Mental Load in den Griff kriegen, wie geht das nur? Das fragen sich tausende Mütter im ganzen Land und gemeinam haben wir schon Einiges erarbeitet. Immer wieder bekomme ich Rückmeldungen von Frauen, die mir auf Instagram erzählen, dass sie mittlerweile mit ihrem Partner die Familienorganisation und die Care-Arbeit neu aufgeteilt haben:
„Hallo, ich wollt auch mal Danke sagen, haben uns gestern hingesetzt und mal den Mental Load durchgesprochen. Übung brauchen wir noch, gleichzeitig hat mein Mann am Abend selbstständig die Wäsche aus dem Keller geholt und dann (sonst stellt er sie einfach ab) hat er sie vor dem Schlafengehen ohne ein Wort meinerseits aufgehängt.“
„Liebe Laura, es ist viel passiert in den letzten Tagen. Ich habe für meinem Mann und mich mal visualisiert, was in unserem Leben anfällt. Wow, war das eine Menge. Er ist dadurch aufmerksamer geworden und geht auch bewusster damit um.“
„Liebe Laura, Dank den vielen anderen Vorschlägen von anderen Frauen habe ich heute bei unserer ersten Wochenplanung einige Punkte abgegeben: Er kümmert sich um die Zahnprophylaxe und alles, was mit den Zähnen der Kinder zu tun hat und um den Schwimmkurs mit Anmeldungen. Außerdem sind wir die Termine der Woche durchgegangen und jeder hat geschaut, was er gerne machen möchte. Danke Laura, für den neuen Input – ich fühl mich so viel freier.“
Schritt für Schritt
Täglich erreichen mich kleine Nachrichten mit solchem Inhalt und ich bin einfach begeistert, wie gut das doch in vielen Haushalten funktioniert. Viele Frauen lernen das Abgeben langsam, denn es ist nicht so leicht, sich nicht mehr für alles verantwortlich zu fühlen. So viele Männer sind bereit, etwas zu ändern und hören sich an, wie es ist, unter der mentalen Last zu leiden. Sie „helfen“ nicht mehr nur, sondern übernehmen immer mehr Verantwortung zuhause – das ist großartig! Für mich fühlt es sich immer mehr an wie eine kleine Revolution. Und tatsächlich funktioniert sie Schritt für Schritt, das war auch bei Anton und mir so. Dass die Mutter für alles verantwortlich ist, was Kinder und Haushalt betrifft, lernen wir von klein auf. Es wäre ein Wunder, wenn wir diesen Gedanken von jetzt auf gleich verwerfen könnten. Wie die eigene Revolution zuhause aussieht, ist übrigens ganz euch überlassen. Das eine Paar möchte alles 50:50 teilen, das andere braucht nur ein paar geringfügige Veränderungen und in erster Linie Wertschätzung für die Care- und Organisations-Arbeit.
Damit wir noch mehr Veränderung auf den Weg bringen, werde ich von nun an immer wieder Vorträge halten und Workshops geben. Wir fangen an mit dem Coffee Break der Social Moms in Stuttgart. Am 12. März bin ich im Buchstäbchen in meiner alten Heimat Stuttgart. Tatsächlich habe ich dort um die Ecke einmal gewohnt. Und das erwartet dich bei diesem kostenlosen Event (inklusive Kinderbetreuung!!!):
Live bei den Social Moms
Heute geht es nur um dich! Wir möchten uns mit dir
vernetzen, euch Mütter untereinander verknüpfen —
denn wir sind alle stark, aber gemeinsam sind wir stärker!
Unser Thema:
„Mental Load“: Wie können wir als Eltern Kinderbetreuung, Haushalt und Familien-Management so aufteilen,
dass es für alle passt?
Das erwartet euch:
14.30 Uhr
Live-Podcast und Talk mit Laura Fröhlich,»heuteistmusik«, über die Gründe für Mental Load, die negativen Folgen und Wege, dass Problem kurz- und langfristig zu lösen
15.30 – 17.00
Raum für Gespräche – unter euch, mit uns
17.00 Uhr
Lesung Tanya Neufeldt aus ihrem Buch »Mütter aus Deutschland«
Kinder sind bei uns natürlich herzlichst willkommen! Gern kümmern wir uns kostenlos um die Betreuung der Kleinen und du kannst entspannt den Nachmittag geniessen. Damit wir das gut planen können, buch‘ ganz einfach kostenfrei bis zum 10.3.2020 ein Ticket für die Betreuung! Hier gehts zum Ticket.
Vortrag in Fellbach
Am 18. März bin ich dann abends um 19:30 Uhr in der Bücherei in Fellbach Oeffingen. Dort sprechen wir über Mental Load, die Last, die viele Mütter zuhause tragen und die große Bedeutung sowie die sehr ungerechten Verteilung von Care-Arbeit für die ganze Gesellschaft:
Gefühls- und Pflegearbeit halten unsere Gesellschaft zusammen. Das trifft auch auf die Arbeit von Menschen zu, die ihre Kinder (oder Angehörigen) betreuen. Die mentale Last für die Gefühlsarbeit und die „unsichtbare“ Familienorganisation (das “Immer-an-alles-denken”)
liegt allerdings noch immer meist in den Händen von Frauen. Das führt zu Überlastung, Ungleichberechtigung, finanziellen Nachteilen und raubt Ressourcen für den Beruf oder andere Themen. Diese Problematik („Mental Load“) wurde in letzter Zeit viel in der Presse thematisiert und auch Laura Fröhlich wurde bereits mehrmals als Expertin zum Thema hinzugezogen. Zum Beispiel bezieht sich Spiegel-Redakteurin Heike Kleen in ihrem Text „Wonderwoman zwischen Burn-Out und Altersarmut“ auf Fröhlichs „Shop Floor-Methode“, mit der Familien den Mental Load in den Griff bekommen.
Die Autorin und dreifache Mutter bespricht in ihrem Vortrag die Gründe für Mental Load. Gleichzeitig setzt sie sich mit den Folgen auseinander und zeigt Wege auf, wie Privatpersonen, Interessierte oder Menschen in Familienverantwortung das Problem kurz- und langfristig lösen können.
Leider konnte ich aus familiären Gründen nicht beim Equal Care Day in Bonn dabei sein, der aber ein voller Erfolg war. Mehr Infos findest du hier. Und ich möchte noch auf einen wunderbaren Text von Marlene Hellene aufmerksam machen, den sie anlässlich des Tages auf unserem feministischen Blog Damengedeck veröffentlicht hat:
Ich bin immer Mutter. Immer bereit. Immer im Dienst. Und wenn ich das mal nicht bin, dann haut mir mein anerzogenes schlechtes Muttergewissen schneller eine aufs Maul als ich „emanzipiert“ buchstabieren kann.
Und nun wünsche ich dir einen guten Wochenstart. Ich freue mich, dich einmal persönlich zu treffen. Im Rahmen meines Buches, das in diesem Jahr erscheint, bin ich sicherlich bald auch außerhalb meiner Heimat unterwegs.
Lass es dir gut gehen!
Laura