In den letzten zwei Wochen habe ich ein wenig fremdgebloggt. Für einen meiner Lieblingsbloggs Little Years schrieb ich über Mental Load und wieso mich die mentale Belastung fast in den Wahnsinn getrieben hat. Klar wurde mir das, als ich krank wurde, Anton ein paar Wochen später auch. Während ich mit Fieber und Husten durch das Haus tigerte und allerlei rumorganisierte, blieb er liegen und kurierte sich aus.
Mama kanns nicht lassen
Maternal Gate Keeping spielt da eine Rolle, aber auch die Tatsache, dass es alles so schön einfach ist, wenn sich Jemand kümmert. Mama weiß Bescheid, was auf den Einkaufszettel kommt, sie findet die verlorenen Ordner und erinnert an Termine. Wenn ich also selbst nicht dafür sorge, dass meine Familie alleine klar kommt, muss ich den ganzen Kram auch machen, wenn ich krank bin.
Das ist aber nur ein Aspekt von Mental Load und wir alle tragen unseren Teil dazu bei, dass am Ende Ärger herrscht und sich Eltern angiften über die gerechte Aufteilung. Das gilt es zu verhindern und im Text kannst du nachlesen, wie das eventuell möglich ist.
Wenn Anton das Gefühl hat, er könne es mir nie recht machen (Wäsche falsch gefaltet, Gemüse in der Plastiktüte gekauft, meinen Sauberkeits-Standard nicht erfüllt), dann wird es ihm schwer gemacht, Verantwortung zu übernehmen. Ich muss ran an diesen zwanghaften Perfektionismus. Es stimmt nämlich nicht, dass der Laden ohne mich nicht läuft. Er läuft sogar sehr gut und wen interessieren schon Krümel auf dem Boden, wenn ein Erwachsener anpackt, sich um Kinder und den Haushalt kümmert und nebenbei auch noch viel gelacht wird?
Hier kannst du den ganzen Text lesen.
Frauen, haltet zusammen!
Außerdem war ich letzen Samstag zu Gast bei den Stadtlandmamas, auch ein Lieblingsblog von mir. Lisa hat mich interviewt und ich habe erzählt, warum mich dieses Gekümmere nervt und krank macht. Dabei geht es nicht unbedingt um die Kinder, deren Mutter ich ja bin. Sie brauchen mich und Anton, aber ich neige dazu, mich auch noch um alle anderen zu kümmern. Typisches Frauenleiden. Wieso ist es typisch? Weil es uns seit Jahrhunderten so erzählt wird, dass wir fürs Kümmern zuständig sind.
Weil wir Frauen es schwer haben und uns immer so durchbeißen müssen, beobachten wir andere Frauen mit Argusaugen. Dabei ist es so wichtig, sich gegenseitig zu stärken und gemeinsam für eine gerechtere Welt zu kämpfen, in der Frauen ihr Leben selbst gestalten können.
Es gibt einen Spruch: schieß nicht auf den Krankenwagen. Das bedeutet, wir brauchen vereinte Frauenpower. Mütter sollten sich nicht gegenseitig geißeln, sondern gemeinsam dafür kämpfen, dass Frauen im Job endlich die gleichen Chancen haben wie die Männer, dass mehr Männer zuhause Verantwortung übernehmen…
Ich habe Lisa gesagt, warum wir Frauen dringend zusammenhalten müssen. Das ist nämlich auch nicht so leicht. Weil wir in einem Patriachat leben, in dem sich die Männer die Macht aufteilen und wir nur mit Müh und Not durch die engen Lücken stoßen, lernen wir, dass es nur eine geben kann, die da durchpasst, die anderen werden ausgebotet. Kein Wunder, dass es unter Männern mehr Support gibt. Hier findest du das ganze Interview und ich habe Hoffnung, dass es besser wird. Unter anderem denke ich an mein Damengedeck und an Marlene, die da einen ganz tollen Text für geschrieben hat:
Das muss aufhören. Diese falsch verstandene Mutterliebe und diese dumme Bequemlichkeit der Michaels. Aber vielleicht ist es ja nie zu spät und vielleicht lade ich Gisela ja mal zu einem echten Gespräch. Vielleicht. Aber erstmal zeige ich meinem Sohn, wie man ein Telefon bedient. Tasten drücken kann er schon. Ich bin optimistisch.
Denken wir alle daran: Frauen, die ihre Söhne verhätscheln, erziehen Männer, die ihr Leben nicht im Griff haben. Die suchen sich dann eine Frau, die alles für sie erledigt und damit schließt sich der Kreis: willkommen, Mental Load.
Was ist auf Instagram los?
Ich wünsch dir viel Spaß beim Schmökern. So viele tolle Frauen (und auch Männer, siehe der geniale Text Sind Väter die entspannteren Eltern von Christian) sorgen dafür, dass die Welt eine bessere wird. Lassen wir uns nicht auf Instagram irgendeinen Murks davon erzählen, dass Frauen gleichberechtigt seien, wenn sie den Männern den Haushalt machen und ihr finanzielles Leben ohne Absicherung am seidenen Faden und an der ewigen Liebe hängt.
Es ist kein Spaß, alles alleine machen zu müssen und mit bangem Blick auf den Kontostand zu schauen. Auf Instagram habe ich nämlich noch so einen Bullshit gelesen: alleinerziehend zu sein heiße zwar doppelte Arbeit, aber auch doppelte Liebe und doppelter Spaß. Über diese Aussage kann ich mich überhaupt nicht genug aufregen. Und darum sprechen wir morgen um halb zehn live auf Instagram über das seltsame Mutterbild in den sozialen Medien. Ich freu mich auf dich!