Weiter gehts mit dem Entspannungsprojekt und zwar im Februar mit dem Thema Ordnung und Haushalt. Weil ich da immer wieder auf der Suche nach Inspiration bin, habe ich die wundervolle Anita vom Blog Rosanisiert gebeten, mir ein paar Fragen zu beantworten. Und ich habe mir nicht zu viel versprochen: Anita ist nicht nur kreativ und hat tolle Ideen für mehr Ordnung in der Familie, sondern sie ist auch noch super witzig und hat ein paar gute Gedanken zur Gleichberechtigung aufgeschrieben. Ich freue mich, dir heute diese wunderbare Gastbloggern zu präsentieren. Und hüpf unbedingt auf ihren Blog, es lohnt sich jedes Mal!
Anita räumt auf
Laura: Wie schaffst du es ein wenig Ordnung in das Familienchaos zu bringen?
Anita: Ganz einfach – ich habe angefangen darüber zu bloggen ☺. Auf meinem Blog Rosanisiert (= rosa & organisiert) dreht sich alles um Ordnung, Putzen und unser Familienleben mit drei Kindern. Wenn ich jetzt etwas putze oder aufräume, dann kann ich es direkt für einen Blogartikel verwenden. Dafür teste ich immer verschiedene Ordnungsstrategien aus, die sich auch gut mit Kindern umsetzen lassen. So habe ich also Haushalt und Arbeit perfekt miteinander verknüpft.
Laura: Wie wichtig ist Ordnung und eine gute Organisation für dich?
Anita: Ehrlich gesagt, sehr wichtig. Ich bin ein großer Fan von Ordnung und könnte Stunden damit verbringen, schöne aufgeräumte Zimmer bei Instagram oder Pinterest zu betrachten. Allerdings bin ich ja selbst leider eher unordentlich und bezeichne mich als anonyme Chaotin. Hier hilft mir die Arbeit an meinem Blog sehr, immer wieder etwas Ordnung in unser Alltagschaos zu bringen.
Laura: Sieht es bei dir manchmal chaotisch aus?
Anita: Chaotisch, bei uns? Niemals! Selbstverständlich ist bei uns alles immer perfekt aufgeräumt. Also bis auf das Kinderzimmer, da herrscht eventuell ein kleines bisschen Unordnung. Ok, und vielleicht in der Küche. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann auch noch im Wohnzimmer, im Bad und im Schlafzimmer. Aber unsere Abstellkammer, die ist wirklich wahnsinnig – nun ja unordentlich. Ihr seht, ich habe den Haushalt voll im Griff.
Laura: Wie räumt ihr zuhause auf, gemeinsam mit den Kindern oder machst du es eher alleine?
Anita: Mir ist es sehr wichtig, dass wir zuhause alle mit anpacken und nicht nur einer für die ganze Arbeit verantwortlich ist. Haushalt ist schließlich Familiensache und auch kleine Kinder können schon altersentsprechende Aufgaben (z.B. Tisch decken, Kleidung aufräumen, Spielzeug wegräumen) übernehmen. Trotzdem erlebe ich immer wieder Familien, in denen nur eine Person – meistens die Mutter – die Hauptarbeit übernimmt. Diese Zeit fehlt den Frauen dann aber häufig für die eigene Karriere oder eben für die Kinder oder den Partner. Natürlich muss das jede Familie individuell für sich regeln, aber ich glaube, hier gibt es trotzdem noch viel Nachholbedarf in Sachen Gleichberechtigung. Außerdem würde ich mir wünschen, dass die Arbeit im Haushalt wieder mehr wertgeschätzt wird und nicht als spießig, nebensächlich oder unwichtig angesehen wird. Alle Arbeiten rund ums Haus sorgen schließlich dafür, dass sich eine Familie zuhause wohl und geborgen fühlt – damit zählt die Hausarbeit mit zu den wichtigsten Aufgaben überhaupt.
Laura: Welches sind deine besten Tipps für Ordnung mit Kindern? Hast du da ein paar richtig gute Hacks die richtig was bringen?
Anita: Mit drei Kindern ist das tägliche Aufräumen natürlich immer eine Herausforderung. Bei uns funktioniert Aufräumen besonders gut, wenn wir ein lustiges Spiel daraus machen. Der Beitrag Die besten Aufräumspiele für Kinder zählt übrigens zu den meistgelesenen Artikeln auf meinem Blog.
Außerdem akzeptieren Kinder Aufgaben leichter, wenn es eine klare Regel oder einen festen Plan gibt. Wir haben z.B. einen Kinderzimmerdienst, einen Baddienst, einen Küchendienst und einen KIKAdienst festgelegt, die täglich zwischen den Kindern wechseln. Dabei ist die Regel, dass jedes Kind zwar seine eigenen Sachen wegräumen muss, aber am Abend nicht mein Mann oder ich, sondern z.B. der Kinderzimmerdienst überprüft, ob das Kinderzimmer aufgeräumt ist. So halten sich die Kinder auch untereinander zu Ordnung an. Funktioniert super. Also meistens jedenfalls ;). Ehrlich gesagt klappt am besten der KIKAdienst, der das Fernsehprogramm auswählen darf.
Ein weiterer Tipp ist, die Wohnung so einzurichten, dass die Kinder leicht Ordnung halten können. Im Bad hat z.B. jedes Kind einen kleinen Korb in den abends die getragene Kleidung und morgens die Schlafanzüge kommen. Auch im Flur gibt es feste Haken für Jacken und Taschen/Ranzen und für jedes Kind eine eigenen Schublade, in die Mützen, Schals und Handschuhe geräumt werden. Auch in der Küche sind die meisten Dinge so eingeordnet, dass die Kinder auch beim Tischdecken mithelfen können.
