Wir haben letztes Wochenende Taufe gefeiert und es war wunderschön. Auf Instagram habe ich berichtet, dass ich auch ganz schön erledigt bin, denn das Organisieren war doch eine Menge Arbeit. Aber am Ende hat es sich so sehr gelohnt! Falls du also auch in der nächten Zeit ein Familienfest planst, kannst du vielleicht ein paar unserer Ideen gebrauchen! Wir haben das nämlich so gemacht:
Vorbereitungen und Gottesdienst
Zunächst einmal gab es eine Einladung an unsere Verwandtschaft. Wir haben zwar nur die engsten eingeladen, aber weil Anton so eine große Familie hat, kommen da mal schnell 30 Leute zusammen. Mit den Kindern habe ich also Fische aus Fotokarton ausgeschnitten und mit Farbe und deren Daumen bestempelt. Die gingen dann vor ein paar Wochen in die Post.
Falls du auch eine Tauffeier machst, kannst du dir ein paar schöne Dinge für den Gottesdienst ausdenken. Ich finde es nämlich immer toll, wenn die Feier persönlich ist und etwas mit dem Täufling zu tun hat. Wir haben Oskar katholisch taufen lassen und mit dem Pfarrer ein paar Dinge vorher per Email besprochen. Ich habe drei schöne Lieder ausgesucht, die nicht zu schwer zu singen und eher bekannt sind (sonst singt hinterher keiner mit, du weißt schon…). Auch Gebete und Segenswünsche durfte ich selber auswählen und eine Holzscheibe für Oskar gestalten, die nun in der Kirche aufgehängt wird. Wir haben ein Liedblättchen gemacht und ich habe eine kleine Rede vorbereitet. Vielleicht inspiriert sie dich ein wenig, darum füge ich sie hier ein:
Rede für den Gottesdienst
Heute lassen wir unseren lieben Oskar taufen. Und natürlich haben wir uns über den Grund und den Sinn dieses Sakraments Gedanken gemacht. Warum ist uns die Taufe unseres Kindes wichtig?
Abgesehen davon, dass ich selber katholisch bin, an Gott glaube und das an meine Kinder weitergeben möchte, ist mir etwas in den Sinn gekommen. Ich bin ein Mensch, der oft Heimweh hat, schon als ich klein war, war das so. Vielleicht kennt ihr Kinder dieses Gefühl und sicher auch einige von den Erwachsenen. Es schnürt einem die Kehle zu und man sehnt sich unglaublich nach zuhause.
Als ich vor vielen Jahren in Wien lebte, um dort zu studieren, da ging es mir so. Ich fühlte mich alleine und wollte zurück nach Hause. Richtig weg getan hat dieses Heimweh. So gebeutelt schlenderte ich durch die Stadt und kam am Stephansdom vorbei, der großen Kirche mitten in Wien. Ich ging in das prächtige Gebäude hinein und setzte mich irgendwo auf die Bank. Es war ruhig und duftete nach Weihrauch. Alles kam mir irgendwie bekannt vor. Früher waren meine Eltern mit uns Kindern oft in der Kirche und diese angenehmen Kühle, der Geruch, das Hallen der Schritte, ein paar Orgelklänge – all das hat sich in mir eingeprägt. Ich habe mich in diesem Moment in dieser Kirche wie zuhause gefühlt und gespürt, dass da ein lieber Gott ist, der mir in traurigen Momenten einen Arm um meine Schulter legt.
Egal, wo ich auch bin auf der Welt, wenn ich eine Kirche betrete, habe ich dieses Gefühl von Heimat in mir. Ja manchmal reicht es sogar, einfach eine Kerze anzuzünden und ein bisschen zu beten. Dafür braucht es nicht einmal eine Kirche, denn eigentlich geht es um Gott.
Dieses nach Hause kommen, dieses Gefühl und dieser Glaube, dass da ein Gott ist, der uns den Arm um die Schulter legt, das möchte ich meinen Kindern mitgeben. Wenn wir also mal alleine oder unglücklich sind, uns nach zuhause sehnen oder große Angst haben, dann können wir in uns hineinspüren und Gott fühlen. Mit der Taufe wollen wir das Leben feiern, das Gott uns geschenkt hat, und dass Oskar auch sein Kind ist.
