Ich muss sagen, dass ich das Projekt immer wichtiger finde, das Rachel vom Blog Mamadenkt da auf die Beine gestellt hat. Denn leider stoße ich hier vor Ort echt an die Grenzen, wenn es um nachhaltiges Einkaufen geht. Ich bin sogar richtiggehend frustriert! Warum – davon erzähle ich dir heute. Also ist die einzige Lösung, das Thema präsent zu halten, damit sich langfristig was ändern kann. In der ersten Woche habe ich von meinem Einkauf in einem regulären Supermarkt erzählt. So kaufen wir eigentlich immer ein.
Weil wir keinen Unverpackt-Laden in der Nähe haben, habe ich nach Alternativen für den Einkauf geschaut und war sehr optimistisch und gespannt. Ich kaufe im Supermarkt sehr viel plastikfreie Lebensmittel ein, aber besonders bei Milchprodukten, Fleisch, Käse und Fisch stoße ich an Grenzen. Mir ist klar, dass viele Dinge auch einfach aus hygienischen Gründen gut verpackt sein müssen. Fisch bloß in Zeitungspapier einzuwickeln ist wohl kaum möglich, aber es gibt doch viele gute Ideen rund um unverpackte Lebensmittel.
Einkauf im Bioladen
Ich bin also mit den Kindern in den Bioladen einer Supermarktkette gefahren. Mit dem Auto sind es knapp zehn Minuten. Beim Obst und Gemüse fiel mir auf, dass es sowohl Papier- als auch Plastiktüten gibt und ich legte mir fünf grüne Netze für knapp drei Euro zu, die man wiederverwenden kann. Ich habe verschiedenes Obst und Gemüse eingekauft, das natürlich etwas teurer war als konventionelle Produkte. Dann ging es weiter zum Kühlregal, wo ich begeistert Butter in Papier gewickelt fand. Das war dann aber auch schon alles. Milch in Flaschen kaufe ich auch im Supermarkt (Bioqualität und nicht von Großmolkereien), hier habe ich Demeter-Milch mitgenommen. Leider war das ein Fehlkauf. Auch wenn nicht-pasteurisierte Milch vielleicht gesünder und nährstoffreicher ist – wenn sie flockt und ich Stücke in meinem Kaffee habe, dann geht das für mich leider gar nicht. Andere Molkerei-Produkte wie Käse, Frischkäse oder saure Sahne gab es nur in Plastik und auch im weiteren Verlauf des Einkaufs war ich enttäuscht. Nudeln, Reis und andere Nährmittel waren ebenfalls in Folie verpackt. Bis auf die Butter und die neuen Netze konnte ich für mich keinen Erfolg verbuchen. Außerdem habe ich noch etwas festgestellt: das Einkaufen im Bio-Markt ist echt teuer. Klar, wir könnten uns woanders einschränken und das Geld dann hier ausgeben. Aber es gibt genug Familien, für die die Preise einfach nicht zu bezahlen sind, denn ein Großeinkauf für eine fünfköpfige Familie kostet ein kleines Vermögen, wie ich schätzen würde. Also ist für mich nach wie vor die beste Lösung, normale Supermärkte zum Umdenken zu bewegen. In der Süddeutschen Zeitung Nr. 16 war vor kurzem ein Beitrag mit dem Titel „Gang zum Gewissen“, der sich damit beschäftigte, dass einige Discounter an alternativen Verpackungen basteln und sich immer mehr Läden über plastikfreie Ware Gedanken machen. Ein Hoffnungsschimmer?
