Hautnah von Dr. Yael Adler – eine Rezension
Ich habe mir, nachdem ich den Podcast auf SWR1 mit Hautärztin Dr. Yael Adler gehört habe, sofort ihr Buch besorgt. Der Titel lautet „Hautnah – Alles über unser größtes Organ“ und erklärt Laien viel Wissenwertes zum Thema Hautfunktion, -schutz, -pflege, -aufbau und -gesundheit. Ich war nach dem Lesen viel schlauer und ganz schön baff. Klar, Sonnencreme benutzen und kein Solarium – geschenkt. Das habe ich gewusst. Aber ich habe eine Menge Interessantes erfahren und war auch ein bisschen schockiert. Habe ich doch in der letzten Zeit ganz schön viel falsch gemacht, besonders was die Pflege der sensiblen Kinderhaut angeht. Heute erzähle ich euch, warum ich künftig nach dem Motto „Weniger ist mehr“ creme und auf keinen Fall mehr Körperöl benutze. Dr. Yael Adler ist neben ihrer Tätigkeit als Hautärztin auch Ernährungswissenschaftlerin, schreibt super sympathisch, leicht verständlich und angenehm lesbar über unser größtes Organ, die Haut.
Großer Fehler: Die Haut einölen
Sicher bewundert ihr oft die zarte und reine Haut eurer Kinder, oder? Sie ist zum Knutschen, duftet meist gut und ist so samtig weich, dass Kuscheln mit den Mäusen besonders Spaß macht. Bisher habe ich die Kinder beim Baden mit einem großen Spritzer Kinderduschgel eingeseift und sie danach mit einem Naturkosmetik-Körperöl eingeschmiert. Darüber habe ich mir auch nie weitere Gedanken gemacht, denn auch ich benutze Bodylotion. Im Buch Hautnah erzählt Dr. Yael Adler aber davon, wie wir mit zu viel Seife den körpereigenen Schutzmantel zerstören. Von Körperöl rät sie sogar ganz ab, bezeichnet es sogar als fahrlässige Körperverletzung:
Öl ist zwar fett, aber flüssig, und damit für die Körperpflege überflüssig. Diese Eigenschaft macht es nämlich zu einer aggressiven Reinigungssubstanz. (…) Es verbindet sich mit unseren wertvollen Epidermislipiden und wäscht sie einfach aus. (S. 195)
Kinderhaut schützen mit Verzicht auf Öl
Yael Adler beschreibt, wie durch zu viel Körperöl Austrocknungsekzeme entstehen und vor allem die Haut der Babys dadurch massiv an Feuchtigkeit verlieren kann. Upps, besonders Oskar wird von mir immer mal wieder ordentlich eingeölt, habe ich das so doch in sämtlichen Babykursen gelehrt bekommen. Nun mag es sein, dass hier die Meinungen auseinander gehen, aber weil Adler diesen Prozess so wissenschaftlich und nachvollziehbar erklärt, nehme ich dies für bare Münze und entsorge unser Baby-Körperöl sofort. Statt dessen rät sie dazu, Bodylotion in geringen Mengen und nur bei trockener Haut zu verwenden. Gesunde Haut muss überhaupt nicht eingecremt werden. Ich muss dazu sagen, dass dieses Thema in unserer Familie schon immer diskutiert wurde. Mein Mann und mein Vater waren seit Jahren davon überzeugt, dass wir Frauen mit all unserer Cremerei die ausgetrocknete Haut selbst zu verantworten haben. Ob rissige Lippen oder spröde Haut an den Beinen, wir hauen einfach was Duftendes aus der Drogerie drauf. Dagegen haben wir die Männer immer für ihre mangelhafte Pflege kritisiert. Und jetzt mal ehrlich: die Männer der Familie haben keine Hautprobleme. Hier im Buch finde ich die Erklärung. Und mir schwant so einiges: an unserer damenhaften Cremerei verdient die Kosmetikindustrie ja auch eine Menge mit, oder?
