Neulich war es mal wieder soweit: ich habe mir ein richtig schlechtes Mutter-Zeugnis ausgestellt. Also mangelhaft, mindestens. Schlechtes Betragen, Unruhe verbreiten, kein bisschen lieb und kreativ und generell versetzungsgefährdet. Wenn das nicht besser wird, muss das Jahr wiederholt werden.
Ein Traum von einer Mutter
Ich habe so ein Bild von einer guten Mutter im Kopf. Sie ist geduldig und bastelt gerne, sie liest vor und ist sehr, sehr lustig. Sie verbreitet gute Laune und lässt ihre Kinder auch mal laut sein. Tja, das ist ungefähr das Gegenteil von mir. Ich bin ungeduldig und neulich bin ich erschrocken, weil meine Tochter ein Glas auf den Teller hat fallenlassen, ganz aus Versehen. Ich habe einen Schrei losgelassen und fühlte mich wie eine nervöse Amsel im Angesicht der Katze. Was ist daran schlimm, wenn ein Glas kaputt geht? Nix! Aber ich habe ein Theater gemacht. (Ich attestiere mir selbst gerade eine extreme Form der Hypersensibilität…) Ich bastele ab und zu, aber am liebsten alleine. Ich lese auch lieber nur für mich und lustig ist mir tagsüber selten zumute. Entsprechend mies fühle ich mich, weil ich so anders bin als die tolle Mutter in meinem Kopf.
Durch andere Augen
Aber am Wochenende habe ich mich mit lieben Freundinnen getroffen und die eine sagte zu mir, was ich doch für eine tolle Mutter bin. Jeden Tag für die Kinder kochen, also das könnte sie nicht. Ich war so erschrocken, weil ich mich nie so sah. Aber die Tatsache, dass mich Jemand für eine gute Mutter hielt, trieb mir fast Tränen in die Augen. So hatte ich es noch nicht gesehen. Ich mache das mit dem Essen nicht ganz freiwillig und würde den Job von heute auf morgen abgeben. Aber die Kinder kommen eben so früh vom Kindergarten und von der Schule.
Eigentlich könnten wir den Kleinen in einen anderen Kindergarten bringen, der länger aufhat, und die beiden anderen im Hort anmelden. Finde ich auch nicht weiter schlimm, aber wir haben einfach so einen tollen Kindergarten, in dem Oskar den ganzen Vormittag draußen rummatschen kann. Er kommt nach Hause mit roten Backen und Schmutzstiefeln, strahlt bis zu den Ohren und ist kaum krank. Er darf dort reiten und ab und zu kommen Hunde, ein Igel oder Hasen vorbei.
Also habe ich mich dafür entschieden, dass er dort bleibt. Ganz schön lieb, oder? Manchmal mache ich Pfannkuchen zum Mittagessen. Ab und zu gibts Pizza oder Fischstäbchen. Brokkoli mache ich den Kindern zuliebe nie. Auch ganz schön lieb, oder?
Du bist die beste Mama der Welt!
Weißt du, vermutlich hältst du dich auch oft für eine schlechte Mutter, weil das leider eine chronische Mutterkrankheit ist, sich für eine schlechte Mutter zu halten. Du denkst, du hast zu wenig Zeit, weil du den ganzen Tag arbeitest. Oder du bist immer zuhause und deshalb oft am Limit. Oder bei euch herrscht immer schlimmes Chaos, du kannst nicht gut kochen oder gehst viel zu selten mit den Kindern raus. Ich wette, du könntest dich aber auch in einem anderen Licht betrachten. Denn du hast neulich so toll vorgelesen, mit verstellten Stimmen sogar. Vielleicht bist du auch ein tolles Vorbild, weil du dein Ding durchziehst, oder du bist die liebste Mama der Welt, weil du immer Zeit zum Kuscheln hast.
So oder so, für deine Kinder bist du einzigartig. Manchmal ist das Bild in unserem Kopf das einzige, was wir gerade rücken müssen. Die beste Mutter ist nicht die aus dem Bilderbuch oder die mit dem schicksten Instagram-Account, sondern das bist du!
Bleib fröhlich und unperfekt,
deine Laura
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