Der Mental Load von Alleinerziehenden. Christine Finke über massive Herausforderungen und mögliche Lösungen

Heute geht es um die großen Herausforderungen von alleinerziehenden Eltern, und dafür habe ich mir Christine Finke eingeladen. Sie ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, und auch wenn das zweite Kind bald auszieht, ist ihr Mental Load besonders groß, auch weil sie behinderte Kinder hat. Sie hat ein Kind mit ADHS und ein autistisches Kind, sie muss ständig mitdenken, auch wenn sie schon 15 und 17 Jahre alt sind. Übrigens gehen die Beziehungen von Eltern von behinderten Kindern öfter in die Brüche, und weil Alleinerziehende meist Frauen sind, sind eben auch viele Mütter mit behinderten Kindern ganz alleine mit der Arbeit, so wie Christine. Alleinerziehende haben dazu oft wenig Geld und sind zu 40% von Armut betroffen. Wer wenig Geld hat, hat auch mehr Stress, und damit steigt der Mental Load. Dazu kommt: Nach einer Trennung gibts nicht selten viele Konflikte zu klären. Auch das ist ein Grund, wieso die Belastung für Eltern hier besonders hoch ist.

Christine ist bekannt, denn sie gibt alleinerziehenden Eltern seit Jahren eine Stimme. Sie ist gelernte Redakteurin und promovierte Sprachwissenschaftlerin, arbeitet heute als freie Autorin und ehrenamtliche Gemeinderätin in Konstanz. Die meisten kennen sie durch ihren Blog Mama arbeitet, auf dem sie viele politische und gesellschaftliche Themen ansprach. Vor einigen Jahren gehörte sie zu den bekanntesten Elternbloggerinnen des Landes, aber mittlerweile ist ihre Blogger-Zeit vorbei. Nach wie vor veröffentlicht sie Texte auf Instagram und berichtet dort auch über ihre politische Arbeit.

Ich habe mit ihr über Möglichkeiten gesprochen, den Mental Load zu reduzieren. Ihre drei heißen Tipps sind:

  • Sich zu strukturieren! Sie selbst arbeitet mit Listen und Übersichtsboards und schreibt sich selbst Nachirchten
  • Sich verzeihen können. Denn der Maßstab, der an Alleinerziehende gesetzt wird, ist viel zu hoch. Das zu erkennen hat ihr geholfen, nicht mehr zu streng mit sich zu sein.
  • Sich mit anderen Alleinerziehenden zusammenzutun, um sich gegesenitig zu helfen und zu unterstützen. Denn keine:r möchte immer nur nehmen, sondern auch geben. Das klappt Christines Meinung nach unter alleinerziehenden Eltern am besten.

Langfristig helfen würden Alleinerziehenden vor allem niedrig schwellige Haushaltshilfen. Die praktische Hilfe im Alltag mindert Christines Mental Load am meisten. Sie selbst zieht viel Kraft aus ihrer politischen Arbeit und sie macht Mut, sich selbst zu engagieren. Dafür braucht es kein eigenes Gemeinderatsamt, sondern es gibt zahlreiche einfachere Ideen für Eltern, die nicht viele Ressourcen haben.

Hör dir die Folge unbedingt an. Ich finde, Christine hat zahlreiche gute Ratschläge, die durchdacht sind, weil sie selbst in vielerlei Hinsicht ne Menge Erfahrungen hat. Und sie spricht auch immer wieder über strukturelle Lösungen, denn die brauchen Alleinerziehende am meisten.

 

Viel Freude beim Hören und schaut bei Christine vorbei!

Christine Blog Mama arbeitet

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Christines Bücher:

Allein, alleiner, alleinerziehend

Finanzplander Alleinerziehend

 

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