Duschen und Eincremen: was Dr. Yael Adler rät
Unsere Kinder sowie mich selbst werde ich nur noch mit seifenfreier und geruchsneutraler Waschcreme einschäumen. Wichtig ist, dass deren ph-Wert der der Haut entspricht, zumindest ungefähr. Denn der ph-Wert der Haut hängt von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel dem Alter ab. Ich glaube, 5,5, also ein saures Milieu, ist zumindest die richtige Richtung. Wenn die Haut trocken ist, empfiehlt Adler eine Bodylotion mit Urea und epidermisähnlichen Barrierelipiden, zum Beispiel herkömmliche Lipo-Lotionen. Und Yael Adler rät zu duftfreien Varianten. Ich denke, das ist alles auch eine Frage des Geschmacks. Aber sie berichtet, wie wichtig der körpereigene Geruch eines Menschen ist. Und ich finde bei meinen Kindern, dass sie am besten riechen, wenn sie nach Jimmy, Luise und Oskar duften. Fans von buntem Dufteschaum müssen bei der Lektüre eine bittere Pille schlucken: Duschgel ist für die Haut am besten, wenn es nicht duftet, nicht schäumt und keine Farbe hat. Wo bleibt da der Spaß, werdet ihr Fragen? Und ich pflichte euch bei, dass ich mich auch immer erst dann sauber fühle, wenn es so richtig schaumig zugeht. Aber das ist wahrscheinlich eine Frage der Gewöhnung. Und mir zumindest ist es das wert, denn ich leide trotz oder wegen des seifigen Schäumens und dauerndem Cremen unter trockener Haut. An den Händen habe ich sogar schon Ekzeme gehabt, und die wasche ich täglich bis zu 30 mal mit Seife! Mein Tipp: Von der dm-Eigenmarke Balea med gibt es hautneutrale und seifenfreie Waschlotion, die wir überall als Seifenspender stehen haben. Sie riecht angenehm und ist dazu auch noch super günstig, und ich habe sie sogar schon für das Gesicht verwendet.
Ich war also heute in der Apotheke und habe mich beraten lassen. Die Marke Eucerin hat tolle Produkte, die einen hautähnlichen ph-Wert haben und den Säuremantel der Haut schützen. Ich habe mich für ein Seifenstück entschieden (Rat von Yael Adler, denn mit einem Stück benutzt ihr weniger als mit Gel), mit dem ich die Kinder künftig wasche. Am besten nur an den Stellen, die wirklich schmutzig sind wie Füße, Achseln, Hals, lautet der Rat der Dermatologin. Wusstet ihr außerdem, dass Seife an Pipi und Popo nichts verloren hat? Also dort nur mit Wasser waschen, da macht ihr nämlich sonst richtig was kaputt, und die Kinder sollen es ja gleich für ihr Leben lernen.
Übrigens rät sie, Sheabutter als natürliche Bodylotion zu benutzen, was mir gestern von meinem Kinderarzt direkt bestätig wurde. Das ist ein echtes Zaubermittel und schützt Lippen, beugt rissiger Haut vor, mildert Juckreiz und hilft gegen Kälte. Ihr erhaltet 100 % reine Sheabutter in Bioqualität im Online-Shop oder im Afrika-Laden. Wichtig ist, nicht raffinierte Butter zu wählen. Ich habe direkt eine Bestellung losgeschickt. Auch Kokosöl ist empfehlenswert, so die Hautärztin. Ich reinige damit (und mit Toilettenpapier) sowieso schon lange Oskars Popöchen und verzichte auf jede Form von Feuchttüchern, zumindest zuhause.
Gesichtspflege – weniger ist mehr
Auch im Gesicht rät Hautärztin Yael Adler zur Zurückhaltung. Gerade wir Frauen schmieren uns ja viel auf diesen Teil der Haut, da nehme ich mich nicht aus. Am besten verwendet man eine Creme ohne Mineralöle. Ich bin da ja sowieso von der Öko-Fraktion und benutze seit längerem Naturkosmetik. Aber auch in diesem Bereich ist nicht alles Gold, was glänzt, erfahre ich im Buch. Und sie hatte noch einen Tipp: Sonnenschutz ist ihr absolutes Credo, was die Gesundheit der Haut angeht. Wenn ihr aber wie ich auf der Suche nach einer Gesichtscreme mit Lichtschutzfaktor seid, dann achtet auf UV-B und UV-A-Schutz. Die Cremes aus der Drogerie haben meist nur einen davon, dann kann man sich dies gleich schenken. In der Apotheke habe ich mich für eine Feuchtigkeitscreme von Vichy entschieden. Die Apothekerinnen haben lange gesucht, bis sie eine passende gefunden haben.
