Bei uns sind die ersten Infekte eingetroffen und wir erfreuen uns am nächtlichen Stereo-Sound dreier hustender Kinder. Der Keuchhusten eines Schulkameraden von Jimmy macht das ganze besonders spannend und mir wird klar, warum ich den Winter trotz Schnee und Weihnachtsglimmer mit Kindern manchmal ziemlich doof finde. Haben sich die drei in den letzten Monaten dank moderater Temperaturen gesund gehalten, fallen Jimmy, Luise und Oskar jetzt um wie Mikado-Stäbchen. Zum Glück gibt es ein paar natürliche Heilmittel für zuhause, die den Kindern schnell gut tun. Brustwickel selber nähen geht ganz einfach und ist ein altes und bewährtes Heilmittel gegen den fiesen Husten.
Zu allererst tun sie mir natürlich leid, die armen Tröpfe. Da wird gehustet, was das Zeug hält, Nasen laufen und Hälse kratzen. Nachts empfinde ich dann außerdem Mitleid mit mir selber, denn seit zehn Tagen sucht jede Nacht ein Kindlein mein Bettchen auf, zieht mir die Decke weg und hustet mir zweieinhalb Stunden ins Ohr. Gerade wenn ich denke, das kränkelnde Häschen ist eingeschlafen, dröhnt mir der nächste Hustenanfall in mein Trommelfell hinein.
Brustwickel selber nähen
So fühlen sich die Kinder am nächsten Morgen gerädert – und ich auch! Aber was soll ich meckern? Hunderttausend anderen Eltern in ganz Deutschland geht es wie mir und vielleicht seid ihr ja im Moment auch betroffen. Weil ich mit drei Kindern nun ein wenig Erfahrung mit Infekten habe, weiß ich, dass ich nicht sofort zum Arzt muss und probiere erst einmal ein paar natürliche Mittel durch. Dieses Jahr habe ich die Wickel für mich entdeckt und erzähle dir heute, wie du einen Brustwickel ganz einfach selber nähen kannst.
Ich habe eine schöne, alte Babydecke, die wir nicht mehr brauchen, in einen 22 x 82cm breiten Streifen geschnitten. Da dieser Baumwollstoff nicht ausfranst, musste ich ihn nicht einmal umsäumen. Dann habe ich kleine Klettstücke abgeschnitten und diese an den Wickel geheftet, anschließend mit der Nähmaschine drüber genäht. Die Gegenstücke des Kletts habe ich auf der gegenüberliegenden Seite angebracht. (Die Klettverschlüsse bekommt ihr in Stoff- und Handarbeitsläden, manchmal auch sehr günstig beim Discounter)
Dieser Wickel passt Jimmy, sechs Jahre alt, und Luise, vier Jahre alt, ganz prima. Wenn du kleinere oder größere Kinder hast, probier einfach mal aus, wie groß die Wickel sein müssen. Das Tolle ist ja, dass sie sich schon für ganz kleine Babys eignen. Falls du keine Lust oder keine Nerven hast, einen Brustwickel zu nähen, kannst du auch einfach einen bestellen, zum Beispiel diesen hier bei der Bahnhofsapotheke. Ich habe noch ein kleines Modell in den Maßen 13 x 66 cm für Oskar gemacht. Du musst kein Genie an der Nähmaschine sein. Brustwickel selber nähen ist wirklich ganz einfach.
Warmer Ölwickel
Den Wickel verabreichst du dem Kind am besten vor dem Schlafengehen. Du brauchst eine alte Spuckwindel, die du einmal in der Hälfte durchschneidest, sodass zwei schmale Stücke entstehen. Dann erwärmst du ein kleines Tässchen mit Öl (ich nehme Thymian-Angelika-Öl von Ingeborg Stadelmann aus der Bahnhof-Apotheke, du kannst aber auch Olivenöl oder Rapsöl nehmen) und gibst es auf das eine Stück der Mullwindel. Teste mit dem Finger, dass es nicht zu heiß ist, denn dieses Stück legst du jetzt deinem Kind auf die Brust. Darüber kommt das zweite Stück. Halte die Enden gut fest, dass nichts verrutscht. Jetzt kommt der selbstgenähte Wickel zum Einsatz: Den wickelst du jetzt über die Tücher um den Oberkörper des Kindes und klettest ihn richtig gut zu, dass er fest sitzt. Ich ziehe den Kindern dann noch ein enges Unterhemd drüber und dann den Schlafanzug an. Das wird alles ziemlich warm, daher ist es gut, wenn du das Kinderzimmer ordentlich durchlüftest, damit es nachts nicht zu sehr schwitzt. (Das ist zum Schlafen sowieso immer gut…)
Warmer Kartoffelwickel
Eine andere gute Möglichkeit gegen den Husten ist ein warmer Kartoffelwickel. Dafür kochst du zwei kleine Kartoffeln mit Schale weich und zerdrückst sie dann zusammen mit der Schale auf einer Mullwindelhälfte. Schlag die Mullwindel jetzt so ein, dass ein breites, flaches Paketchen entsteht und lass es ein wenig abkühlen, bis es eine angenehm warme Temperatur erreicht hat. Das legst du dem Kind auf die Brust und wickelst das anderes Stück Mullwindel drüber. Dann kommt wieder der selbstgenähte Wickel zum Einsatz.
Burstwickel selber nähen ist nicht schwer, kostet fast nichts und du kannst bei leichtem Husten den Kindern was Gutes tun. Allerdings rate ich dir trotzdem, zum Arzt zu gehen, wenn der Husten nicht nach zwei oder drei Tagen besser wird, dem Kind weh tut oder Fieber dazu kommt. Wir sind auch zum Arzt gegangen, denn die sanften Heilmethoden reichen oft eben doch nicht aus und dann ist es mir wichtig, dass der Kinderarzt das Kind abhört, ernstere Krankheiten ausschließt oder eine entsprechende Medizin verschreibt.
Gegen Husten und Schnupfen machen wir außerdem noch folgendes:
- mit Kochsalzlösung oder Thymian inhalieren
- Kinderhustenbonbons lutschen (wenn die Kinder alt genug dafür sind)
- Kochsalznasenspray benutzen und vor dem Schlafen abschwellende Nasentropfen geben
- einen Hustensaft aus Honig und Zwiebel herstellen und alle paar Stunden ein Löffelchen einnehmen
- die Brust mit Erkältungsbalsam einreiben (Thymian-Myrte-Balsam von Ingeborg Stadelmann)
- viel Tee oder Punsch (Früchtetee mit Orangensaft) trinken
Übrigens startet am Sonntag-Abend, den 26. November, ein super Facebook-Gewinnspiel. Du kannst eine richtig tolle, kleine Warmhaltekanne für deine Kinder gewinnen, in der der Tee wirklich warm bleibt. Das ist vor allem in der Erkältungszeit richtig nützlich. Schau auf jeden Fall mal auf unserer Facebookseite vorbei!
Auf jeden Fall ist so ein selbstgenähter Brustwickel zusammen mit einem natürlichen und geeigneten Öl auch ein tolles und sinnvolles Geschenk zur Winterzeit und ich bin mir sicher, du wirst ihn oft für deine Hustefüchse benutzen. Jetzt wünsche ich dir und deinen Kindern aber erst einmal gute Besserung.
Bleib fröhlich und unperfekt,
deine Laura