Zum Abschluss möchte ich euch noch etwas erzählen. Als Taufeinladung habe ich zusammen mit den Kindern einen Fisch gebastelt, der eine Glitzerschuppe hat. Ihr Kinder kennt sicher die Geschichte vom Regenbogenfisch. Für mich ist er ein tolles Symbol für uns Menschen als Mitglied einer Gemeinde. Fische schwimmen oft im Schwarm, sie geben sich dadurch Schutz und sind zusammen viel stärker als alleine. Dieser Fisch hier ist aber nicht nur ein kleiner Teil einer Gruppe, sondern er ist auch etwas ganz Besonderes mit seiner wunderschönen Glitzerschuppe. Das wünsche ich meinem kleinen Täufling für sein Leben: Dass er ein Teil einer Gemeinschaft sein kann, die ihn stärkt und unterstützt und hält. Aber er soll auch in all seiner Besonderheit wahrgenommen werden, denn wir Menschen sind nicht alle gleich. Jeder hat seine kleine Glitzerschuppe, die ihn zu etwas ganz Besonderem macht. Damit Menschen froh sein können, brauchen sie die Gemeinschaft, aber auch die Gewissheit, in ihrem individuellen Wesen wahr- und angenommen zu werden. Ich glaube, dass das in einer christlichen Gemeinschaft toll funktionieren kann.
Unser Oskar hat heute etwas zu feiern. Und weil wir so glücklich sind, dass wir ihn haben und ihn heute hier taufen lassen können, haben wir für euch Kinder ein kleines Geschenk mitgebracht. Eine kleine Fischperle, die ihr euch umhängen könnt. Sie soll euch daran erinnern, dass ihr ein Teil einer großen Gemeinschaft, aber auch immer etwas ganz Besonderes seid.
Zum Abschluss habe ich dann Fischperlen (Affiliate Link) verteilt, die die Gottesdienstbesucher und unsere Gäste mit nach Hause nehmen konnten. Die Taufkerze hat Oskars Patenonkel besorgt und wir hatten das Taufkleidchen dabei, das seit Generationen in unserer Familie weitergegeben wird. Meine Mutter hatte ein winziges Blumengesteck besorgt, das wir daran geheftet haben.
Die Feier
Wir hatten schon einen Tag zuvor unsere Terrasse vorbereitet. Drei (von den Nachbarn geliehene) Biertischgarnituren und unsere Terrassenmöbel standen dort, die wir mit weißem Papier bedeckt hatten. Bei einem Gärtner in der Nähe habe ich sechs wunderschöne Wiesensträuße besorgt und außerdem viele kleine Röschen in Crodino-Fläschchen gestellt. Bunte Lampions hingen herab und einige Sonnenschirme spendeten Schatten. Getränke standen im Keller kalt, da habe ich übrigens neben Bier, Sekt und Wein Lillet Wild Berrys und Frosee als Drinks vorbereitet (diesen Tipp hatte ich vom wunderbaren Blog Was für mich. Claudias Familie feierte nämlich eine Woche vorher Taufe.)
Während wir dann am Sonntag in der Kirche waren, kam ein Catering-Service vorbei, der das Essen aufgetischt hat. So konnten wir nach unserer Ankunft gleich essen. Danach gab es ein Kuchenbuffet, für das Omas und Tanten fleißig gebacken haben. Ich hatte einen Tag vorher einen roten Johannisbeerkuchen und einen Marzipantörtchen gemacht.
Gegen späten Nachmittag sind die Gäste abgereist, manche hatten noch eine weitere Reise vor sich. Die Idee, auf der Terrasse zu feiern, war super und zum Glück hat das Wetter mitgespielt. Die Kinder haben den ganzen Tag friedlich gespielt und beim Getränke verteilen kamen Anton und ich mit jedem ins Gespräch. Am Abend waren wir echt erledigt und mir haben die Füße weh getan.
Unsere beiden anderen Kinder haben wir früher getauft, aber durch unseren Umzug und den Familientrubel kam es, dass Oskar nun mit zwei Jahren dran war. Ehrlich gesagt finde ich das auch viel besser, denn mit so einem winzigen Baby war das echt anstrengender. Wenn die Kinder etwas älter sind, macht es doch irgendwie mehr Spaß. Und falls du deine Kinder gar nicht taufen lässt, wäre doch sicher ein anderer schöner Anlass da, um mal wieder zu feiern. Am Ende lohnt sich die Mühe immer, denn dieser Tag sitzt wie eine leuchtende Perle in unseren Herzen und alle erinnern sich gerne daran.
Jetzt lege ich erst einmal noch die Füße hoch und erhole mich. Denn nächste Woche gehts weiter mit der Feierei. Jimmy wird sieben und erwartet ein Fußball-Sommermärchen.
Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura
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