Trotzphase? Kennen wir alle. Nina und ich haben uns eben per Skype-Konferenz über allerlei Themen ausgetauscht. Am Ende haben wir uns noch über die Kinder unterhalten und dabei bemerkt, dass wir gerade ein und dasselbe Problem haben: Ein knapp vierjähriges Mädchen, das momentan für gewaltigen Zunder sorgt. Könnte es vielleicht sein, dass es noch ein paar anderen Müttern so geht wie uns? Völlig fertig von der Streiterei mit einem Töchterlein? Am Rande des Wahnsinns, weil eine kleine Frau eine große anbrüllt und die daraufhin in derselben Lautstärke zurückbäfft, bis beide heulen? Zicken-Alarm trifft Trotzköpfe Ein Kindergartengespräch bringt Aufschluss, denn eine weitere Mütterkollegin berichtet vom Hennenkampf zuhause. Es scheint also nicht nur ein Problem bei uns zu sein. In vielen Haushalten hängt der Haussegen schief, wenn sich ein kleines Mädchen gegen Mama stellt oder Mama nicht das macht, was das kleine Mädchen erwartet. Ganz oft verläuft die Auseinandersetzung nach Schema F:…
Wahre Leidenschaft kennt keine Grenzen Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie genervt die Kindergärtnerinnen waren, als Jimmy mit zweieinhalb Jahren eine außerordentliche Leidenschaft für Straßenbahnen entwickelte. Den ganzen Vormittag deklinierte er die Haltestellen der Stadtbahn U9 von Hedelfingen bis Vogelsang durch und machte die passenden Geräusche der Türen inklusive wilder Gestik, wenn sie sich vor Anfahrt der Bahn wieder schlossen: Tschhhh-Bah. Klingt niedlich, aber kann wahrscheinlich beim 150. Mal nerven. Oma und Opa hingegen ermöglichten dem Enkelchen, seine Leidenschaft in aller Breite auszuleben. Zu Weihnachten schenkten sie ihm eine 50 cm lange Modell-Straßenbahn von Dickie, besuchten jeden zweiten Sonntag das Stuttgarter Straßenbahnmuseum und saßen stundenlang mit Jimmy am Hauptbahnhof, um alle einfahrenden Bahnen mit großem Hallo zu begrüßen. Großeltern sind wunderbar Na klar, so ein Aufwand machen nur Großeltern. Aber Jimmy hat es geliebt, das könnt ihr euch denken. Genau so wie er es geliebt hat, mit Oma…
Was es heißt, ein toller Vater zu sein Jede Frau hat so ihr Bild von einem tollen Mann im Kopf. Einer, der einen ebenso tollen Vater abgeben wird. Aber was macht eigentlich einen tollen Vater aus? Das kann natürlich keinesfalls pauschal beantwortet werden, aber beim Lesen des Buches „Alles, was mein kleiner Sohn über die Welt wissen muss“ von Fredrik Backman, das mir der Verlag als Rezensionsexemplar überlassen hat, fand ich den Autor in seiner Rolle als Papa ganz schön vorbildlich. Er ist humorvoll, widmet sich hingebungsvoll seinem Sohn, hat Respekt vor Frauen, ist weltoffen und sozial – und kann gut schreiben. Das Taschenbüchlein liest sich so geschwind einmal durch, denn es besteht aus lauter kleinen Geschichten. Fredrik Backman, der mit Frau und mittlerweile zwei Kindern in Stockholm, Schweden lebt, ist vielen sicher bekannt: Er hat den Bestseller „Ein Mann namens Ove“ geschrieben, der mittlerweile auch verfilmt wurde. In diesem…