Sonnenschutz ist extrem wichtig
Sonnenschutz ist ein alter Hut, denkt ihr. Aber in diesem Buch lernt ihr echt noch was dazu. Das Motto lautet: Meiden, Kleiden, Cremen. Und wenn ihr aus einem Urlaub kommt, und in der Familientube Sonnenmilch noch Reste sind, habt ihr was falsch gemacht. Wir cremen nämlich viel zu wenig, so Adler. Richtig dick muss das Zeug drauf, auch wenn es eklig ist. Kinder unter zwei Jahren gehören gar nicht in die pralle Sonne und müssen ganz besonders geschützt werden. Außerdem empfiehlt Yael Adler einen hohen Schutz von LSF 50.
Schlusswort
Ihr Lieben, ich hoffe, ich habe hier jetzt keinen Körperöl-Liebhaber und Fan von buntem Schaum vor den Kopf gestoßen. Ich selbst bin absolut nicht vom Fach und wollte nur erzählen, wie gut ich dieses Buch fand. Alles klingt einleuchtend und logisch, die Umstellung unserer Waschkosmetik war ganz einfach und nicht einmal teurer. Schlussendlich entscheidet jeder selber über seine Haut, und in der müsst ihr euch ja ein Leben lang wohl fühlen.
Und hier kommt das Buch! Absolut empfehlenswert und super interessant. Wer wissen will, welche Lebensmittel schön machen, wie gefährlich Tattoos für unsere Haut sein können und viele weitere spannende Fakten über unser größtes Organ, der kaufe es im Buchgeschäft, leihe es in der Bücherei und lese es!
Dr. Med. Yael Adler: Hautnah. Alles über unser grösstes Organ, Droemer Verlag München, 2016, 16,99 Euro.
Ps.: Dieser Beitrag ist nicht gesponsert. Ich habe das Buch aus der örtlichen Bücherei geliehen, die Kosmetikmarken sind wirklich meine eigene Wahl und ich habe alle erwähnten Produkte selbst bezahlt, Bloggerehrenwort!
35 Comments
Ich habe das Buch nicht gelesen. Es wäre wirklich interessant wenn Frau Adler zur „Bromhidrosis” und „Hyperhidrose” schreiben würde, aber da kam in den letzten Jahren offenbar gar nichts. Hat sie denn im Buch auch Deodorants und Anti-Transpirante behandelt?
Mich würde als Betroffene mal interessieren, was wirkt, gegen Körpergestank der genetisch bedingt oder hormonell bedingt ist. Sie scheint Diskriminierungsstrukturen auch nicht berücksichtigt zu haben?
Besonders bei Frauen die schwitzen und riechen, wirkt das auf Außenstehende unhygienisch, unfeminin und deswegen wird eine dann gemobbt bzw. diskriminiert. Es gibt bislang keinen Begriff dafür wegen seiner Sekrete und wegen des Körpergeruchs schlecht behandelt zu werden, wie aufgrund der Optik diskriminiert zu werden (Lookismus), der Rasse (Rassismus), des weiblichen Geschlechtes (Sexismus, Misogynie), der nicht-heterosexuellen Orientierung (Hetero-Sexismus), der Behinderung (Ableismus) usw.
Vielleicht sollte es „Odorismus” genannt werden.
Ich konnte jedenfalls feststellen, dass ich ausgeschlossen und Mobbing ausgesetzt war und bin, aufgrund des Körpergeruchs und intensiveren Schwitzen.
Ich verstehe nicht, warum immer wieder Eucerin genannt wird!?
Ich habe seit Jahren immer wieder Probleme mit meinen Händen und immer wieder stand ich gefühlt Stunden vor den Kosmetik Regalen und habe nach Cremes gesucht ohne Alkohol und Parfüm.
NICHTS! Absolute Mangelware, inzwischen halte ich es für einen Mythos…
Und Eucerin, um das nicht zu vergessen, da ist auch das fiese Zeug drin, wie oben genannt. Zumindest war es das in den Produkten, die ich hin und wieder angeboten bekam.