Alternative Biokiste
Ich habe bereits vor einiger Zeit eine Biokiste abonniert und werde es künftig sicher wieder machen, denn auch wenn das Gemüse und Obst in Bio-Qualität teurer ist, finde ich das absolut gerechtfertig und sowohl für unsere Gesundheit als auch für die Natur ist mir der erhöhte Preis wert. Ich habe beim Händler angerufen und gefragt, ob es Käse und Molkerei-Produkte in alternativen Verpackungen gibt, aber das wurde verneint. Dieser Händler macht sich sehr viel Gedanken um Plastik, hat aber leider noch keine Möglichkeit gefunden, Käse und Co anders zu liefern. Auch im Online-Shop des Anbieters fand ich nichts.
Hofladen um die Ecke
Ab zum Hofladen, habe ich mir gedacht. Der liegt sehr geschickt auf dem Weg, wenn ich morgens Luise mit dem Fahrrad in den Kindergarten bringe. Aber das war dann der größte Reinfall. Der Hofladen gehört zu einem Geflügelhof, bei dem das Geflügel nie das Sonnenlicht erblickt. Nudeln, Linsen und Co sind in Plastik verpackt und alle Nährmittel enthalten Eier aus Bodenhaltung. Eine Flasche passierte Tomaten kostet das dreifache wie die Bio-Variante aus dem Kaufland-Supermarkt und ich bin ohne etwas zu kaufen wieder heraus gegangen.
Wochenmarkt – die Lösung?
Wie gut, dass am selbem Tag Wochenmarkt bei uns war. Leider war nur ein Gemüsestand aufgebaut und der Wurst- und Käsehändler an diesem Tag nicht da. Allerdings ist der Metzgerstand ein bekannter Händler aus der Region und ich weiß aus dem Rewe-Supermarkt, dass sie aus hygienischen Gründen Wurstware nicht in Tupperdosen geben. Ich habe dann Obst und Gemüse gekauft, aber auf die Bodenhaltung-Eier verzichtet. Letztendlich habe ich sechs weiße Eier für den Kindergarten im Penny-Supermarkt gekauft. Nur hier stand Freilandhaltung drauf.
Ehrlich gesagt habe ich mir das ganze viel erfolgreicher vorgestellt. Schlecht an meinem Einkauf diese Woche war vor allem die Fahrerei. Es war sehr zeitaufwendig, überall hin zu fahren und mittwochs, wenn Wochenmarkt ist, arbeite ich für gewöhnlich. Gäbe es hier in der Gegend einen Unverpackt-Laden, könnte ich es sicher schaffen, einmal in der Woche mit den Kindern einen Ausflug dorthin zu machen. Die Möglichkeiten, die ich diese Woche abgeklappert habe, haben mich aber nicht überzeugt. Schade, oder? Jedenfalls ist es für mich als berufstätige Mutter mit drei Kinder auf immer eine Frage der Zeit, wenn es um den Einkauf geht. Den erledige ich gerne einmal in der Woche, damit ich mich nicht jeden Tag von neuem mit diesem Thema beschäftigen muss.
Jetzt bin ich mal ganz gespannt, was die anderen Bloggerinnen so berichten. Und wenn du Lust hast, schau doch mal bei unserer Instagram-Challenge vorbei. Jeden Tag posten wir unter dem Hashtag #GutesaufdenTeller ein Bild zum jeweiligen Tagesthema.
Und hier findest du Beiträge der anderen Bloggerinnen:
Mamadenkt über das Projekt
Erbeerpause kauft im Supermarkt ein
Mysustainableme kauft im Supermarkt ein
Schokolica geht im Supermarkt einkaufen
Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura
Übrigens hat mich noch eine Leserin darauf hingewiesen, dass es Nährmittel wie Reis und Nudeln auch in sehr großen Mengen in Papiersäcken gibt. Wenn du noch eine gute Möglichkeit weißt, sie zu lagern und vor Lebensmittelmotten zu beschützen, her damit! _fraulangstrumpf_ hat als Reaktion auf meine Instastory zum selben Thema erzählt, dass sie sich Hühner über Aktion Rettet das Huhn zulegen werden – auch ne Idee, um an Eier von glücklichen Hühnern zu kommen!
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