Kein Happy End: Wiedereinstieg in den Beruf nach Elternzeit Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben wir hier schon oft diskutiert: Erst hat Nina eine Antwort auf die frechen Kommentare unter Anwältin Sandra Runges Text auf Xing geschrieben, dann habe ich einen Brief an meine Tochter Luise verfasst. Nun fiel mir auf, dass ich selbst noch gar nichts über meine Erfahrungen mit meinem Wiedereinstieg in den Beruf nach Elternzeit geschrieben habe. Ich wünschte, es wäre anders und ich wünschte, ich könnte hier ein wunderschönes Märchen erzählen, in dem am Ende alles gut wird. Leider ist meine Geschichte aber so bitter wie tausende andere auch. Festanstellung ausgeschlossen Nach dem Studium wollte ich echte Verlagsluft schnuppern und habe auch tatsächlich einen heiß begehrten Volontariatsjob bekommen. Mit dem Lohn eines Bäckerei-Azubis im dritten Lehrjahr trotz Master-Abschluss hatte ich gerechnet, nicht aber mit einem Unternehmen, das jungen und gut ausgebildeten Leuten wie mir keinerlei Zukunftsaussichten…
Eines kann ich mit Bestimmtheit behaupten: seit ich Kinder habe, habe ich ein paar extreme Gefühle dazu bekommen, die ich so vorher nicht kannte. Vor allem nicht in dieser Dimension. Natürlich war ich auch früher mal wütend, aber nie so sehr. Auch hatte ich mein Leben lang Heimweh, aber nicht in dieser Intensität. Zum Glück habe ich bei Freunden, Eltern und Liebsten immer Trost gefunden, aber so heilend wie der Duft von Luises Haar ist nie etwas gewesen. Kinder katapultieren uns in eine Achterbahn der Gefühle, die uns den Atem rauben kann. Das ist schön und manchmal auch schrecklich. Schrecklich schön. Werd dich vermissen, Baby Neulich habe ich von meinem Trip nach Berlin berichtet. Es war unglaublich, ohne Kinder zu sein, und ich habe es wirklich genossen, das gebe ich hier ehrlich zu. Niemand rief mich, um bei der Toilette zu helfen, keiner weckte mich nachts. Ich kümmerte mich einzig…
Ich besuche die Hauptstadt Berlin – ich liebe diese wunderbare Stadt, und es war an der Zeit, sie mal wieder zu besuchen. Ich fahre ohne meine Familie und das ist echt spannend: Freiheit pur, entspanntes Essen, Nächte zum Durchschlafen! Wie gut, dass ich dort Verwandte habe, die wie es für Schwaben üblich ist, im Ortsteil Prenzlauer Berg wohnen. Aber ich bin zum ersten Mal zum Übernachten dort und sofort brennt mein schwäbisches Herz für diesen Kiez. Von Anfang an kann ich nicht anders, als meinen Fotoapparat vor mir her zu tragen. Dass ich damit aussehe wie eine Touristin – drauf gepfiffen. Und so starte ich, immerhin ohne Ampelmännchen auf dem Shirt, am Freitag Vormittag mit meiner Reisegruppe in einen zauberhaft sonnigen Frühlingstag. Tag 1: Lieblingskiez und der Wind der Freiheit Wir beginnen diesen und die kommenden Tage in der Backstube SowohlalsAuch in der Sredzkistraße 53 mit Milchkaffee und Zimtbrötchen. Draußen…
Frauen, Meisterinnen der Selbstverurteilung Das schlechte Gewissen ist ein ständiger Begleiter von uns Frauen. Oder habt ihr schon einen Mann erlebt, der sich Gedanken darüber gemacht hat, ob er heute morgen im Kindergarten vielleicht ein wenig zu unfreundlich zur netten Erzieherin war? Ob er den Kindern hätte länger winken sollen? Der sich vor dem Schlafengehen den Kopf zerbricht, weil er die eigene Mutter seit Tagen nicht mehr angerufen hat oder schon ewig nicht mehr mit dem besten Kumpel etwas trinken war? Nein, es sind wir Frauen, die uns selbst pausenlos für das eigene Verhalten verurteilen. Mütter sind noch schlimmer Noch schlimmer wird es, wenn eine Frau Mutter wird. Dann gehts erst richtig los. Vom Tag, an dem der Schwangerschaftstest zwei Striche zeigt, setzt sie sich einer ewigen Litanei an Selbstvorwürfen aus. Hat sie nicht erst letztes Wochenende eine halbe Flasche Rotwein getrunken? Wird die Kopfschmerztablette am Morgen danach Auswirkungen auf…