Irgendjemand verarscht uns doch da …
Ja, mein Beitrag ist alt. Mittlerweile benutze ich nur noch Shea Butter pur und palmölfreie Seife. Ist wie beim Essen: je weniger verarbeitet, desto besser.
Womit soll man sein Baby / Kleinkind baden wenn nicht mit Öl? Mit dieser Balea-Seife? Einmal die Woche baden mit Mandelöl war bisher unser Vorgehen, jetzt teils öfter da Essensreste in den Haaren mit im Speil sind 😉 .
Liebe Polina, am besten mit Wasser pur! Aber so ein bisschen Öl in der Wanne wird wohl nicht so schlimm sein, denke ich… Liebe Grüße, Laura
Diese Balea med Waschlotion würde ich an dieser Stelle nicht empfehlen. Das Verpackungsdesign suggeriert zwar Sensitivität, tatsächlich enthält diese Waschlotion aber eher reizende Tenside (Sodium Laureth Sulfate) und vor allem Alcohol Denat., welcher austrocknend und reizend wirkt. Grundsätzlich ist alles, was schön schäumt, austrocknend für die Haut, auch wenn der Schaum noch so unterhaltsam ist. Ein seifenfreies Waschstück ohne Duftstoffe ist da eher zu empfehlen. Und fürs Gesicht kann ich dir die Reinigungsmilch von Balea med empfehlen – oder die von Eucerin.
Liebe Grüße!
Liebe Angela, danke für den Hinweis. Der Text ist schon alt und ich würde ihn so gar nicht mehr unterstreichen, alleine schon wegen des Mikroplastiks in vielen Balea-Produkten. Und die Sache mit dem Schaum sehe ich inzwischen wie du. Liebe Grüße, Laura
Kein Öl empfehlen aber Sheabutter…aha…Sheabutter ist aber Öl 😉
(Wichtig bei der richtigen Ölpflege ist ausserdem die Komedogenität.)
Die Hautpflege ist abhängig vom jeweiligen Hauttypen und der Hautpartie, sowie der Zustand der Haut und ob sie gesund ist oder nicht.
Ich höre das Buch gerade und finde es auch ziemlich unterhaltsam. Aber auch ein bisschen unstimmig. Zum Beispiel die regelrechte Verteufelung der Pflanzenöle. Auf der einen Seite wird Frau Adler nicht müde zu erklären, dass unsere Haut diesen ganzen neumodischen Kosmetikkram nicht braucht. Doch Öle als Hautpflege gibt es ja schon seit tausenden von Jahren und sind mitnichten eine neuzeitliche Erfindung. Besonders im Ayurveda sind Öle in allen Bereichen nicht wegzudenken.
Hallo Yvonne, ja, ich weiß, was du meinst. Bin mir auch unsicher, was das Öl betrifft, setze es aber nur noch wenig ein. Liebe Grüße, Laura
Hi! Die Haut braucht gar nichts, nicht mal Ph neutrale seifenfreie Reinigung, sie kann sich nämlich selbst reinigen. Kinderhaut braucht nichts, einmal die Woche baden reicht. Wenn die Haut zb an den Füßen oder am Hals eine übermäßig dicke Hautschicht gebildet hat, kann man die in der Badewanne aufweichen und sanft mit den Händen abrubbeln. Kinderhaare müssen übrigens nicht einmal mit Shampoo gewaschen werden, das was die Haare fettig macht, sind die Rückstände des zuletzt verwendeten Reinigungsprodukts.
Die Crux beginnt, wenn man anfängt, sich einzucremen. Fast jede Creme und Lotion enthält Emulgatoren, welche nach dem Auftrag in der Haut weiter emulgieren und so die hauteigenen Fette mit sich verbindet. Wäscht man nun abends die Haut, wäscht man sich die emulgierten Hautfette mit heraus. Die Haut wird trocken, schuppig, empfindlich oder reagiert mit übermäßiger Talgproduktion.
Das macht selbst Sonnencreme zum Problem.
Der beste Schutz sind Schatten und Kleidung, dann wird jedoch kaum Vitamin D produziert. Wichtig ist, sich mit ausreichend fetter und gemüselastiger, bunter Nahrung zu versorgen und Vitamin D zu supplementieren.
