Wie organisiere ich eine Familie?
Ein Bullet Journal, was soll das denn sein? Das habe ich mich auch vor kurzem auch noch gefragt. Aber hinter diesem Begriff steckt ein tolles System zur Selbst-Organisation. Heute erzähle ich euch, wie es in mein Leben Einzug erhalten hat!
Ich bin gerade dabei, meine Haushalts- und Kinderorganisation zu überarbeiten und optimieren. Bis vor ein paar Monaten sah die noch so aus: chaotisch. Ich habe im Kindergarten gemerkt, dass heute Turnen ist und die Kids keine Schläppchen dabei haben. Sonntags fiel mir auf, dass weder Butter noch Brot für ein Abendessen da ist. Und ich habe jeden Familiengeburtstag verschwitzt, oh Backe!
Dann habe ich angefangen, alles in mein Smartphone zu tippen. Aber irgendwie war es da nicht viel anders, denn anstelle meine Termine zu checken, surfte ich eher auf silly old Facebook rum oder whats appte mit meinen Freundinnen. So konnte es einfach nicht weitergehen, wenn ich in einem Haushalt mit drei Kids nicht völlig untergehen wollte.
Also legte ich mir vor ein paar Wochen ein einfaches Notizbuch an, um ein wenig später zu erkennen, dass ich da auf einer Trendwelle surfe: dem sogenannten Bullet Journal. Auf Instagram, Youtube und Pinterest bin ich auf den Namen gestoßen und kann bestätigen, dass diese Version des Kalenders nicht nur trendig, sondern auch sehr wirksam ist. Das Beste daran: es kostet (fast) nichts und ihr könnt euer Bullet Journal ganz nach euren Vorlieben gestalten. Und so mache ich es:
Mein Bullet Journal
Sonntags setze ich mich mit einem heißen Tee oder einer Tasse Cappuccino an den Tisch und teile die linke Seite meines Notizbuches mit einem Lineal und einem schwarzen Liner in sieben Zeilen, für jeden Wochentag einen. Am rechten Rand ziehe ich noch eine senkrechte Linie für die To-Dos des Tages. Auf der rechten Seite zeichne ich eine weitere Spalte mit dem Titel „Meal“. Dann gibt es noch „Sport“, „Einkauf“ und „Weekly Plans“. Dann schnappe ich mir mein Smartphone und übertrage alle unsere Termine in die Wochentageszeile auf der linken Seite und vervollständige die To-Dos: zum Beispiel „Geburtstagskarte für Onkel Gustav abschicken“, „Brot kaufen“, „Augenarzttermin machen“ etc. Für die regelmäßigen Termine wie Kinderturnen, Chor, Putzen, Skype-Konferenz usw. habe ich orangene Post its, die ich dann nur von Woche zu Woche verschieben muss. Die To-Dos versehe ich mit kleinen Kästchen, die ich nach der Erledigung einfach ausmale. Schiebe ich sie weiter, weil ich sie nicht geschafft habe, male ich einen Pfeil ins Kästchen.
Mein Bullet Journal steht tagsüber in der Küche auf einem Buchhalter und ich schaue immer mal wieder über den Tag verteilt, was noch zu tun ist. Außerdem habe ich immer alle Termine im Blick und muss nicht mehr mit Schrecken feststellen, dass ich den Friseurtermin vergessen oder den Kindern kein Sportzeug eingepackt habe.
Auf der rechten Seite trage ich in die Spalte „Meal“ das Essen ein, das ich kochen möchte. Wir bestellen wöchentlich eine Bio-Kiste mit Obst und Gemüse und damit nichts kaputt geht, plane ich die Mahlzeiten einmal die Woche. In die Spalte „Sport“ kommt dann mein Lauf-, Yoga- oder Meditationstraining. Unter die Rubrik „Einkauf“ fallen Alltagsdinge wie Briefmarken, Postkarten, Tesafilm, Turnschläppchen und die „Weekly Plans“ fassen meine Wochenziele zusammen. Das können Dinge sein wie Urlaub organisieren, Fotos nachmachen und all der Kram, der so zu erledigen ist. Es kann gut sein, dass einige davon von Woche zu Woche verschoben werden müssen, denn Flexibilität ist bei einem Bullet Journal das A&O.
Flexibles Tagebuch
Das Schöne an dieser Art der Kalenderführung ist, dass ihr komplett flexibel seid. Wenn euch die Wochenaufteilung nicht mehr gefällt, macht ihr in der nächsten Woche alles anders. Bringt euch die Spalte „Einkauf“ nichts, lasst ihr sie weg und ersetzt sie durch andere Rubriken. Ihr könnte auch die Wochentage über zwei Seiten verteilen und auf die anderen Themen verzichten. Zwischendurch notiere ich mir auch immer wieder mal irgend etwas anderes oder füge mitten ins Buch Listen ein: Bücher, die ich lesen will, Packlisten für Urlaub, Schwimmbad oder Spielplatz, Jahresziele, eine Seite mit Lieblingsliedern etc. Prima wäre auch eine Zitat-Sammlung oder eine Erinnerungsliste für Dinge, die verliehen wurden.
Damit ihr die Übersicht behaltet, lasst ihr die ersten paar Seiten frei. Wenn ihr dann mitten drin seid in eurer Gestaltung, könnt ihr ein Register anlegen. Einfach die Seiten beziffern und ins Inhaltsverzeichnis schreiben, wo ihr eure bestimmten Listen oder Kalenderabschnitte findet. Eine Gesamtübersicht für das Jahr mit Ferienzeiten ist zu Beginn natürlich auch sehr nützlich.
Die Gestaltung
Mittlerweile ist aus dem Bullet Journal ein richtiger Trend geworden. Bei Pinterest oder Instagram findet ihr die unterschiedlichsten Bücher. Manche werden kunstvoll verziert, bemalt, gestaltet, bestempelt und bekritzelt. Ich halte es da ganz nach dem Motto von Austin Miller: It’s about getting crap done, not making your crap look good. Auf seinem Instagram-Accout könnt ihr euch dazu tolle Bilder anschauen. Bei mir sieht es natürlich nicht sehr stylisch aus, aber seine Art und Weise, alles in klarem SchwarzWeiß aufzuschreiben, erleichtert mir den Alltag. Denn ich habe mitsamt den Kids genug im Kopf, da lobe ich mir einen Kalender, der mir ohne Schnörkel anzeigt, was der Tag noch bringen wird.
Ich bin sehr zufrieden mit dieser Art des Alltags-Managements, denn bei mehreren Kindern kommen so viele Dinge zusammen, dass es unmöglich ist, sie im Kopf zu behalten. Allein das Smartphone oder Online-Apps wie Trello, Wunderlist und Co haben bei mir nicht so gut funktioniert wie ein Bullet Journal in meiner Küchenzentrale. Nun vergesse ich kaum mehr etwas, und ich habe auch alle Geburtstage im Blick. Wie sieht es bei euch aus? Mögt ihr lieber einen normalen Kalender, macht ihr alles digital oder habt ihr euch auch schon mal überlegt, ein Bullet Journal zu führen? Dann legt los, alles was ihr braucht ist ein Notizbuch für ein paar Euros, einen Stift und ein Lineal. Eine weitere Anleitung findet ihr bei der Brigitte. Viel Spaß beim Organisieren,
eure Laura