Schwäbische Maultaschen selber machen

Mein geheimes Maultaschen-Rezept

Bis vor kurzem hätte ich jedem Menschen beim Thema Schwäbische Maultaschen selber machen den Finger gezeigt. „Klar, hab ja sonst nichts zu tun“ hätte ich gesagt und dabei die Augenbrauen hoch gezogen, um die Ironie in meiner Aussage zu unterstreichen. Aber dann kam Erzengel Gabriel alias unser alter Kumpel Gabs vorbei und lehrte mich eines besseren. Natürlich habe ich die Erlaubnis von ihm, dir nun das geheime Rezept zu verraten. So viel sei versprochen: Schwäbische Maultaschen selber machen ist viel leichter, als du denkst und danach wirst du nie wieder zu der Version aus dem Supermarkt greifen.

Schwäbische Maultaschen selber machen

Natürlich wäre es verrückt, Schwäbische Maultaschen jedes Mal frisch selber zu machen. Aus diesem Grund machst du am besten gleich eine riesige Portion und frierst immer ein paar zusammen ein. Dann hast du das beste aller Mittagessen immer parat und der Applaus ist dir sicher!

Am besten gehst du das Projekt Schwäbische Maultaschen selber machen an einem Samstag oder Sonntag an, wenn du ein bisschen Zeit hast, und stellst dir noch einen Helfer in die Küche.

Zutaten für ca. 50 – 60 selbstgemachte Maultaschen

Auch planst du am besten ein wenig voraus, wenn du Schwäbische Maultaschen selber machen willst, denn die Zutaten für die Füllung musst du teilweise beim Metzger deines Vertrauens vorbestellen. Dazu rufst du ihn an und bittest um folgendes:

  • 1,2 Kg Brät
  • 1 Paar Landjäger
  • 500 g gerauchte Schinkenwurst („grauchte Schänkewurscht“)
  • 1,2 Kg Hackfleisch gemischt

Die Schinkenwurst, die Landjäger und das Hackfleisch müssen nämlich vom Metzger durch die Maschine klein gewurstet werden und das muss er kurz vor Feierabend tun. Sonst bleibt nämlich das Nitrat oder Nitrit (?) an der Maschine hängen und verfärbt die Wurst des nächsten Kunden. Glaub ich zumindest, das hat mir der Metzger nämlich neulich so oder so ähnlich erklärt.

Du holst jedenfalls eine ganze Menge Fleisch für eine ganze Menge Geld (ca. 30 – 40 Euro), aber die Kohle holst du auf jeden Fall wieder rein. Bei uns im Schwäbischen kosten vier selbstgemachte Maultaschen mindestens fünf bis sechs Euro. Und Schwäbische Maultaschen selber machen lohnt sich in jedem Fall, denn diese hier werden die besten sein, die du je gegessen hast!

Die weiteren Zutaten:

  • 1 Kg Rahmspinat aus der Gefriertruhe
  • 1-2 Zwiebeln
  • 1 Stange Lauch
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Tüte Knödelbrot (aus dem Supermarkt oder vom Bäcker)
  • 3 Eier
  • 4-5 Packungen fertiger Nudelteig (der von Schmid ist der beste, gibts aber nur bei uns in der Gegend. Sonst geht auch der von Bürger)

Die Zubereitung

Das klingt jetzt verrückt, aber am besten nimmst du eine Plastikkiste, die gut eine halbe Ladung Wäsche fasst. Spül sie aus und stell sie bereit. Hier wirst du nachher das ganze Brät vermischen und dafür reicht bei der Menge keine Schüssel und kein Topf.

Du kochst den Spinat auf und hackst Zwiebeln, Lauch und Petersilie so winzig wie möglich. Die Hälfte des Knödelbrots weichst du in Wasser ein. Lauch und Zwiebeln in etwas Öl drei bis vier Minuten in einer Pfanne andünsten.

Spinat, Zwiebeln, Lauch, Petersilie, die Eier, das gesamte Fleisch sowie das ausgewrungene Knödelbrot in die Kiste oder Wanne schmeißen und gut verrühren, bis eine homogene Menge entstanden ist. Alles mit Salz abwürzen, ich tippe auf mind. 2 EL.

Nun stellst du einen großen Topf mit Gemüsebrühe auf den Herd und bringst sie zum Kochen. Sobald das Wasser blubbert, gib einen kleinen Löffel Brät hinein, lass die Masse 10 Minuten köcheln und probier das Stück. Wenn die Masse noch zu fad schmeckt, salze das Brät noch nach.

Dann rollst du knapp 40 cm Nudelteig aus und trennst das Stück mit einem scharfen Messer ab. Darauf verteilst du das Brät ganz dünn und gleichmäßig. Ich nehme zum Verstreichen wieder mein großes, scharfes Messer. Lass oben einen 2 cm breiten Rand frei. Dann schlägst du den Teig von unten etwa 10-12 cm ein und klappst ihn auf diese Weise Stück für Stück nach oben. Bevor du oben angekommen bist, befeuchtest du den freien Rand mit einem nassen Küchentuch und klappst dann das letzte Stück um. Die Feuchtigkeit hält den Teig gut zusammen.

Als nächstes schneidest du den Teig mit dem scharfen Küchenmesser in Stücke, dabei drückst du das Messer einfach senkrecht runter. Dadurch verschließt sich die Maultasche schon ganz gut. Wenn das nicht der Fall ist, musst du die Masse bei der nächsten Runde ein wenig dünner aufstreichen.

Diese Ladung Maultaschen gibst du wieder 10 Minuten in die köchelnde Brühe und legst sie danach auf einem Kuchengitter über die Spüle zum Abtropfen. Ich arbeite immer mit zwei Töpfen voll Brühe, dann geht es schneller.

Lass die Maultaschen gut abkühlen und frier sie dann portionsweise in Gefriertüten ein. Achtung beim Probieren: sie schmecken so vorzüglich, dass du schon beim Kochen minimum vier Stück verputzt.

So köstlich: Schwäbische Maultaschen selber machen

Ich kann dir nur sagen, dass sich Schwäbische Maultaschen selber machen echt lohnt. Schwer ist es nicht, du brauchst nur ca. 2einhalb Stunden Zeit, gute Musik und eventuell ein Gläschen Weißweinschorle („a Viertele schlotze, sagged D´Leut hier“).

Schwäbische Maultaschen selber machen

Probier es aus, wenn ich das schaffe, bekommst du das auch hin. Ich bin weder eine waschechte Schwäbin noch eine besonders begabte Köchin. Aber mit diesen Maultaschen kochst du dich in die Herzen aller!

Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura

Merken

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...