Inzwischen gibt es Sonnenschutz in Ölen, wie ecocosmetics oder Dayshade. Wenn man Öle für die Haut benutzt, reicht es, die Haut abends mit lauwarmen Wasser zu waschen, bei stärkerer Verschmutzung können auch mal Aleppo Seife oder ein Waschlappen (sanft benutzen!) helfen.
Wer festgestellt hat, dass er Öle auf Haut und Haaren besser verträgt als Creme, der sollte auf ein gutes, kaltgepresstes Bio Jojobaöl setzen, denn es ist sehr lichtstabil. Das heißt, es oxidiert nicht bei Kontakt mit der Sonne.
Ansonsten hat die Ernährung viel mit einer gesunden Haut zu tun. Wer schlechte Haut hat, dem rate ich, einen Monat auf sämtliche kosmetische Produkte zu verzichten, ebenso wie auf Zucker, Alkohol, Südfrüchte, Weißmehl und Milchprodukte. Eventuell auch Gluten.
Und im Sommer immer nen Hut tragen und oft weißen Tee trinken. Die Reste in der Tasse kann man hin und wieder auf die Haut tupfen.
Ich werde oft für meine Haut bewundert, und das, was ich geschrieben habe, ist alles, was ich tue.
Immer wenn ich meine, irgendetwas für meine Haut tun zu müssen – Creme oder so – rächt sie sich dafür, sodass ich reumütig zu oben genanntem zurück kehren.
Viele Grüße
Liebe Niki,ich danke dir für den Hinweis. Ich denke auch, dass deine Variante die vernünftigste wäre. Aber es birgt auch so seine Herausforderungen. Ich benutze zum Beispiel Make Up und das muss runter. Besser wäre es ohne, ich weiß. Aber das kommt für mich nicht in Frage. Und Weißhäuter wie wir kriegen jetzt schon im Februar den ersten Sonnenbrand. Daher cremen wir uns ab April ein. Die Kinder hätten sonst wirklich Probleme mit der Haut. Aber dass die Ernährung eine große Wirkung hat, das ist noch einmal ein guter Hinweis. Ich merke immer, dass meine Haut viel reiner ist, wenn ich auf Zucker und Weißmehl verzichte. Liebe Grüße, Laura
Sehr guter Artikel, danke für die Buchempfehlung!
Ich hatte früher auch ab zu Sonnenbrände und mich deshalb immer fleißig eingeschmiert. Letztes Jahr habe ich komplett damit aufgehört ohne einen einzigen Sonnenbrand zu bekommen, das erste Mal in meinem Leben habe ich eine gesunde, schöne Bräune bekommen. Ich dachte immer, meine Haut ist zu hell und das geht gar nicht bei mir, doch jetzt weiß ich, dass ich immer zu viel eingeschmiert hatte. Wenn einem heiß ist, dann sollte man eben in den Schatten gehen, dadurch vermeidet man zu starkes Austrocknen und Überreizung der Haut. Es ist sowieso unnatürlich in der Sonne zu braten, instinktiv würden wir uns bei Hitze im Wald/ im Schatten aufhalten. Die Natur ist perfekt, wir müssen da nicht nachhelfen. Das gilt bei der Hygiene, der Nahrung und beim Sonnen. Wir brauchen die Sonne – von Menschen erfundene Kosmetika brauchen wir sicher nicht.
Wichtig ist, dass die Haut nicht austrocknet, daher am besten von innen mit genug Feuchtigkeit versorgen, also frisches Grünzeug, rohes Obst, viel Wasser.
Kinder würde ich im Hochsommer möglichst im Schatten lassen und zusätzlich Babies durch Kleidung schützen, mit Sonnencreme einschmieren würde ich sie nicht (höchstens mit Aloe Vera, denn durch die Hitze verliert die Haut Feuchtigkeit).
Liebe Grüße 🙂
Danke, liebe Laura, für die schöne Zusammenfassung! Ich habe beim Yoga gelernt, dass man sich vor dem Duschen einölen sollte, damit das Körperfett nicht ausgewaschen wird. Das war dann wohl ein Märchen 🙁 Aber eigentlich fühle ich mich ohne das ganze Geschmiere auch deutlich wohler. Noch eine Frage: Ich dachte, Öle grundsätzlich meiden. Warum ist dann Kokosöl OK?
