Ran an die Finanzen!
So gehts bei Sophie und mir weiter
Lange habe ich nichts zum Thema #MamasUndMoneten geschrieben, dabei ist es wo wichtig! Angefangen hat vor einem halben Jahr übrigens Sophie vom Blog Kinderhaben. Sie stand bisher genauso ahnunglos da wie ich, wollte aber die eigene finanzielle Unabhängigkeit endlich in die Hand nehmen. Also haben wir beschlossen, uns zusammen zu tun und berichten mehr oder weniger regelmäßig unter dem Hashtag MamasUndMoneten über unsere Schritte, um vielleicht auch dich dazu zu inspirieren. Es geht nicht um das große Geld, vielmehr um eine vernünftige Altersvorsorge, eine gemeinsame Finanzplanung mit dem Partner und den Aufbau eines finanziellen Polsters. Das ist übrigens gerade bei Sophie der Stand der Dinge: Sie beschäftigt sich damit, ihre Ausgaben zu senken.
Frauen in der Armutsfalle
Es ist ja so, dass viele Frauen finanziell sehr abhängig von ihrem Mann sind und bleiben, sobald sie Kinder bekommen. Schließlich bleiben meist sie zuhause. Die meisten Frauen gehen in Elternzeit, einige länger als nur die Kleinkindjahre, und verlieren dadurch das Einkommen, das sie ohne Kinder erwirtschaftet hätten. So lange das Paar für alle Zeiten zusammen bleibt, funktioniert das ja einigermaßen, aber wenn sich Eltern doch mal trennen sollten, ist der Umstand, dass die Mutter weniger bis gar nicht gearbeitet hat, ein Desaster, auch wenn all das in der Zeit der Ehe Erwirtschaftete geteilt wird.
Ein Vertrag schafft Sicherheit
Also müssen wir uns kümmern. Wenn ein Paar gemeinsam beschließt, dass eine(r) von beiden zuhause die Kinder betreut, könnten sie in einem speziellen Vertrag einen finanziellen Ausgleich vereinbaren und den, der die Care-Arbeit macht, absichern. Nina Straßner hat mir hierzu in der Müttersprechstunde erklärt, wie das geht und ich habe es hier aufgeschrieben. Außerdem könnten Frauen beginnen, so wie Sophie und ich, sich einen Überblick über den finanziellen Ist-Stand zu machen und einen Plan zu fassen, wie ihr Weg in die finanzielle Unabhängigkeit aussehen könnte.
Hier findest du Rat
Sehr hilfreich dabei ist die Seite von Dani Parthum, der Geldfrau, aber auch alles von Natascha Wegelin, bekannt unter dem Namen Madame Moneypenny. Sie bieten Hilfe in Form von Coaching, Blogs, Büchern oder Podcasts und wenden sich speziell an Frauen. Natascha hat mal erklärt, warum: Frauen brauchten eine andere Ansprache als Männer, sie selbst fühlte sich von Finanzjournalen nie richtig angesprochen. Außerdem leiden viele Frauen unter dem Vorurteil, sie könnten das mit den Finanzen nicht, und sind froh, mal alles unter sich besprechen zu können. Frauen können Finanzen, das bestätigen Wegelin und Parthum alle beide, und machen uns allen Mut, das Thema Geld in Angriff zu nehmen.
Und ich so?
Also, was ist passiert in der letzten Zeit? Ich hatte erzählt, dass mir der Bescheid der Deutschen Rentenversicherung eine künftige Rentenzahlung versprach, über die ich nur laut lachen oder weinen konnte. Das habe ich zum Anlass genommen, mich mal kundig zu machen. Über die Webseite habe ich einen Termin vereinbart. Vor Ort erklärte mir ein freundlicher Herr meine Lücken im Rentenkonto (diese Infos kann man mit einem neuen Personalausweis mit Identitätsnachweis hier auch elektronisch nachschauen) und verwies mich darauf, dass ich beim für mich zuständigen Bürgeramt eine Kontenklärung vornehmen lassen kann. Hier müsste ich noch einen Termin machen und meine Unterlagen mitbringen (es fehlte ein Nachweis über mein Studium sowie Geburtsurkunden der Kinder und noch ein paar andere Dinge). Das habe ich genauso gemacht und weil man für die Erziehungszeit der Kinder Rentenpunkte bekommt, sieht mein Rentenkonto nun dank der Kontenklärung viel besser aus. Ruf doch mal beim Bürgeramt an und mach auch so einen Termin, nachdem du dir einen Überblick über die Lücken im Konto der Deutschen Rentenversicherung gemacht hast.
Für den Fall, dass du wie ich verheiratet bist, ist folgendes interessant: die Rentenpunkte, die ihr während eurer Ehe sammelt, werden im Falle einer Scheidung aufgeteilt. Das hat etwas mit dem gessetzlichen Güterstand zu tun. Die Juramama erklärt:
Gesetzlicher Güterstand bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ab dem Zeitpunkt der Eheschließeung alles, was angeschafft oder erwirtschaftet wurde, zwei Säulen für die beiden Ehepartner bildet. Wenn sich das Paar trennt, werden die Säulen ausgeglichen, sodass beide das gleiche haben.
