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Oskar wird getauft Ich bin gerade damit beschäftigt, Oskars Taufe zu organisieren. Beim dritten Kind bin ich klüger und warte, bis das Kind ein Alter angenommen hat, in dem es nicht mehr gestillt wird und sich die Mutter zum Wohle auf die künftige katholische Erziehung des Knabens ordentlich einen genehmigen darf. Auch kann ich die versammelte Verwandtschaft in leichter Champagnerlaune ein wenig besser dirigieren, als mit Augenringen bis unter die Achselhöhlen und einer Gesamtschlaftzeit von maximal 180 Minuten pro Nacht. Aber nicht nur des Trinkens und Feierns willen lassen wir unsere Kinder taufen. Und es soll mir in diesem Beitrag auch um Gottes Willen nicht nur um das heilige Sakrament der Kirche gehen, auch wenn ich zur Erstkommunion und Firmung gegangen bin und zur großen Freude meiner Omas, Gott hab sie selig, bei meiner Hochzeit sogar vor den Traualtar getreten bin. Dass mein Angetrauter ein Heidenkind ist, dürfen die beiden…

Nina vom Blog Du und dein Kind hatte eine tolle Idee für eine Blogparade, an der ich so richtig gerne teilnehmen möchte. Sie startete im November, aber besser spät, als nie, dachte ich mir. Der Titel heißt: Was ich alles tun möchte, wenn mein Kind groß ist Vorher möchte ich noch hinzufügen, dass ich die Überschrift ein wenig ändern möchte. „Groß“ ersetze ich durch „größer“, denn all die wunderbaren Hobbys und Müßiggänge, die ich momentan so schmerzlich vermisse, möchte ich nicht erst tun, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Ich möchte nicht mehr so lange warten, darum verzeih mir, liebe Nina, diese kleine Veränderung. Aber nun gehts los, ich nehme einen Schluck warmen Tee, schließe die Augen und stelle mir vor, ich hätte Zeit, viel Zeit, richtig viel Zeit. Denn dann würde ich… eine Nacht lang durchratzen. Und zwar mit geschlossenen Rolladen und einer Schlafmaske über dem Kopf. Stockdunkel…

Baby Oskar is(s)t breifrei Diese vielen Fortschritte, die die Kinder im ersten Lebensjahr machen, sind so schön und wundervoll und werden von mir meist schwer herbei gesehnt. Ich freue mich jedes Mal wie ein Schnitzel, wenn Oskar wieder was Neues kann. Auch der erste Zahn, das erste Wort („Hasa“) oder das Zeigen mit dem Finger wird gefeiert wie blöd. Und wenn dieser Fortschritt dann auch noch Erleichterung bringt, wie zum Beispiel das Drehen oder Sitzen, wird zur Feier des Tages nicht weniger als ein Gugelhupf gebacken gekauft und mit einer Tasse Stilltee angestoßen. Aber jede Mutter weiß: diese scheinbare Erleichterung weicht schnell dem Schreck über die neuen Anforderungen. Das Baby kann sich endlich drehen, juchuu! Upps, jetzt kann ich es nicht mehr auf dem Sofa liegen lassen. Das Baby robbt sich endlich vorwärts, juchuu! Upps, jetzt muss ich alles wegräumen, vom Putzmittel bis zur Pflanze. Das Kleinkind kann endlich laufen,…

Buchempfehlung: so schön, so klug, so wichtig Ich habe ein Buch gelesen. Dieses Buch hat mich beeindruckt, schockiert, zum Nachdenken gebracht und richtig Spaß gemacht. Daher spreche ich euch allen heute eine absolute Empfehlung aus für „Alles Inklusive“ von Mareice Kaiser. Ich kenne sie aus der Bloggerwelt, denn als ihre kleine Tochter gestorben ist, gab es eine Twitterwelle im Netz. Auch ich habe damals einen Elefanten geschickt. Ob es was geholfen hat, wenn das Schlimmste passiert, was Eltern passieren kann? Ich weiß nicht, aber ich weiß, dass die Kaisers ganz schön starke Eltern sind und Mareice Kaiser sich seither mit dem Tod und der Trauer als Teil des Lebens auseinander setzt. Also Hut ab vor dieser starken Frau, die so wunderbar schlicht, klar und schön schreiben kann. Das Buch steckte als Belegexemplar in meinem Briefkasten und als ich durch Zufall einen Auszug daraus in der Nido las, nahm ich es…

Krankes Kind zuhause Wer glaubt, ein Winter mit Kindern wäre ein großartiger Spaß, eine Aneinanderreihung von Vergnügen wie Schneemannbauen, Schlittenfahren, Kekse backen, Kakao trinken, ja eine herrliche Zeit voller Glückseligkeit, der irrt gewaltig. In erster Linie nämlich ist die Winterzeit eine Zeit der Krankheit. Als ewiger Sound husten drei Kinder in Dauerschleife von Anfang November bis Ende März, werden zwischen 30 und 50 Boxen Tempo-Boxen verbraucht, 34 Liter Hustentee gekocht und 79 Inhaliervorgänge durchgeführt. In der Luft ziehen Schwaden von Erkältungsöl, der Boden ist übersäht mit Taschentuchknäuel. Wenig Schlaf ist vorprogrammiert Ist gerade das älteste Kind kuriert, fängt das jüngste von vorne an. Es beginnt mit Niessen, es geht weiter mit Husten und leichtem Fieber, Dauergemecker und der unbändige Wunsch nach Fernsehen in Dauerschleife ist eine weitere Begleiterscheinung. Mama und Papa wissen sofort Bescheid und stellen sich auf schreckliche Nächte ein. Nicht, dass wir hier sonst zwischen 22 und sieben…