Liebe Anne, bei der Frage gebe ich dir Recht. Aber mit Öl kann man eben nicht nur den Säureschutzmantel zerstören, sondern auch gut Schmutz entfernen. Wenn das mit Wasser beim Babypo nicht geht, mache ich das lieber mit dem Naturöl als mit Feuchttüchern. Am besten das Öl danach mit einem Lappen von der Haut nehmen. Meiner Erfahrung nach klappt das ganz gut. Liebe Grüße, Laura
Hallo
Auf welcher Seite kann ich Sheabutter unraffiniert kaufen?
Habe Sheabutter im Bioladen gekauft. Gemäss Inhalt ist da nur Sheabutter drin, jedoch weiss und nicht nussig…
Liebe Sanna, ich habe es im Internet bestellt und meines ist auch nicht nussig, sondern weiß. Ich denke, das ist dann auch in Ordnung… Liebe Grüße, Laura
Hallo! Definitiv sehr interessante Ansätze, aber ich würd mich davon nicht verrückt machen lassen von wegen „alles falsch gemacht“ – okay, sowieso als Mutter IMMER 😉 – ich habe kürzlich noch was dazu gelesen, dass Babyhaut eh einen ganz anderen Ph-Wert hat als Erwachsenenhaut, dann wäre das mit 5,5 zumindest nicht zu Ende gedacht …
Stimmt, da hast du Recht. Liebe Grüße
Also, wie kann man sich einerseits als Öko-Fraktion bezeichnen, jedoch andererseits zu extrem viel Sonnencreme und dann noch eine mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor raten?..
Ich hoffe das alle die meinen Kommentar lesen darüber einmal nachdenken;
Sonne sprich Vitamin D wird nur über die UVB Strahlung im Körper produziert. Diese findet aber meist nur in der Mittagssonne oder im Sommer statt wenn die Sonnd von oben kommt…
Die Chemiekalien in den Sonnencremes sind so aggressiv und giftig, dass diese kresberregender als die Sonne selbst sind . Es sei denn man riskiert tatsächlich ständig einen Sonnenbrand.
Das Problem sind nicht nur die Chemikalien für unsere Gesundheit, sondern vorallem für unsere Umwelt. Wir waschen sie ab beim Duschen und damit gelangen die Produkte ins Abwasser oder noch schlimmer: zahlreiche Menschen baden in Seen oder Meeren und verschmutzen damit diese. Über unsere Suchmaschine findet man viele Artikel dazu.
Vitamin D wird vorallem auch gegen Krebs eingesetzt. Komisch nur, dass wir uns ja alle vor der Sonne schützen sollen die angeblich so krebserregend ist. Dabei schützt uns Sonne im richtigen Umgang mehr vor Krebs als die Sonnencremes.
Leider machen sich viele Menschen überhaupt keine Gedanken über gesundheitliche Bedenken jeglicher Kosmetikprodukte aber auch vorallem für unsere Umwelt und unsere Zukunft.
Ich bin im Sommer ohne Sonnencreme und nur mit Ölen der Natur baden gegangen oder eben erst wenn die Sonne tief stand. Ich werde den Meeresbewohnern und der Natur keine dick aufgetragene Sonnencreme antun.
Schaut bitte einmal auf die Inhaltsstoffe dieser cremes und am besten jedes einzelne googeln ob es schadhaft sein kann, dadurch erfahrt ihr mehr.
