Das Kleiderschrankprojekt geht weiter. Bist du dabei?

Finde deinen eigenen Stil: Teil 4 von 4

Heute liest du den letzten Teil meines Kleiderschrankprojekts. Falls du neu bist, willkommen! Du kannst einfach bei Teil eins anfangen. Da habe ich erzählt, wie du deinen Kleiderschrank ordentlich ausmistest. In Teil zwei ging es darum, deinem Stil auf die Spuren zu kommen. Im dritten Teil drehte sich alles ums Shoppen und heute verrate ich dir meinen super Trick: das Klamottenrezept. Das Ziel ist es, sich jeden Tag wohl zu fühlen, nie mehr zu viele Gedanken an Outfits zu verschwenden und morgens flott die richtigen Teile aus dem Schrank auszuwählen, und zwar in kürzester Zeit. Bist du dabei? Dann los!

Deine persönlichen Klamottenrezepte

Die Idee für die Klamottenrezepte habe ich wie so viele andere Inspirationen zu diesem Thema aus dem Buch „Das Kleiderschrankprojekt“ (Affiliate Link) von Anuschka Rees.

Kennst du das? Vor einem riesigen Regal voller Joghurts weißt du einfach nicht mehr, welcher dir überhaupt schmeckt. So geht es uns morgens auch oft vor dem Schrank! Hosen, Kleider, T-Shirts, Pullis, Tops – die Auswahl ist groß und die Kombinationsmöglichkeiten unendlich. Was aber wirklich zusammenpasst und worin wir uns wohl fühlen, ist uns ein Rätsel.

#meinKleiderschrankprojekt
Anuschka Rees: Das Kleiderschrank-Projekt, Dumont Verlag 2016

Schau doch mal zurück: Ist dir bei unserer Recherche ein bestimmtes Outfit immer wieder ins Auge gestochen, einfach nur in verschiedenen Varianten? Zum Beispiel enge Jeans + T-Shirt + Strickjacke + Sneakers? Dann ist das dein erstes Rezept. Oder du findest Kleid + Halstuch + Stiefel toll? Dann ist auch das ein Rezept. Sagen wir mal, du hast zwei enge Jeans, die du gerne trägst, vier T-Shirts und zwei Strickjacken, dann hast du schon eine Menge Kombis und alleine diese Teile geben Outifts für eine ganze Woche her. Hast du jetzt noch ein Lieblingskleid, drei Schals, die dazu passen und zwei paar Stiefel, sind wir jetzt schon bei mindestens zehn schönen Outfits. Damit du noch ein bisschen besser verstehst, was ich meine, schreibe ich dir meine Rezepte auf. Du selbst kannst dabei so konkret werden, wie du magst:

  • enge Jeans + lockeres Shirt/Seidentop + Strickjacke + derbe Stiefel
  • High Waist-Jeans + enges Shirt + kurzer Pullover + Sneaker
  • Lockeres Kleid + Leggings + Stiefel
  • Jeansrock + Strumpfhose + Bluse + Stiefel
  • Latzhose + Leggings + Pullover + Musselinschal
  • Langer Rock + kurzer Pullover + derbe Stiefel

Von den einzelnen Teilen habe ich dann ein bis drei Varianten. Das ergibt Klamottenkombis, die mir für einen ganzen Winter reichen. Für den Sommer habe ich ein paar neue Rezepte. Wenn du dir nun deine eigenen Rezepte überlegst, schreibe sie auf ein Blatt Papier und hefte sie in deine Kleiderschranktür. Noch besser ist, wenn du dir bestimmte Outfits direkt mit dem Handy fotografierst, sie ausdruckst und dazu pinnst. Diese Visualisierung hilft enorm, das verspreche ich dir!

Ein paar Mode-Regeln

Wichtig ist, dass du dich an ein paar Regeln hälst, die auch mit deinem eigenen Stil zu tun haben. Ich bin nicht so der elegante Typ, also muss ich zum schicken Rock immer was Derbes anziehen. Diese Regel ist natürlich individuell. Was aber auf jeden zutrifft: wenn ein Teil weit geschnitten ist (Hose, Rock), sollte das andere enger sein (Shirt, Pullover). Dieses Gefühl, unförmig auszusehen, kommt daher, dass man eine weite, bauschige Hose mit einem weiten Oberteil kombiniert. Auch wenn du eine weibliche Figur hast, darfst du ruhig mutig sein mit dem Schnitt. Für eine High Waist-Jeans musst du keine Größe 36/38 haben. Erst ein runder Po und Hüften machen den Look richtig interessant und schick. Wichtig ist am Ende natürlich, dass du dich wohl fühlst.

Lerne dich neu kennen

Du siehst, wie du dich kleidest, hat auch eine ganze Menge damit zu tun, wie gut du dich kennst. Was bist du für ein Typ? Bist du eine Frau zum Pferde stehlen und liebst Kapuzenpullover? Dann ist das dein perfektes Outfit und du bist in deinem Wohlfühl-Look wunderschön. Vielleicht bist du aber auch eine elegante Person und zur Zeit frustriert, weil der Kinderalltag dich zu Outdoor-Jacke und Latschen zwingt. Dann bring ein bisschen Gefunkel in deinen Alltag und trag Kostümjacke und Perlenohrringe zu Jeans.

Klar, es gibt wichtigerer Dinge als Kleidung. Aber es kann Spaß machen, auf die Suche nach sich selbst zu gehen, sich anzunehmen, wie man ist und das beste daraus zu machen. Es gibt da diesen Fotobildband für Mädchen, der den Untertitel trägt: am schönsten sind wir, wenn wir niemandem gefallen wollen. Mit der Mode ist es ähnlich, aber es gibt noch einen Zusatz: am schönsten bist du, wenn du niemandem gefallen willst, nur dir selber. Ich hoffe, dir hat das Kleiderschrankprojekt Spaß gemacht. Mein Ziel war es nicht, dich zu einer Modepuppe zu machen. Wenn ich dir ein klein wenig helfen konnte, dass du künftig besser weißt, was du gerne trägst, nicht mehr zu viele Fehlkäufe tätigst, Spaß an Kleidung und vor allem mehr Zeit für wichtigere Dinge hast, dann bin ich super happy.

Übrigens habe ich mich so riesig über das Foto einer Freundin gefreut, die mir ihren sortierten Kleiderschrank fotografiert hat. Wenn du Lust hast, schick mir doch auch ein Bild oder erzähl mir, wie es bei dir lief und ob meine Tipps geholfen haben.

Bleib fröhlich und unperfekt,

deine Laura

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...