Neue Rubrik, tolle Autorin, klasse Texte Ich habe mir für meinen Blog Unterstützung ins Boot geholt, und zwar eine richtig gute Schreiberin! Sie ist wie ich dreifache Mutter, hat eine extra Portion Humor und tickt in vielerlei Hinsicht wie ich. Unter der Rubrik Nina Langstrumpf findet ihr künftig mitreißende Texte, die euch als Eltern zeigen: mit euren tagtäglichen Hürden im Familienalltag seid ihr nicht alleine. Und nun mache ich den Vorhang auf für Nina: Entspannt in den Tag Das schöne am Bloggen ist, dass man man Dinge, die man beinah verdrängt hat, immer wieder nachlesen kann! Mein Text „Entspannt in den Tag“ habe ich vor circa einem Jahr geschrieben und ich kann mich wirklich nur noch ganz dunkel daran erinnern! Ich weiß, dass es teilweise morgens echt furchtbar war! Was sich in diesem Jahr an unserer Morgenroutine verändert hat könnt ihr nach dem folgenden Beitrag lesen. Entspannt in den Tag…
Upps, wie peinlich! Immer mal wieder sitze ich vor meinem Computer und bin ganz kurz davor, das Blog und den gesamten Social Media-Kram in die Tonne zu hauen – Delete und ab in den Papierkorb. Würde mir echt ne Menge Arbeit und einen ganzen Haufen peinlicher Augenblicke ersparen. Ungemein peinlich ist es mir zum Beispiel, wenn mich mitten in der Erzählung die Freundin unterbricht und sagt, dass sie das doch erst neulich in meinem Blog gelesen hat. Wenn sich Anton darüber lustig macht, dass ich beim Keller ausmisten meinen Fotoapparat zücke. „Musst du jetzt unseren Keller im Internet zeigen, oder was ?“ Oder wenn meine Schwester „Foodporn“ brüllt, wenn ich einen Teller voller Maultaschen knipse. Unangenehm ist es mir auch manchmal, wenn ich auf mein Blog angesprochen werde. Eigentlich komisch, oder? Aber irgendwie fühle ich mich dann peinlich berührt und tue es als bloßes Schreib-Hobby ab. „Ach, das mache ich…
Ich bin sehr ehrgeizig, was die Erziehung meiner Kinder angeht. Wer jetzt denkt, ich fördere die drei in Sachen Musik, Sport und Kunst, der irrt. Mein großer Ehrgeiz besteht darin, die Kinder zu selbstbewussten Menschen zu erziehen, die sich selbst mögen. Wenn Jimmy, Luise und Oskar auf diesem Weg unbedingt Fußballprofi, Solo-Cellistin oder erfolgreicher Aquarell-Maler werden möchten, freue ich mich natürlich. Wer in genannten Bereichen im Mittelfeld bleibt, ist genau so mein einzigartiger Augenstern. Was für mich zählt, ist dass die Kinder sich selbst lieben lernen und ihren Mitmenschen aufmerksam und freundlich gesinnt sind, und anderen ihre Erfolge gönnen können. Und um dieses Ziel zu erreichen, tue ich alles, was ich kann. Man mag mich verbissen nennen, aber in diesem Punkt bin ich eine echte Tiger-Mum. Was ich dafür tue, das will ich euch heute erzählen. (Früh-)Förderwahnsinn Als ich vor ein paar Jahren bemerkte, dass Jimmys gleichaltriger Freund schon längst…