Liebe Grüße
Hallo Bella, deine Argumente habe ich zur Kenntnis genommen und finde sie nachvollziehbar, wichtig und absolut bedenkenswert. Es ist furchtbar, was wir alles den Abfluss hinunter spülen, so zum Beispiel auch die Mikroplastik in diversen Kosmetika. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass sowohl meine Kinder als auch ich extrem empfindliche und helle Haut haben. Wir bekommen den ersten Sonnenbrand im März, wenn die Sonne zum ersten Mal richtig rauskommt. Im Sommer müssten wir den ganzen Tag drinnen bleiben. Ich weiß, ich kenne Menschen, die sich nicht einschmieren müssen. Aber gerade als Mutter muss ich abwägen, und meine Kinder gehen nicht ohne Sonnencreme baden. Wer schon einmal ein Kind mit rot verbrannter Haut zuhause hatte, weiß, wovon ich spreche. Danke für dein Kommentar, es zeigt mir nur noch mehr, dass wir sehr viel Verantwortung tragen. In diesem Punkt sehe ich für mich allerdings keine Alternative. Liebe Grüße zurück
Es ist nicht richtig, dass Sonnencremes (ich nehme an, du sprichst hier von chemischen Filtern) krebserregender sind, als die Sonne selbst. Die Behauptung, dass chemischer Sonnenschutz krebserregend sei, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Nachgewiesen wurde eine potentiell hormonelle Aktivität in-vitro im Tierversuch. Die für eine beim Menschen auftretende hormonelle Aktivität erforderlichen Mengen kann sich jedoch kein Mensch auf die Haut schmieren.
Hauptauslöser für Hautkrebserkrankungen der Zellen in der Epidermis sind UVB-Strahlen. Auch UVA-Strahlen, welche tiefer in die Haut eindringen, werden mit Hautkrebs in Verbindung gebracht. Ebenso sind sie hauptverantwortlich für die Hautalterung. Während die UVB-Strahlung im Sommer am intensivsten ist, so ist die UVA Strahlung das ganze Jahr über weitgehend gleich intensiv. Sie dringt auch durch Wolken und Glasscheiben hindurch. Wer also ein Interesse daran hat, seine Haut vor Krebs und Falten zu schützen, der muss einen geeigneten Lichtschutz in ausreichender Menge verwenden und zwar das ganze Jahr über.
Nachhaltigkeit und hoher Sonnenschutz schließen sich zudem nicht aus: Es gibt mittlerweile ausreichend Produkte, welche auf rein mineralischen Filtern beruhen. Diese Produkte enthalten Titandioxid und/oder Nanozink und garantieren so meist zumindest einen ausreichenden Basis UVA- und UVB-Schutz.
Es ist übrigens unrealistisch, dass ein Mensch sich derart vor der Sonne schützen könnte, dass die natürliche Vitamin-D-Produktion mittels Sonnenlicht vollständig an ihm vorbei ginge. Gerade im Sommer sind wir in der Regel mehr als ausreichend der Sonne ausgesetzt, um genügend Vitamin D zu produzieren. Im Winter mag dies mangels intensiver UVB-Strahlung anders aussehen, aber dann gibt es die Möglichkeit der Supplementation, sofern ein Mangel besteht. Zudem kann Vitamin D auch über die Nahrung aufgenommen werden.
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Liebe Laura, danke für den Artikel. Ich habe das Buch auch mit grosser Begeisterung gelesen und bin sehr dankbar für all die wertvollen Informationen! Seit der Lektüre habe ich mir eine eigene Nachtcrème gemischt: Sheabutter mit Arganöl. Ich bin sehr begeistert (und mein Geldbeutel auch)! Danke für die gute Zusammenfassung, es erinnert mich an die wichtigsten Punkte. Liebe Grüsse Sonja
Liebe Sonja, das freut mich sehr. Alles Liebe, Laura
Hallo Laura, ich habe zu Anfang meiner zweiten Schwangerschaft auch wieder extrem unter trockener, schuppiger Haut gelitten und war beim Hautarzt, der sprach schon von kordisonhaltiger Creme, hat dann aber zunächst auf teure Präparate aus der Apotheke zurück gegriffen…. hat nichts geholfen. Im Februar habe ich dann auch über diese „neuen“ Ansätze der Hautpflege gelesen und einfach aufgehört morgens mein Gesicht zu waschen. Klingt erst mal komisch, aber hat bei mir einwandfrei geholfen, den Schutz, den die Haut nachts aufbaut soll man nicht einfach abwaschen um danach wieder Creme drauf zu schmieren. Meine drei jährige Tochter wurde übrigens noch nie von uns eingecremt oder eingeölt, von Wind und Wettercreme und Sonnenschutz abgesehen 🙂 liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Simone
Liebe Simone, erst einmal: herzlichen Glückwunsch zur zweiten Schwangerschaft. Ich freu mich so. Und vielen Dank für dein Kommentar, da lerne ich auch noch ganz schön was. Ganz liebe Grüße, Laura
Toll! Danke! Das hat mir sehr geholfen. Ich habe zwar bisher schon recht dezent geseift und gecremt, aber hier gab es für mich noch einiges Neues zu lernen. Das freut mich.
