Kinder, an der Herd!
Wir haben mal wieder ein Kinderkochbuch getestet: „Kinder, an den Herd!“ (Affiliate Link), so lautet das zweite Gemeinschaftsprojekt von Claudia Seifert, Gesa Sander, Julia Hoersch und Nelly Mager. Und wie es der Titel erkennen lässt, sollen auch wirklich die Kinder mit anpacken. Das ergab bei uns eine Sauerei mittleren Ausmaßes, hat aber auch ganz viel Spaß gemacht.
Luise kocht und backt wie eine Weltmeisterin. Nicht nur an ihrem Kinderherd, sondern am liebsten richtig live mit ganz echten Zutaten. Da stäubt das Mehl, da fliegen die Streusel durch die Luft, da wird gejuchzt und gebannt ins Rührgerät gestarrt. Beim Stöbern im wunderbaren Wittwer, der Buchhandlung meines Vertrauens in Stuttgart, habe ich dieses Buch entdeckt, das mir der AT Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Abends guckte ich mir die besten Rezepte für meine Mäuse aus, denn ich würde sagen, dass sich das Buch an Kinder ab dem Grundschulalter richtet. Ihre Feinmotorik ist doch ein wenig ausgeprägter und wer lesen kann, ist hier im Vorteil. Aber für uns kein Problem: Mama liest und die Kinder führen aus.Wir backen als erstes den Becherkuchen. Der heißt so, weil wir alle Zutaten in ein und demselben Becher abmessen und dann in die Rührschüssel tun schmeißen. Das klappt auch erstaunlich gut und damit es nicht zu Streitigkeiten kommt, wechseln sich Jimmy und Luise ab. Anschließen füllen wir den Teig in eine Kastenform, schieben sie in den Ofen und schauen alle 5 Minuten nach, ob der Kuchen endlich fertig ist. Noch warm wird er angeschnitten und schmeckt suuuper: Dank Kokosraspeln, Schoko (zugegeben, wir haben noch extra viel Streusel dazu getan) und Schmand schmeckt er schön saftig und bekommt von uns das Prädikat „machen wir bald wieder.“
Ein paar Tage später nehme ich mir vor, abends die Spaghetti-Nester zu machen. Die Kinder sind anderweitig beschäftigt, und so koche ich Nudeln, schneide Paprika klein, rühre eine Eier-Milch-Pampe an und fülle alles in Muffinförmchen. Wunderbar, wie säuberlich das alles von statten geht. Die Nester kommen in den Ofen und backen noch 25 Minuten vor sich hin. Leider sind die Kinder nicht begeistert. Jimmy bekommt das Essen nicht aus den Förmchen raus, Luise ruft „ich mag kein Gemuuuse!“ und verweigert jeden Bissen. Anton und mir schmeckt es sehr gut. Nur stimmten irgendwie bei mir die Mengenangaben nicht. Außer den 12 Nestern habe ich noch eine riesen Portion Spaghetti übrig. Macht nichts, die gibts dann morgen!
Rezeptideen fürs Frühstück, Ruckzuckgerichte und eine Menge interessanter Küchenexperimente machen das Buch zu etwas Besonderem. Wusstet ihr zum Beispiel, wieso Popcorn poppt oder wie man selbst Frischkäse herstellen kann?Was auch nicht jedes Buch zu bieten hat: klassische Rezepte, die mit Oma und Opa nachgekocht werden können. Bei den „Großeltern-Rezepten“ haben wir schon Königsberger Klopse für Opa rausgesucht, und Jimmy wird mit Oma Dampfnudeln selbst herstellen. Das ist nämlich sein Lieblingsgericht. Am Ende des Buches gibt es sogar noch ganze Menüs zum Nachkochen, mit denen die Kinder Restaurant spielen dürfen.Mein Fazit: ein sehr gelungenes Buch. Und ich finde es übrigens eine tolle Idee, solche Bücher zu Kindergeburtstagen oder zu anderen Anlässen zu verschenken. Ist manchmal sinnvoller, als das 105. Spielzeug. Denn gemeinsam Zeit in der Küche zu verbringen, hat viele Vorteile:
- die Kinder (und speziell die Söhne) lernen gleich das Einmaleins des Kochens
- es macht großen Spaß, das Selbstgemachte zu essen. Auch wenn es Gemusse ist!
- hinterher kann man können Mama oder Papa mal wieder richtig sauber machen.
Und nun viel Spaß beim Kochen und Backen mit Kindern!
Eure Laura