Liebesbrief an meine Kinder

Liebe Kinder,

dies ist ein Liebesbrief an euch! Ich finde, es ist mal an der Zeit, einen zu schreiben, denn Liebe kann man nie genug zeigen, oder? Und zwischen uns Vieren kracht es ja auch eine ganze Menge. Morgens gehts los, wenn ihr alle Drei am Tisch sitzt und streitet. Dann fällt immer irgendwann ein Becher um und ich bin richtig genervt von euch. Tagsüber ärgert ihr euch, haut euch und findet das Essen, das ich gekocht habe, doof. Abends wollt ihr weder aufräumen noch ins Bett gehen. Oh man, ist das oft ätzend. Dabei bin ich mir sicher, dass das in anderen Familien genau so ist. Und ich denke, dass sich auch in anderen Familien die Kinder streiten, vor allem, wenn sie wie Luise und Jimmy nur zwei Jahre auseinander sind. Also seid ihr eigentlich ganz normale Kinder, die tun, was Kinder eben so tun. Wenn ich mich also aufrege, dann bin ich so eine normale Mutter, wie eine normale Mutter eben ist – sie meckert ab und zu, weil ihre Nerven angespannt sind.

Ihr macht aber noch etwas anderes, als meine Nerven mit Streit und Gemecker zu strapazieren. Ihr macht mich nämlich die meiste Zeit sehr glücklich. Durch euch habe ich gelernt, dass sich mein Leben nicht um mich dreht. Das Gefühl ist schön, weil wir Erwachsenen oft nach dem Sinn des Lebens suchen. Schnell finden wir ihn dann, indem wir uns um uns selbst sorgen, um unsere Gesundheit, das Aussehen, die Sinnhaftigkeit unseres Jobs oder solcherlei Sachen. Wenn Kinder in das Leben treten, haben Erwachsene gar nicht mehr so viel Zeit, sich dauernd darüber Gedanken zu machen. Und sobald mal ein Kind krank ist, werden alle anderen Probleme sowieso ganz klein.

Weil ich euch habe, denke ich auch mehr an andere. Ich kann mir entfernt vorstellen, wie schrecklich sich eine andere Mutter fühlt, die mit ihren Kindern in ein gefährliches Boot steigt, um in einem anderen Land endlich Frieden zu finden. Ich kann es kaum aushalten, wenn ich im Fernsehen leidende Kinder und Eltern sehe, selbst wenn es um eine fiktive Geschichte geht. Und mir geht das Leid aller Lebenwesen nahe. Zuletzt habe ich beschlossen, so weit es geht auf Kuhmilchprodukte zu verzichten. Die Vorstellung, dass einer Kuh die Kälbchen nach der Geburt weggenommen werden, trifft mich tief im Herz.

Aber auch die Umwelt und deren Zerstörung betrachte ich anders. Denn ich weiß, dass es eure Erde ist, die wir mit Plastik und Abgasen verseuchen. Und der Rechtsruck in unserem Land macht mir Angst. Für euch wünsche ich mir ein tolerantes Deutschland, das Mitgefühl zeigt und Menschen nicht ausgrenzt.

Ich stelle mir außerdem vor, wie es gewesen wäre, wenn eines von euch mit einer Behinderung auf die Welt gekommen wäre. Ich würde mir dann wünschen, dass ihr teilhaben könntet wie alle anderen Kinder. Eines von euch hatte eine gefährliche Blutvergiftung, nur ein paar Tage nach der Geburt. Ich weiß, wie nahe wir an einer Katastrophe dran waren. Alle Eltern mit behinderten Kindern, die möchten, dass ihr Kind nicht ausgeschlossen wird: das hätten wir sein können.

Noch etwas hat sich verändert, nur durch euch. Ich habe viele Ängste. Um euch, um meine Verwandten, um unsere Gesundheit oder Sicherheit im Verkehr. Ich stehe jeden Tag vor der Wahl, ob ich Angst habe vor all dem, was passieren könnte und euch damit anstecke. Oder ob ich meine Ängste verdränge und sie nicht in meinen Kopf lasse, positiv und voller Zuversicht nach vorne blicke, damit auch ihr hoffnungsvoll und optimistisch sein könnt. Damit ihr voller Freude auf den Tag aus dem Haus geht und nicht mit einem Berg voller Bedenken.

Aber ich bin auch ein wenig vorsichtiger. Obwohl ich mit Fahrradhelm richtig bescheuert aussehe, ziehe ich ihn an. Ich möchte, dass ihr so lange es geht eine gesunde Mama habt.

Es gibt im Alltag so viele Kleinigkeiten, über die ich mich ärgere. Manchmal sage ich, dass ihr mir so auf die Nerven geht. Oder dass ich endlich meine Ruhe haben möchte. Vielleicht habt ihr neulich gehört, wie ich meiner Schwester zuflüsterte, dass ich gerne mal für sechs Wochen in den Urlaub fahren möchte – ganz ohne euch. Ihr macht mir das Leben ein bisschen schwer mit eurem Gezanke, der Mäkelei am Essen und diesem Gemecker und Geheule. Und ihr seid gleichzeitig das wunderbarste und wertvollste Geschenk, das mir das Leben machen kann. Ich bin glücklich, dass ich eure Mutter sein darf und dass ihr mich zu einem besseren Menschen gemacht habt.

Eure Mama Laura

Diesen Text schreibe ich für die Kampagne #LiebesbriefanmeinKind anlässlich des Weltkindertags, die Stefan vom Blog Vaterfreuden initiiert hat. Er spendet pro online gestellten Blogpost/Liebesbrief 1,00 Euro an das deutsche Kinderhilfswerk!

#Weltkindertag  #BlogparadeVaterfreuden #LiebesbriefanmeinKind

Hier findest du noch mehr der schönen Liebesbriefe:

https://rubbelbatz.de/liebesbrief-an-meinen-sohn/

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https://mamablog-mamamichi.com/2018/09/23/liebesbrief-an-meine-kinder-blogparade-zum-weltkindertag/

https://heuteistmusik.de/liebesbrief-an-meine-kinder/

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https://www.mumslife.de/mein-liebes-maeusekind/

https://sabirella.blogspot.com/2018/09/weltkindertag-liebesbrief-kind.html

https://www.einfachlosgebloggt.de/2018/06/27/liebesbrief-an-meine-tochter/

https://www.youtube.com/watch?v=H-llVZ2UoPs&feature=youtu.be

https://www.vegane-familien.de/ein-liebesbrief-an-meine-kinder/

https://mamastehtkopf.de/2018/09/20/liebesbrief-an-meine-kinder/

https://youdid.blog/15-jahre-mamaglueck-brief-an-meine-tochter/

https://www.mintundmalve.ch/single-post/2018/09/14/hier-sind-wir-oliver-jeffers

https://www.vatersohn.blog/ein-brief/

https://ploetzlich-mami.wixsite.com/blog/single-post/2018/09/16/Ein-Liebesbrief-an-mein-Kind

https://www.chaosandqueen.de/liebesbrief-an-mein-kind/

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