Mein Mann sagt übrigens das Gleiche: Wir cremen unsere Haut krank. Da hat er wohl Recht!
Zur Sonnencreme muss ich sagen:
Ich habe letzten Sommer die Kinder kaum mit Sonnencreme eingecremt. Wie oft kann man an einer Hand abzählen. Ich bin direkt bei den ersten Frühlingsstrahlen täglich mit ihnen in die Sonne gegangen. Da wurden sie innerhalb kurzer Zeit richtig schön braun. Ich hatte den Gedanken, wenn ich ihre Haut nach und nach stärkerer Sonne aussetze, dann würden sie schon keinen Sonnenbrand bekommen. Und es hat geklappt. Ob das so richtig ist, kann ich natürlich wissenschaftlich nicht nachweisen. Mein Bauchgefühl hatte mir dazu geraten. Wenn es zu heiß war, sind haben wir uns teils an schattigeren Plätzen aufgehalten.
Ich selbst creme mich seit ich ein Teenager bin auch nicht mehr mit Sonnenschutz ein. Ich habe in den letzten Jahren vielleicht 1 oder 2 Mal einen winzigen Sonnenbrand gehabt, wenn überhaupt. 😀
Hey, vielen Dank für dein Kommentar. Übrigens unterstützen viele Mütter hier in den Kommentaren und auf Facebook deine Erfahrung. Schwieriges Thema, echt! Ich denke, ein Mittelmaß aus Eincremen und intuitivem Handeln wird für mich die Lösung sein. Liebe Grüße
Das mit dem ph neutral und weniger ist mehr mache ich schon länger. Und es ist wirklich besser. Wir reagieren in dieser Familie alle sehr schnell auf Seifen und parfümiertes Zeug. Und man müffelt nicht, wenn man sich ohne den ganzen Seifenkram und Bodylotionskram pflegt. Mittlerweile empfinde ich eine normale Bodylotion im Geruch auch als penetrant. 😀
Einzig die Sache mit der Sonne finde ich schwierig. Denn wir brauchen Vitamin D, was sich nur im Licht bildet. Sprich, das Licht vom Blauen Himmel und im Winter auch direkte Wintersonne sind sehr gesund. Jedenfalls für einen kontrollierten Zeitraum. Wenn man sich immer mit Sonnenschutz einschmiert, dann muss man Vitamin D künstlich zufügen. Das ergibt keinen Sinn. Sinnvoller ist es bewusst und kontrolliert in die Sonne zu gehen. Also auch mit den Kindern. Und natürlich sollte man Sonnenbrände vermeiden. Ganz klar.
Liebe Beatrice, deine Meinung zum Sonnenschutz teilen viele Mütter, und auch ich kann sie nachvollziehen. Schwieriges Thema, gerade wenn Ärzte ebenso unterschiedlicher Meinung sind… Liebe Grüße und danke für dein Kommentar!
Liebe Laura, danke für die Infos! Das war eine nette Erinnerung. Hier muss es auch immer ordentlich schäumen.. Die Seife werden wir auf jeden Fall auch kaufen. Dann hat wenigstens das Schaumschlagen im Waschbecken beim Händewaschen ein Ende 😉
Liebe Jil, und das Schäumen macht ja auch Spaß…. kennst du schon den Trick, Kinder in der Badewanne mit Rasierschaum (bunt gefärbt mit Lebensmittelfarbe) spielen zu lassen? Hihi, das macht auch Erwachsenen Spaß!
Klasse Artikel Laura! Immer wieder schön, von euch zu lesen. In Bezug auf das Thema ‚Haut‘ habe ich im laufe meiner Mamajahre auch einige Umstellungen gemacht, die wir heute als Familie nicht mehr anders machen würden.
Gut zu hören, dass es in diesem Punkt auch anderen so geht. Liebst Grüße an dich!