So lonely! Warum sich Mütter manchmal einsam fühlen

Mütter sind manchmal einsam? Ja, das ist so und auf meine kleine Umfrage auf Instagram haben sich sehr viele Frauen gemeldet, denen es so geht. Die eine fühlt sich einsam, weil sie den ganzen Tag mit dem Baby zuhause ist. Die andere findet keinen Anschluss in den Krabbelgruppen. Eine Mutter vermisst die Kollegen in der Elternzeit, die andere hat im Vereinbarkeitswahnsinn keinen Zeit für Talk in der Kaffeeküche, weil sie nur herumhetzt.

Leben in der Kinderblase

Einsamkeit ist unter Müttern verbreiteter als gedacht und das liegt sicher auch daran, dass sie oft zu erschöpft sind, um sich mit Freundinnen zu treffen. Dass vor allem sie in Elternzeit gehen, seltener die Väter, oder sich aufreiben zwischen Job und Kindern. Wir haben in der Müttersprechstunde darüber gesprochen und die Idee hatte ich, weil mir eine liebe Bekannte und Leserin schrieb. Sie fühlte sich einsam im ersten Jahr mit Kind zuhause. Ihr fehlte die Erwachsenen-Ansprache in ihrer Babyblase, die natürlich auch sehr schön und gemütlich war. Später, als die Kinder älter wurden, ist es jedoch nicht besser geworden.

Sie ist eine der Mütter, die immer auf die Uhr schauen muss. Nach dem Teilzeit-Job gehts nachmittags flott zum Kinder abholen. Auf dem Spielplatz unterhält sie sich mit anderen Frauen, aber der Kontakt ist anders als zu engen Freundinnen. Außerdem braucht das eine Kind was zu trinken, das andere ist hingefallen. Sind die eigenen versorgt, gehts bei der Gesprächspartnerin los. Mütter (und Väter) kennen das.

Der Austausch fehlt

„Wo früher viele Telefonabende oder Treffen mit Freundinnen waren, liegen nun alle platt auf dem Sofa oder noch bei ihren Kindern, die entweder krank sind oder eine Phase des besonders späten Einschlafens haben“, erzählt meine Bekannte weiter. Ich weiß genau, was sie meint. Auch wenn ich oft Lust hätte auf Mädelsabend, liege ich abends rum und wünsche mir nichts mehr als meine Ruhe. Und so kommt es selten zum Austausch unter Freundinnen.

Meine Bekannte trifft den Kern, wenn sie schreibt, dass sich die Welt mit Kindern ein wenig wie eine Parallelwelt anfühlt. Diese Welt ist erfüllend und schön, wenn man es geschafft hat, sich darin gut einzurichten. Dennoch empfindet sie es als eine Herausforderung, in dieser Parallelwelt aus Kita, Spielplatz und Abendtrubel nicht zu vereinsamen.

Lasst uns über Einsamkeit sprechen!

Weil mir so viele Mütter geschrieben haben, ist klar, dass das kein Einzelfall ist. Wir sprechen aber viel zu wenig darüber und deshalb glaubt jede Frau, nur ihr ginge es so und alle anderen Mamas kennen das gar nicht. Was tun wir nun mit dieser Erkenntnis? Ich finde ja, daüber zu reden ist der beste Anfang. Und das haben wir eben gemacht. Du kannst die Müttersprechstunde als Podcast anhören und gerne in einem Kommentar schreiben, ob es dir ähnlich geht. Vielleicht hast du auch Lust, dich bei Mami-Connection anzumelden und dort nach einer Freundin zu suchen?

Immer wieder fällt mir auf, dass sich besonders das Leben der Frauen ändert, wenn Kinder in eine Beziehung kommen. Logisch, auch Papas haben schlechte Nächte, nicht mehr so viel Zeit für die Kumpels und bleiben zuhause, wenn die Kinder krank sind. Aber nach wie vor sind es mehrheitlich die Mamas, die sich um die Kinder kümmern, auch wenn sich das Blatt langsam, ganz langsam wendet. Langfristig ist das also wieder ein Appell für die gleichberechtigte Elternschaft, kurzfristig hilft Austausch und Reden. Viel Spaß beim Podcast hören!

Bleib fröhlich und unperfekt,

deine Laura

Lauras Müttersprechstunde kannst du über Itunes, Spotify oder die Podcast-App deines Handys abonnieren.

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