Wir sind doch alle längst gleichberechtigt? Von wegen! Wut-Talk mit Alex Zykunov

Das hätte sie nicht erwartet: Wir sind doch alle längst gleichberechtigt (Affiliate Link) von Alexandra Zykunov ist seit Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste und die Autorin kann es selbst nicht so recht glauben: „Das hätte ich niemals erwartet, dass der Feminismus es schafft, Frauen durch alle Altersklassen hinweg zum Kauf dieses Buches zu bewegen.“ Wir haben heute über ihren Bucherfolg gesprochen, vor allem aber über Wut über die Diskriminierung von Frauen.

Wie viele Bullshit-Sätze diese Tatsache entlarven und wie diese Frauen und besonders Mütter unter Druck setzen, weil wir denken, dass sie wahr sind, das zeigt Alex Buch.

Nur ein Beispiel: „Frauen wollen doch eigentlich keine Karriere machen“

Darauf hat sie eine klare Antwort, denn im Grunde ist es das System, das nicht nicht, dass Frauen Karriere machen: Arbeitgeber:innen, Personaler:innen machen es vor allem Müttern schwer, nach der Geburt eines Kindes ins Arbeitsleben zurückzukehren.

Wir haben auch darüber gesprochen, dass Frauen nach der Degradierung im Job den Ausweg in der Mutter-Performance suchen: Mir ging es genauso. Nachdem ich nicht mehr als Redakteurin, sondern als Aushilfe arbeiten musste, habe ich mich dafür entschieden, lieber als Super-Mutter Mützen zu häkeln und Kuchen zu backen, und damit wiederum ganz unbewusst andere Mütter unter Druck gesetzt.

Ein weiterer Bullshit-Satz, über den sich Alex schon lange aufregt, ist: Vermisst du dein Kind nicht, wenn du nich zuhause bist? Kann der Papa das denn überhaupt?

Was hilft, ist die Frage umzudrehen. Ah, interessant, würdest du das einen Vater auch fragen?

Schon fangen wir an zu grinsen, weil das dann lächerlich wäre, sagt Alex. Aber warum finden wir es bei einem Mann lächerlich, bei einer Frau aber nicht? Was ist denn das für ein antiquiertes Rollenverständnis? Wir sind nicht mehr in den 60er Jahren!

Wer sich gerne mit uns über solche Ungerechtigkeiten ärgern möchte, hört am besten diese Podcast-Folge und liest Alexs tolles Buch. Viel Freude beim Wut rauslassen, das muss auch manchmal sein. Denn aus Wut und Energie entsteht manchmal ganz viel Neues.

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