Frohes neues Jahr wünsche ich dir! Und, schon gute Vorsätze gebrochen? So ist es richtig. Und sehr wahrscheinlich hast du nicht einmal mehr Lust, einen Text über gute Vorsätze zu lesen. Ich schreibe dir dennoch einen, weil ich mir sicher bin, dass ich dieses Jahr einen besonders schönen Vorsatz habe, der nichts mit weniger essen, trinken oder mehr Bewegung und Effizienz zu tun hat. Ich habe mir nämlich vorgenommen, mir mehr Zeit zu nehmen – für mich selbst und die Kinder.
Zu wenig Zeit
Ich habe nämlich vor allem gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, sich mehr Zeit für die Kinder zu nehmen. Denn irgendwie ist ja immer was los. Es gibt bei uns im Haushalt ständig etwas zu reparieren, aufzuwischen, in die Wäsche zu stecken oder einzusortieren. Ich arbeite vormittags, dann mache ich das Mittagessen, hole den Kleinsten ab und nachmittags stehen verschiedene Termine an. Außerdem bin ich ein großer Fan davon, mir auch selbst Pausen zu gönnen, was ich in jedem Fall beibehalten möchte.
Frust im Kinderzimmer
Nun fällt mir aber auf, dass ich zwar viel mit den Kindern zusammen bin, aber selten etwas Schönes mit ihnen mache. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Kinder und ich unter „etwas Schönes zusammen machen“ ganz andere Dinge verstehen. Zum Beispiel finde ich es total langweilig, mit meinem fußballbegeisterten Sohn zweieinhalb Stunden lang ein Brettspiel mit dem Namen „Bundesliga“ samt siebenhundert Einzelteilen zu spielen. Oder uninspiriert mit Oskar vor der Lego-Kiste zu sitzen und nicht zu wissen, was ich aus den bunten kleinen Klötzen bauen könnte. Wie man richtig Bibi und Tina mit verteilten Rollen spielt, weiß ich auch nicht. Dennoch gehe ich oft zwar mit viel Motivation, dennoch aber völlig lustlos ins Kinderzimmer. Das merken die Drei natürlich. Außerdem nölen immer die anderen Beiden rum, während ich mich demDritten widme, denn die Interessen sind extrem verschieden. Spätestens nach ein paar Minuten sortiere ich Legos nach Farben, starre beim Bundesliga-Spiel sinnlos in die Luft oder summe das Bibi und Tina-Lied, anstatt mich in die Situation der entführten Martinshof-Tochter hinein zu versetzen.
Am Ende sind alle unzufrieden und gelangweilt und ich bin frustriert darüber, dass ich einfach nicht in der Lage bin, schön mit den Kindern zu spielen. Aber was machen wir in einem solchen Fall, wenn Mama keine kreative Türmebauerin und eine besonders schlechte Rollenspielerin ist, sie sich aber für das neue Jahr vorgenommen hat, sich intensiver mit den Kindern zu beschäftigen?
Ich habe ich mir eine Liste mit tollen Dingen gemacht, die uns allen gleichermaßen Spaß machen. Jeden von ihnen habe ich interviewt und gefragt, worauf er oder sie mal wieder Lust hätte. Da gibts jetzt kleine und große Sachen, die wir ab und zu oder jeden Tag ein bisschen machen. Denn mich beschleicht das komische Gefühl, dass sie doch viel zu schnell groß werden, auch wenn ich mir nicht selten genau das wünsche.
Nichts zu bereuen
Und ich habe ein wenig Angst davor, dass alle drei aus dem Haus rennen, die Zeit nur noch mit ihren Freunden verbringen möchten und ich mich danach sehen, dass einer an mir zerrt und sagt: „Mama, spiel doch was mit mir!“ So wie ich heute bereue, das halbe Jahr Auslandssemester in Wien heimwehgebeutelt in meinem Wohnheimzimmer verbracht zu haben, anstatt die Nachtclubs, Museen und Caféhäuser zu entdecken, so werde ich vielleicht in ein paar Jahren bereuen, mich zu wenig mit diesen lustigen kleinen Persönchen beschäftigt zu haben, die mich gleichermaßen wahnsinnig wie glücklich machen.
Die To-Do-Liste für Kinder und Eltern
Weil ich aber finde, dass auch Eltern Spaß haben sollen, habe ich diese Liste erstellt. Darauf steht dann zum Beispiel für Jimmy:
- eine Reise nach Dortmund zum Borussia Dortmund-Spiel organisieren
- aus einem Schuhkarton und Wäscheklammern einen Tischkicker bauen
- das neue Fußballbuch durchstöbern, das unter dem Tannenbaum lag
- den Film „Ice Age“ anschauen und Karamell-Popcorn essen
- abends im Bett kuscheln, sich gegenseitig den Rücken kraulen und sich von den Schulpausen erzählen lassen
- eine Fußballgeschichte schreiben
- auf dem Jugendgelände Ball spielen
- ins Kino gehen
- den Indoorspielplatz besuchen
- samstags in eine Sky-Bar gehen, ein Spiel der Borussen anschauen und Fanta trinken
Auf der Liste für Luise steht
- alle Madita-Bücher lesen
- ihre Patentante besuchen
- Pferdekuchen backen und verzieren
- Blumen pflücken
- ins Schwimmbad gehen
- ein Wochenende in München verbringen
- zusammen die Fußnägel lackieren
- mit Opas Hilfe ein Holzregal für ihre neue Hörbox bauen
- die Hotzenplotz-Ausstellung in Stuttgart besuchen
- zu Ikea gehen und Zimtschnecken essen
- ganz viele Bastelideen aus dem tollen Pferde-Bastelbuch (Affiliate Link) verwirklichen