Die besten Leckereien aus Roten Johannisbeeren
Erdbeerzeit? Nee, ist gar nicht so mein Ding. Meine Lieblings-Obstzeit ist eindeutig jetzt, wenn die Roten Johannisbeeren reif sind. Ich liebe diese kleinen, sauren Beerchen mit ihrer knallroten Farbe, denn sie haben nicht nur eine ganze Menge Vitamine, sondern man kann die tollsten Dinge daraus machen. Deshalb war ich auch richtig happy, als mir meine liebe Nachbarin gestern ein Kilo aus dem eigenen Garten brachte. Sofort habe ich mich an die Verarbeitung gemacht, denn leckere Dinge kochen und backen ist für mich ein großer Spaß. Heute erzähle ich dir, was du aus den Roten Johannisbeeren so machen kannst.
Kuchen aus Roten Johannisbeeren
Mein allerliebster Lieblingskuchen ist der „Träubles-Kuchen“, wie er im Schwäbischen heißt. Diese Variante ist der Knaller, das verspreche ich dir. Der Kuchen ist etwas aufwendiger zu backen, lohnt sich aber auf jeden Fall und ist auch für Backanfänger geeignet.
Als erstes machst du einen Mürbteig aus 200 g kalter Butter, 80 g Puderzucker, einem Ei, 40 g gemahlenen Mandeln, 300 g Mehl und einem viertel TL Salz. Den knetest du mit den Händen zu einem Ball und legst ihn eingewickelt in Frischhaltefolie in den Kühlschrank. Ist er ganz fest, holst du hin raus und lässt ihn fünf Minuten liegen, dann musst du ihn mit einem Nudelholz ausrollen und in eine runde Backform legen. (Ist ein bisschen frickelig, am besten den Teig auf einem Stück Backpapier ausrollen und mit samt dem Papier über die Form stülpen.)
In der Zwischenzeit röstest du 200 g gemahlene Mandeln im Backofen. Die lässt du abkühlen und streust ein Drittel auf den Kuchenboden. Den Rest vermischst du mit 700 g Johannisbeeren, die du mit der Gabel von den Zweigen schiebst. Darunter kommt 40 g Speisestärke. Als nächstes schlägst du das Eiweiß von acht Eiern steif und lässt 250 g Zucker einrieseln sowie eine Prise Salz. Zweidrittel des Eischnees kommt unter die Johannisbeeren, diese Masse gibst du in die Kuchenform. Der Rest des Eischnees kommt oben drauf.
Nun backst du den Kuchen bei 200 Grad Unter- und Oberhitze 70 Minuten, aber nach 30 Minuten legst du ein Stück Backpapier auf den Kuchen, damit er oben nicht zu dunkel wird. Schau einfach immer mal wieder nach und nimm ihn sonst ein wenig früher raus.
Das himmlische Rezept habe ich aus dem Backbuch Anniks Lieblingskuchen (Affiliate Link) von Annik Wecker.
Rote Johannisbeere: Apfelmus
Die wunderbare Nachbarin hat mir dazu noch ein Kilo Äpfel vorbei gebracht, also habe ich diese geschält, entkernt und dann in den Topf geschmissen. Dazu habe ich noch drei Handvoll Rote Johannisbeeren und etwas Wasser gegeben, sodass die Früchte knapp bedeckt waren.
Außerdem kam noch der Saft einer halben Zitrone und ein TL Zimt dazu und weil Äpfel und Rote Johannisbeeren etwas säuerlich sind, noch ca. 50 ml Lebkuchensirup. Kurz aufkochen und pürieren – fertig war das köstliche Apfelmus. Das gab es dann zum Mittagessen zusammen mit einer neuen Rezeptidee. Polenta-Ecken wurden mit Rosmarin in der Pfanne angebraten, das passte vorzüglich.
Infused Water mit Roten Johannisbeeren
Infused Water ist einfach Wasser, in das du Obst hinein gibts. Das Obst aromatisiert das Wasser leicht, was vor allem im Sommer super erfrischend schmeckt. Dafür schüttest du einfach eine Handvoll Rote Johannisbeeren in eine Karaffe mit Wasser und steckst noch einen Zweig Minze dazu, ein paar Eiswürfeln hinein und fertig ist der gesunde Sommerdrink!
Rote Johannisbeeren: Marmelade
Super lecker ist auch selbstgemachte Marmelade. Das Abzupfen der kleinen Beeren geht schnell, wenn du sie einfach mit einer Gabel von den Zweigen streichst. Auf ein Kilo Früchte nehme ich 500 g Gelierzucker. Zusammen kommt es in einen Topf und je nach Lust und Laune tue ich Rosmarin oder Minze mit hinein. Aufkochen und nach fünf Minuten die Probe machen: nimm etwas von der Flüssigkeit auf einen großen Löffel und puste drüber. Wird es dickflüssig, ist die Marmelade fertig. Sonst muss sie noch ein wenig kochen. Wenn du keine Stücke magst, musst du die Flüssigkeit noch pürieren oder durch ein Sieb geben. Die fertige Marmelade kippst du anschließend in mit heißem Wasser ausgespülte Gläser, drehst die Gläser zu und dann um. Abkühlen lassen, Kleber drauf – Ready! Wenn du diese Marmelade dann auf einen frisch gebackenen Hefezopf streichst, ist das ein Genuss für die Götter.
Rote Johannisbeere: Sirup
Für Sirup kochst du 150 ml Wasser mit 100 g Zucker auf und gibst anschließend 100 Gramm Rote Johannisbeeren dazu. Noch einmal aufkochen und dann drei Stunden ziehen lassen. Durchpürieren und durch ein Sieb schütten. Dann in einer verschließbaren Flasche im Kühlschrank aufbewahren. Den Sirup kannst du im Verhältnis 1:10 mit Mineralwasser zu einer leckeren Schorle mischen oder mit Mascarpone, Quark und Yoghurt zu einem feinen Dessert verrühren.
Du siehst, mit Roten Johannisbeeren lassen sich wahre Köstlichkeiten zaubern. Du kannst sie auch in Joghurt rühren, einen Smoothie mixen oder einen Drink mischen. Zum Beispiel ist ein Spritz besonders fein, wenn du zu Prosecco einen Spritzer Johannisbeer-Sirup oder den Saft der Roten Johannisbeeren gibst. Dann kommen fürs Auge noch ein paar Beeren sowie ein Zweig Rosmarin ins Glas. Für die alkoholfreie Variante ersetzt du den Prosecco durch Sprite.
Und jetzt wünsche ich dir einen schönen Sommer und guten Appetit beim Beerenschmaus. Wenn die diese ganze Back- und Kocherei zu aufwendig ist, iss die Beeren einfach so, ganz pur.
Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura
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