Von Weihnachtsschmuck und Mürbeteig

Lach- und Krachgeschichten

 

Endlich ist auch bei uns Weihnachtsstimmung eingekehrt. Letzte Woche habe ich die Dekokisten aus dem Keller geholt und gemeinsam mit Jimmy die Wohnung geschmückt. Je älter er wird, desto mehr wird er selbst von dem ganzen Zauber angesteckt und dieses Jahr ist er bei allen Schandtaten rund um die Adventszeit dabei. Als erstes wurde ausgiebig sein Bett geschmückt. Sämtliche rote Kugeln hängen nun an den Pfosten und ein Weihnachtsposter verziert die Wand. Die Krönung von allem ist der Adventskalender und die Frage, warum dieser nicht bis zum 31. Dezember geht.

Weihnachtslieder hören wir eigentlich das ganze Jahr. Auch bei 27 Grad im Juli, wenn der Grill angeschmissen wird und das Plantschbecken voll Wasser steht, entscheidet sich unser Söhnchen am liebsten für „Jingle Bells“ und Co. Die Bilderbücher über Jesus Geburt habe ich vorsorglich in den Keller gepackt und erst jetzt wieder hervor geholt, wir würden sie sonst 365 Tage im Jahr vorlesen.

Ein anderes, wichtiges Thema, das uns seit Wochen beschäftigt, ist der Nikolaus. Letztes Jahr kam er tatsächlich bei uns zuhause vorbei und sorgte bei einem von Jimmys Freunden für großen Schrecken. Jimmy selbst war tapfer und ging mutig auf den Mann im roten Gewand zu. Nur dass Opa bei diesem großen Ereignis fehlte, hat ihm nicht gefallen.

Wenn wir nicht gerade über den Nikolaus oder die noch verbleibenden Tage bis zum 24. Dezember diskutieren, widmen wir uns einem anderen hoch brisanten Thema: dem Wunschzettel. Seit September haben sich Jimmys Wünsche bereits bis zu 14 Mal geändert, mittlerweile sind wir bei „ich wünsche mir eine Überraschung“ angekommen. Zuvor waren es eine rote Gitarre, ein Klavier, ein Luftballon, eine Katze, ein Roller, ein Fahrrad und diverse andere Herzenswünsche. Manchmal ist der Junge bescheiden wie ein Bettelmann, manchmal anspruchsvoll wie ein orientalischer Prinz.

Gestern haben wir dann zum ersten Mal gemeinsam Plätzchen gebacken. Luise hatte schnell keine Lust mehr, aber Jimmy war mit Eifer dabei. Dabei muss ich mich stark zusammenreißen. Der kleine Hobbybäcker sticht die Förmchen nämlich grundsätzlich mit der falschen Seite in den Teig, bekommt dann die ausgestochene Figur nicht richtig zu fassen und popelt den Umriss mit den Fingern raus. Daraufhin verteilt er seine Fingerabdrücke auf Schneemann, Herz und Stern und bis er diese aufs Blech transportiert hat, ist von den ursprünglichen Rändern natürlich nichts mehr zu erkennen. Weiter gehts mit dem Eier-Bepinseln und Schokostreusel-Bestreuen, das schult mich in meiner Geduld und ist eine gute Übung für Zen-Meister, die nie, aber auch niemals aus der Ruhe kommen wollen. Typisch für meine Kinder war dann, dass ihnen zwar der rohe Teig, nicht aber die fertigen Plätzchen geschmeckt haben.

Last but not least widmeten wir uns der Krippe. Letztes Jahr haben wir uns einen riesen Spaß draus gemacht, und jeden Tag eine andere Figur in den Stall gestellt. Da gesellten sich neben Maria und Josef auch ein Dinosaurier samt Nachwuchs, diverse Duplo-Menschen, eine Überraschungseifigur und ein Osterlamm aus Schokolade dazu. In diesem Jahr betreiben wir die Sache ernster und haben uns an die Regeln gehalten. Wer übrigens nochmal nachschauen möchte, wie man eine Krippe richtig aufstellt, dem sei der Blog von Käthe Wohlfahrt ans Herz zu legen: http://wohlfahrt.com/allgemein/wie-werden-krippenfiguren-korrekt-aufgestellt
 Jimmy und ich haben dort gleich mal nachgeschlagen, warum ein Nikolausstiefel vor die Tür gestellt wird.

Dem armen Christkind fehlt ein Bein

Für alle kinderlosen Weihnachtsfans empfehle ich, sich für die Adventszeit ein Kleinkind zwischen zwei und drei Jahren auszuleihen. So macht der ganze Trubel und der Zauber noch viel mehr Spaß.

Traditionell sind die heiligen drei Könige bei uns ein wenig aus der Form geraten.

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