Manchmal fällt dieses System aber auch auf mich selbst zurück. Wenn ich also meine Handtasche auf den Boden stelle, dann bekomme ich unter Garantie ein „Mama, was macht deine Handtasche in der Küche?“ zu hören.
Laura: Bist du manchmal genervt von dem vielen Aufräumen?
Anita: Hier kann ich nur mit Karl Lagerfeld antworten: “Ich kenne keinen Stress, ich kenne nur Strass.“ Mit anderen Worten, wie könnte man von einer so erfüllenden Aufgabe, wie dem Aufräumen genervt sein? Das habe ich eben auch zu meinem Mann Prof. M. gesagt und mich schnell mit dem Computer in ein Cafe verzogen, um deine Fragen zu beantworten. Ich glaube, er genießt es gerade sehr, endlich mal wieder aufzuräumen. Das Schöne am Aufräumen ist ja, dass es NIE aufhört. Man hat also jeden Tag eine erfüllende Aufgabe vor sich. Ihr seht – Einstellung ist alles ;).
Laura: Welcher Ordnungstipp bringt Entspannung im Haushalt?
Anita: Ganz einfach, so wenig wie möglich zuhause sein, eine schwache Brille tragen und natürlich nicht zu kritisch mit sich selbst zu sein und seine Idealvorstellung etwas an die Realität anzupassen. Für mehr Ordnung zu Hause hilft außerdem besonders gut, regelmäßig Besuch einladen. Das bringt zwar keine Entspannung, ist aber sehr effizient.
Laura: Wie entspannst du im Alltag und unter der Woche?
Anita: Mein Mann arbeitet im Ausland und ich bin oft alleine mit den drei Kindern zu Hause. An diesen Tagen fällt mir Entspannung immer sehr schwer. Ansonsten entspanne ich sehr gut beim Yoga und beim Shoppen, obwohl letzteres nicht gerade zuträglich für mehr Ordnung und das Familienbudget ist.
Laura: Wie planst du eure Termine?
Anita: Ich kann ja leider immer so schlecht nein sagen und will immer so viel wie möglich erleben und schaffen. Deshalb ist unser Terminplan immer viel zu voll. In diesem Jahr probiere ich zum ersten Mal ein Bullet Journal aus, das man ganz individuell anpassen kann. Das macht mir bisher sehr viel Spaß und hilft mir, beim Planen zu entspannen. Bullet Journals können ganz unterschiedlich sein, ich nutze meinen Planer als Kalender-, Notiz und Zeichenheft und schreibe auch meine To-Do-Listen dort hinein. So habe ich alles an einem Ort.
Laura: Hast du einen Rat für andere Mütter, die im Chaos versinken?
Anita: Als erstes sollten sie natürlich alle Beiträge von eurem tollen Entspannungsprojekt lesen, das ist schon einmal sehr inspirierend. Danach könnten sie das Rosanisiert-Prinzip anwenden: Es besagt, dass man versuchen sollte, dem Chaos und dem Aufräumen mit einer positiven Einstellung zu begegnen. Das gelingt natürlich nicht immer, aber man kann sich eine bestimmte Sichtweise auch ein bisschen antrainieren. Als nächstes finde ich immer ein tolles Outfit, in dem man sich wohlfühlt wichtig. Denn mit einem guten Look ist man gleich viel motivierter, nervige Arbeiten anzugehen. Das Outfit steht für mich dabei auch symbolisch für Selbstliebe. Im Alltagstrott kümmert man sich ja gerne immer zuerst um die Kinder und kommt dabei selbst zu kurz. Außerdem hilft es mir immer die Dinge systematisch anzugehen. Bei der Hausarbeit ist es ja meistens so, dass man eine Aufgabe beginnt und währenddessen tausend andere Orte entdeckt, die auch dringend geputzt werden müssten. Hier würde ich raten, wirklich erst einmal eine Sache abzuschließen, bevor man die nächste beginnt. So türmen sich nicht immer die halberledigten Vorhaben. Und natürlich am wichtigsten – die ganze Familie mit einbeziehen. Hausarbeit ist schließlich nicht nur die Aufgabe der Mütter. Wenn die Arbeit zuhause gemeinsam angegangen wird, ist sie nur noch halb so schlimm. Hier müssen viele Mütter aber auch lernen loszulassen und Verantwortung abzugeben, auch wenn der Partner oder die Kinder sie vielleicht auf eine andere Art erledigen als sie es machen würden.
Liebe Anita, ganz lieben Dank für deine tollen und humorvollen Antworten. Und dir, liebe Leserin oder lieber Leser, wünsche ich nun einen guten Start in die Woche. Bleib fröhlich und unperfekt,
deine Laura
Laura live! Wenn du auch auf Instagram unterwegs bist, freue ich mich total, wenn du Lust hast mir zu folgen. Ich erzähle auf meinem Kanal jeden Tag ein paar Kleinigkeiten aus meinem Leben als Dreifach-Mama in den Instastorys und übe mich darin, schöne Fotos zu schießen. Außerdem plane ich gerade mein Kleiderschrankprojekt, das Entspannungsprojekt-Thema im März, und poste immer mal wieder mein Outfit des Tages. Übrigens ist auch Anita dort unterwegs. Sie hat sich 25 Klamottenteile aus dem Schrank ausgesucht und sich eine Capsule Wardrobe erstellt – ich bin super gespannt, wie die aussieht!