Verantwortung übernehmen
Weil bei den meisten Menschen die gesetzliche Rente sowieso nicht reichen wird, so auch bei mir, muss ich mir aber weitere Gedanken machen. Denn ich möchte für mein Alter vorsorgen, damit Anton und ich im besten Fall gemeinsam genug Geld für ein schönes Leben nach der Erwerbstätigkeit haben. Ich bin aber der Meinung, dass man als erwachsener und verantwortungsbewusster Mensch einfach so gut es geht für sich selbst Sorge tragen sollte. Weil wir Frauen in den letzten Jahrhunderten eher finanziell entmündigt waren, fällt es uns bis heute manchmal noch etwas schwer,uns zu kümmern, so mein Eindruck. Das ist auch eine Form der Sozialisation. Früher waren meine Eltern für das Einkommen verantwortlich und in den letzten zehn Jahren war mir das Thema Geld nicht so wichtig, irgendwie hat das immer Anton gemacht. Es fühlt sich für mich aber nicht gut an, alles von mir abzuwälzen, als wäre Geldanlage und Vorsorge nicht mein Problem. Und ich möchte Luise das auch nicht vorleben. Auch in Sachen Beziehung ist mir das wichtig: Anton und mich verbinden unsere Kinder und unsere Liebe, Geld soll nicht der Kitt unserer Ehe sein.
Beratung zur Altersvorsorge
Der Mann bei der Deutschen Rentenversicherung wies mich darauf hin, dass es in Baden-Württemberg die Möglichkeit gibt, sich bei der Deutschen Rentenversicherung kostenlos in Sachen Altersvorsorge beraten zu lassen. Falls du also aus diesem Bundesland kommst, kannst du hier einen Termin machen. Ich werde das sicher in diesem Jahr tun, denn Ende 2019 möchte ich meinen Altersvorsorge-Ordner schließen und das Thema beendet wissen. Es gibt auch bei der Verbraucherzentrale eine Beratung, die kostet allerdings Geld. Eines habe ich aber gelernt: wenn es nicht gerade eine Beratung der Deutschen Rentenversicherung ist, sind kostenlose Beratungen Verkaufsgespräche von Versicherungs- und Bankberatern, die mir gerne ihr Produkt verkaufen möchten. Das ist ihr Job und das ist auch ok, aber ich lasse mich nie mehr bei Kaffee und Keks einlullen und unterschreibe etwas, das ich nicht verstehe.
Diese weise Erkenntnis habe ich von Madame Moneypenny und der Geldfrau, aber auch vom Finanzrocker. Wenn dich diese Geldthemen interessieren (und das sollten sie unbedingt!), dann empfehle ich dir die drei klugen Menschen als Anfang für deine Recherchen. Ich jedenfalls habe, wie es die Drei empfehlen, mich mit meinen Ein- und Ausgaben beschäftigt, mir ein Konten-Depot zugelegt und investiere nun jeden Monat 50 Euro in ETFs. Der Beitrag soll aber langfristig gesteigert werden. Alle Infos zu diesem Thema bekommst du bei Madame Moneypenny, die sogar Tipps für das richtige Konto auf ihrer Seite bereithält.
Geld sparen als Familie
Anton und ich sind uns gerade noch unschlüssig, wie wir weiter fürs Alter sparen. Wir wohnen zur Miete und haben uns gegen ein eigenes Haus entschieden. Ich würde das Geld, das in den nächsten paar Jahren reinkommt, gerne in unsere Zeit investieren, also weniger arbeiten, dafür Zeit und Luft für die Kinder und uns haben. Das wäre für mich auch ein Ausweg aus dem Vereinbarkeitswahnsinn. Wenn die Kinder größer sind und auf eine höhere (Ganztags-)Schule gehen, wäre immer noch genug Zeit, um mehr zu arbeiten, Geld anzulegen und zu sparen. Aber die Bedingungen für Eltern sind ja nicht so optimal in unserem Land und man kann die Arbeitszeit nicht immer flexibel reduzieren, während man sich um kleine Kinder oder kranke Angehörige kümmern muss. Das wäre doch mal ein Ziel für die Zukunft, oder?
Und nun hoffe ich, dass ich dich ein wenig inspiriert habe, die Sache mit den Finanzen anzugehen. Es gibt wirklich tolle Menschen da draußen, die uns ihr Wissen zur Verfügung stellen. Die Investition in ein Buch wie das von Madame Moneypenny (Affiliate Link), ein Geld-Coaching oder eine Beratung bei der Verbraucherzentrale sind vermutlich die sinnvollste Ausgabe, die du tätigen kannst.
Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura
Auch in der Müttersprechstunde reden wir immer wieder über Geld . Ich hoffe es klappt, und ich kann die wunderbare Natascha Wegelin einmal einladen. Dani Parthum war schon mal da und hat uns viel Wissenswertes erzählt. Du kannst es hier nachlesen. Komm einfach zu Instagram rüber, hier ist mein Kanal.