Eine Leidenschaft, die Leiden schafft Antons und meine Familie haben eines gemeinsam: wir sind keine Fußball-Fans. Sind es nie gewesen und wollten es auch nie sein. Keiner unserer Väter wollte je an den Wochenenden auf kalten Mäuerchen sitzen, um den Sprösslingen stundenlang beim Kicken zuzuschauen und sich mit all den ambitionierten und übereifrigen Papas unterhalten zu müssen, die ihre kleinen Ronaldos schon in der Jugendauswahl beim VfB spielen sahen. Unsere Eltern waren froh über ihre Abwesenheit bei den Weihnachtsfeiern des FC Pupsnasenhausen oder bei Jugend-Turnieren im 50 Kilometer entfernten Hinterwuster-Weihingen und dass keine 20 Kilo Vereinswäsche von einer pubertierenden Jungmannschaft im Waschkeller auf die Erfrischung wartete. Meine Mutter schätzte Samstage ohne Sportshow und guckte lieber um 19 Uhr den Landarzt, Antons Mutter war glücklich, dass sich ihr Sprössling nichts daraus machte, dass der BVB fünf Mal in Folge verloren oder der hiesige HSV Berg-Beuren mal wieder um ein Törchen den…

Zeit für das Fotoalbum 2016 Ende des Jahres sitze ich am Computer und gestalte unser Familienalbum für das kommende Jahr. Denn wir haben zwar massenweise Fotos auf dem PC, schauen sie aber viel zu selten an. Also muss ein Buch her, in dem wir blättern, uns erinnern und kaputt lachen können. Was haben wir in diesem Jahr nur alles unternommen! Wisst ihr noch, der Ausflug in den Märchengarten, als Luise in den Froschkönigbrunnen gefallen ist? Oder der Skiurlaub, in dem Jimmy zum ersten Mal auf den Skiern stand? Dann sind da natürlich noch die wundervollen Highlights wie das Weihnachtsfest, die Fußball-Europameisterschaft oder der riesen Knaller: Baby Oskar ist da. Familien-Fotobuch gestalten Und so sortiere ich meine Schnappschüsse, optimiere die Bilder, schneide sie zurecht und mache Collagen aus all den tollen Erlebnissen. Aber irgendwie fällt mir auf, dass wir keine Fotos aus unserem Alltag haben. Und ich bin ja ein totaler…

Jimmy, fünf Jahre alt, weint heute morgen, weil er keinen Schokonikolaus frühstücken darf. Jussuf, fünf Jahre alt, weint heute morgen, weil er kein Frühstück hat. Luise, drei Jahre alt, findet ihr Kuschel-Pferdchen nicht. Es hat sich unter ihrem Bett versteckt. Alima, drei Jahre alt, findet ihre Kuschel-Katze nicht. Sie liegt irgendwo unter den Trümmern. Baby Oskar, sechs Monate alt, nuckelt genüsslich an einem Schnuller. Baby Osman, sechs Monate alt, nuckelt genüsslich an einem alten Korken. Jimmy will heute unbedingt auf dem Spielplatz Fußball spielen, aber es regnet. Jussuf will heute unbedingt auf der Straße Fußball spielen, aber es regnet Fassbomben. Luise ist heute Morgen von der Müllabfuhr wach geworden und hat sich erschreckt. Alima ist heute Morgen vom Bombenalarm wach geworden und hat sich schrecklich gefürchtet. Baby Oskar hatte heute Nacht kalte Hädchen. Dann hat Papa ihn dick in seine Kuscheldecke gewickelt. Baby Osman hatte heute Nacht kalte Händchen,…

Eine Clownsgeschichte Es war einmal eine Familie. Die Familie hatte vier Mitglieder: Den dummen Julius, die dumme Juliana, den Julo und die Jula. Sie wohnten gemeinsam in einem großen, gemütlichen Bauwagen. Außerdem waren da noch der Hund Poppel, die Katze Samira und ein Papagei, der Lora hieß. Der Bauwagen war nagelneu, gehörte zu einem großen Zirkus und stand zwischen dem Elefantenhaus und dem Tigerkäfig. Jeden Tag trat Papa Julius im Zirkus auf. Er war ausgebildeter Clown, hatte lange studiert und am Ende sogar noch eine Promotion drauf gesetzt. Deshalb war er auch so gut, dachte er. Und tatsächlich erhielt er jeden Tag viel Applaus von seinem Publikum. Seine Show war äußerst beeindruckend: er machte Saltos, lief auf den Händen, ritt auf einem Elefanten und blies auf seiner Mundharmonika. Manchmal fing er Streit an mit dem Zirkusdirektor oder stellte dem Eisverkäufer ein Bein. Dann stolperte er selbst und fiel auf die…

Ereignisse, die ich nie vergesse Wo war ich, als Lady Di starb, als der Anschlag auf Paris geschah, wo war ich, als Hillary Clinton verloren hat? Es gibt geschichtsträchtige Ereignisse, die uns selbst so zusetzen, dass wir uns immer erinnern werden, wo wir uns aufhielten, was wir in diesem Moment dachten, mit wem wir zusammen waren. Ich bin gestern morgen um halb sieben aufgewacht, wie einige Male in den Stunden zuvor. Ich griff zum Telefon, surfte auf die Seite meiner Online-Nachrichten und spürte beim Lesen, dass dieser Tag nicht mehr schlimmer werden konnte. Die Jungen triffts am stärksten Heute morgen habe ich ein Video von einer schluchzenden Miley Cyrus gesehen, das auch mir die Tränen in die Augen schießen lässt. Was tun die Wähler, die sich für solche Politiker entscheiden, ob in den USA oder hier bei uns, den jungen Menschen an? Haben wir Erwachsene nicht Verantwortung für die Generation,…