Gerade habe ich mir ein Feierabendbier aufgemacht und den Bergdoktor eingeschaltet (eine krankhafte familiäre Veranlagung unter uns Schwestern: Heimatfilme mit Hans Sigl und Musik von Andreas Gabalier). In einem wunderbaren Film von Anke Engelke über das Glück habe ich gelernt, dass ein Rendevous mit sich selbst sehr wichtig ist.
Die Konzentration auf Mich und meine Bedürfnisse sind elementar in einem durchgetakteten Tag. Ich schaffe es natürlich nicht immer, mir Zeit zu nehmen. Aber manchmal finde ich auch mit den Kindern eine Möglichkeit, gemeinsam kurz abzuschalten. Erst neulich haben wir nach einem Einkauf im Supermarkt Rast gemacht. Mein Sohn saß im grünen Auto, meine Tochter im Einkaufswagen, entgegen allen Ratschlägen zur gesunden Kinderernährung haben wir uns eine Packung Kakao-Butterkekse gegönnt und jeder genoss ein paar ruhige Minunten.
Hier ist ein wunderschönes Gedicht, dass ich mir eingerahmt in den Flur gehängt habe. Für mich heißt Glück, den Alltag zu leben, die kleinen Pausen zu genießen, und die schönen Momente einzufangen. Jeder Tag hat mindestens einen davon, wetten?
Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben, das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf liegt die Wirklichkeit
und Wahrheit des Daseins.
Die Wonne des Wachens.
Die Größe der Tat.
Die Herrlichkeit der Kraft.
Denn das Gestern ist nichts als ein Traum
Und das Morgen nur eine Vision.
Das Heute jedoch recht gelebt,
macht das Gestern zu einem Traum voller Glück
und das Morgen zu einer Vision voller Hoffnung.
Darum achte gut auf diesen Tag.
(Aus dem Sanskrit)