Neulich habe ich hier geschrieben, wie Anton und ich morgens drei Kinder fertig machen. Das ist immer mit ziemlich viel Stress verbunden und viele LeserInnen haben kommentiert, dass es bei ihnen auch ganz schön hektisch zugeht. Kinder seien nun einmal keine Roboter, schrieb eine Mutter, und so artet mancher Morgen im Chaos aus. Das ist alles ganz normal und gehört dazu, denke ich. Kinder kriegen nun einmal morgens einen Anfall, wenn die Hose die falsche Farbe oder die Müsliflocken nicht die richtige Konsistenz haben. Aber es gibt so ein paar Tricks, mit denen wir hier gegen unser alltägliches Chaos vorgehen, und davon will ich dir heute erzählen.
Kleidung im Flur sortieren
Schon im Skiurlaub habe ich gemerkt, dass bei drei Kindern ein wenig Organisation von Nöten ist, wenn wir morgens rechtzeitig und mit gesamter Montur in der Skischule sein wollen. Da habe ich mir drei grüne Körbchen aus dem Wohnzimmer der Ferienwohnung geschnappt und dort alles einsortiert. Das fiel mir neulich wieder ein, als ich in einer großen Kiste voller Mützen und Handschuhen überhaupt nicht mehr das fand, was ich eigentlich suchte. Kurzerhand habe ich mich einmal in den Flur gestellt, der in unserem Haus leider sehr klein ist, und mir genau überlegt, wie wir unser ganzes Zeug sortieren. Nun hat jedes Kind eine eigene Schublade, in der wir Matschhose, Schal und Co sammeln. Rucksäcke und Jacken hängen an der Garderobe und alles andere wurde in einen weiteren Schrank ausgelagert. Dort habe ich mit Hilfe von kleinen Schubladentrennern Turnschläppchen, Regenschirme, Schienbeinschoner und solche Sachen einsortiert. Den Flur einigermaßen aufgeräumt zu halten ist mit kleinen Kindern echt schwer, aber es erleichtert uns den Alltag enorm. Wenn du für deine Kinder auch Schubladen oder Kisten frei machst, könnt ihr diese ja noch mit Fotos oder bunten Bildern markieren, dann macht das ganze noch mehr Spaß.
Mütze an die Jacke binden
Ein weiteres großes Problem, das bei uns für Ärger sorgte, waren die verlorenen Schals und Mützen. Vor allem das Schulkind hat sämtliche Winterausrüstungen innerhalb eines halben Jahres verlegt und wir beide sind zeitweise jeden Tag zurück in die Schule gegangen, um Verlorenes zu suchen. Ich habe bereits zu Schulbeginn alles mit Namen versehen. Viele Kinderkleider haben ja extra eingenähte Zettelchen für den Namen, ich habe mir aber noch Schildchen bestellt, die einfach aufzubügeln sind. Für Jimmys verlorene Schals habe ich aber eine andere Lösung gefunden: in den kleinen Aufhängerhaken im Nacken habe ich einen Schnürsenkel geknotet, dessen Enden kurz genug sind, damit er sie sich nicht um den Hals wickeln kann. An das eine Ende habe ich den Schal gebunden und an das andere ein Druck-Knöpfchen genäht. An diverse Mützen kamen dann die Gegenstücke des Knopfes. Jetzt kann Jimmy die Teile nicht mehr verlieren und wenn er beim Fahrradfahren unter dem Helm eine andere Mütze braucht, knipse ich sie einfach ab und die andere an.
Kleiderpakete schnüren
Viele Eltern haben unter meinen Text über das Fertigmachen von drei Kindern am Morgen kommentiert, dass es viel bringt, die Kleidung abends rauszulegen. Ich habe mir noch was Besseres überlegt: Einmal in der Woche packe ich kleine Klamottenpakete und sortiere sie bei uns in eine Kiste. Wenn wir dann gefrühstückt haben, holt sich jedes Kind sein Paket raus und zieht sich schnell an und zieht sich unter motivierenden Zurufen meinerseits an.
Spielzeug in Kisten räumen
Morgens, wenn Jimmy noch fünf Minuten zum Spielen hat, sucht er grundsätzlich seinen Fußballplan oder seinen Ball und löchert mich mit Fragen zum Fundort seiner sieben Sachen. Mich wurmt seit langen, dass die Kinder zwar einerseits nie aufräumen möchten, aber dennoch dauernd sauer sind, weil sie ihre Sachen nicht finden. Zwar befinden sich die meisten ihrer Spielsachen in ihren Zimmern, aber einen Teil davon tragen sie doch immer wieder zu uns ins Wohnzimmer. Nun habe ich beim Möbelschweden drei Stoffkisten besorgt und sie mit den Kindern zusammen kreativ beklebt. So hat jeder eine eigene Kiste im Erdgeschoss unseres Hauses, in die wir all den Kram reinräumen. Das dauert maximal fünf Minuten und ich habe zumindest von 20 Uhr abends bis 7 Uhr morgens ein spielzeugfreies Wohnzimmer.
Ich hoffe, ich konnte dir mit dem ein oder anderen Tipp ein wenig helfen. Tatsächlich bringt es viel, im Haus genug Kisten, Körbe und Stauräume zu haben. Dann finden alle Familienmitglieder ihr Zeug schneller und sparen sich Nerven und Zeit. Am Ende müssen wir Eltern uns einfach auch von dem Gedanken verabschieden, dass es dauernd aufgeräumt ist. Kinder haben bedeutet auch, im Chaos zu leben. Das zu akzeptieren ist schon einmal ein guter Weg zu mehr Entspannung im Familienalltag!
Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura
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