Hinter uns liegt ein wirklich schönes Wochenende und wir haben viel erlebt: waren in zwei Museen, haben beim Handball mitgebibbert und zum Wahlstart in den USA amerikanisch gekocht und gebacken. Also, los gehts mit dem Rückblick:
Räuber Hotzenplotz in Fellbach
Am Freitag stand im Kindergarten ein Ausflug für die Großen an. Es sollte nach Fellbach ins Stadtmuseum gehen. Als ich Jimmy und Luise mittags abholte, war der Knabe aus dem Häuschen. Das Stadtmuseum in Fellbach, uns bisher noch unbekannt, hatte ihn mit der Ausstellung über den Räuber Hotzenplotz von den Socken gerissen. Bisher hatte ich die Geschichte noch nicht verlesen, da Jimmy Räuber nicht besonders mag. Daber da ihn Verbrechen im Allgemeinen mehr und mehr interessieren („Mamaaaa, gibt es in Deutschland auch Diebe?“), schien das Thema wohl zur rechten Zeit gekommen zu sein.
Was für ein Glück, dass ich mit den Kindern sowieso in die Stadt wollte, um Theaterkarten zu kaufen. Da konnten Luise und ich uns selbst ein Bild davon machen, was Jimmy so begeistert hatte. Überhaupt ist das Stadtmuseum ein bezaubernder Ort. In dieses alte Fachwerkhaus, modern hergerichtet, ohne den Charme des alten Fachwerkhauses zu stören, habe ich mich sofort verliebt und würde auf der Stelle einziehen. Nun ja, es soll aber Allen zugänglich sein und vor allem momentan die Kinder erfreuen. Jimmy spielte also Museumsführer und zeigte uns die Kaffeemühle, die Kaspers Großmutter gehört und in der man richtigen Kaffee mahlen kann. Dann spielten wir mit dem Kasperletheater, schauten uns die wunderschönen Bilder an, guckten Ausschnitte aus der Hotzenplotz-Version der Augsburger Puppenkiste und malten eine Runde. Immer wieder suchte Jimmy Thomas, der sie heute morgen durch die Ausstellung geführt hatte. „Thoooomas“, riefen wir laut, aber der Mann, der Jimmy so sehr imponierte, war wohl nicht mehr da.
Wer also einen schönen Nachmittag in Fellbach erleben möchte, der besuche doch das Stadtmuseum. Bis zum 13 März 2016 ist dort die Wanderausstellung rund um die beliebten Geschichten Otfried Preußlers zu Gast. Öffnungszeiten sind täglich außer montags von 14 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Jimmy empfiehlt ausdrücklich eine Führung. Die kostet für Erwachsene 5 Euro, für Kinder 1 Euro. Ob ihr da dem wundersamen Thomas begegnet, weiß ich leider nicht. Anschließend bietet sich eine kleine Pause im angrenzenden Café Mildenberger an- Luises Tipp: Cornetto mit heißer Schokolade
An diesem Abend gab es dann als Ausgleich für so viel Kultur eine Runde Sport. Wir fieberten mit den Handballern mit, und Jimmy war wieder mal außer sich. Anton, selbst ein ehemaliger Handballspieler, erklärte die Regeln und Jimmy brüllte den minütlich wechselnden Spielstand durchs Wohnzimmer: „21 zur 23“ hieß das bei ihm. Die Kinder haben sich so riesig mitgefreut, als wir Großen den Sieg bejubelten, dass ich jetzt schon die Fußballeuropameisterschaft im Sommer herbei sehne.
Koch-App im Test
Samstags stand neben all den Pflichten wie Einkaufen und Aufräumen ein persönliches Vergnügen für mich an. Seit kurzem habe ich die App „
Kitchen Stories“ entdeckt, meine persönliche Empfehlung für alle, die gerne kochen oder es lernen möchten. In wunderbaren kleinen Videos werden Grundlagen (wie schneide ich Zwiebeln, wie gelingt das perfekte Rührei…) erklärt. Viele der leckeren Rezepte sind als Video dargestellt, aber auch die Bilder sind leicht nachzuvollziehen. Und so probierte ich den Burger mit eingelegtem Halami-käse, Senfsoße und gegrilltem Gemüse aus. Mmmmmh, war das lecker. Schaut doch mal in die kostenlose App rein. Da gibt es so viele tolle Sachen, die ich demnächst alle mal ausprobieren will. Für die Kinder machte ich „Risi Bisi“ aus dem wunderschönen Kinderkochbuch, das ich
hier besprochen habe. Auf Luise war wie immer Verlass: sie aß keinen Bissen, denn es handelt sich um ein Gericht, das aus Reis und „Gemuuuse“ besteht.
Löwentor-Museum Stuttgart
Sonntag, das Wetter war besonders fies, besuchten wir dann das zweite Museum: das Naturkundemuseum am Löwentor in Stuttgart. Faul, wie wir waren, haben wir das Auto genommen und diesen Preis direkt bezahlt: wir standen vor dem Parkplatz Schlange, denn außer uns kamen noch 150 weitere Familien auf die gleiche Idee. Also unser Tipp: besser die S-Bahn nehmen bis Haltestelle Nordbahnhof, das Museum liegt direkt gegenüber. Aber wir haben das Beste daraus gemacht: Luise schlief eine Runde und wir anderen hörten mehr oder wenig freiwillig „Pumuckel fährt in den Urlaub.“
Nach 20 Minuten waren wir dann drin, im Reich der Dinosaurier. Und vorweggenommen möchte ich sagen, dass dieses Museum eher etwas für ältere Kinder ab mittlerem Grundschulalter ist.
Jimmy war anfangs noch fasziniert von einem Film über die letzten 140 Millionen Jahre, aber die vielen ausgestellten Knochen und Funde haben ihn mäßig interessiert. Luise rannte eigentlich nur durch die Gänge, malte hier was aus, drückte dort auf den Knopf, und hatte den meisten Spaß in einer kleinen Grube mit Hartgummi-Körnchen, in denen sämtliche Kleinkinder munter vor sich hin gruben.
Nach zwei Stunden machten wir uns auf den Heimweg. Das Endspiel der Handballer sollte bald anfangen, und wir lösten unser Zeitproblem damit, dass wir es uns alle im Badezimmer bequem machten: die Kinder badeten und wir Großen setzten uns mit Weißbier (Anton, der glückliche) und Hustentee (ich, die erkältete) vor das Tablet und fieberten mit. Nebenher schmurgeltem Pommes im Backofen – das Leben kann so schön sein! Fast war das Spiel dann ein wenig langweilig, die Deutschen waren eindeutig die bessere Mannschaft. Jimmy brüllte aus der Badewanne sein „8 zur 4“ und Luise trank wie gewöhnlich vier Liter rosafarbenes Badewasser.
So, das war unser gemütliches Wochenende und ich hoffe, ihr konntet den ein oder anderen Freizeit- oder Koch-Tipp abstauben. Bis zum nächsten Mal, Laura