuchst, mir etwas zu sagen. Ich verstehe dich nicht und dann schmeißt du dich auf den Boden. Ich kann dich nicht trösten, du…