Opa Fröhlichs Spielzeugträume

Spielsachen aus Holz

Schon als wir kleine Mädchen waren, hat unser Vater meiner Schwester und mir Träume erfüllt: ein Meerschweinchen samt selbstgebautem hölzernem Käfig, der so viel schöner war als die Plastikkisten, die es zu kaufen gab. Meerschwein Sissi hatte zwei Räume für sich mit gläsernen Fenstern, einem Durchgang in den abgedunkelten Teil und einem Ambiente, das man gut und gerne als hyggelig bezeichnen konnte.

Wir hatten eine zaberhafte Puppenstube, zweistöckig, die mein Vater aus Holz gebaut hat. Die Wände waren unterschiedlich tapeziert, es gab kleine Steckdosen, eine selbstgezimmerte kleine Dusche, eine Badewanne, einen Balkon, Fenster und sogar an die Bilderrahmen hatte er gedacht. Früher glaubte ich, das Christkind hätte dieses famose Häuschen gebracht. Nun weiß ich, dass mein Vater alles selber gebaut hat und bin jedes Mal unglaublich begeistert, wenn ich es mir anschaue.

Noch gerührter aber bin ich, wenn ich auf Jimmys, Luises und Oskars Schätze schaue. Sie besitzen einen Reichtum, der so unglaublich individuell, wunderschön und wertvoll ist. Heute möchte ich dir davon erzählen. Es ist eine Geschichte von einem Opa, der nicht nur Talent in Sachen Schreinerei hat, sondern auch einen sehr guten Geschmack. Einen Opa, der seine Enkelkinder über alles liebt und der jeden Wunsch aus Holz erfüllt. Opa baut nicht nur Spielzeug, er macht Kunst! So wie einer Gedichte schreibt, um seine Liebe auszudrücken, so wie einer Ölbilder malt, um die Schönheit der Natur darzustellen, so zaubert Opa Fröhlich aus ein paar Brettern, Farbe und Werkzeugen, von denen ich den Namen bis heute nicht kenne, hölzerne Kinderträume.

Jimmys Feuerwehrauto

Jimmy war Opas allererster Enkel und der sollte natürlich ein besonderes Geschenk zur Geburt bekommen. Opa hat im Internet recherchiert, Skizzen angefertigt und Holz gekauft. Unten, in seinem Werkraum, ist dann dieses Feuerwehrauto entstanden, das vor allem ein Lauflernwagen ist. Alle drei Kinder sind damit die ersten Schritte gegangen, noch schöner aber war das Spielen mit dem Wagen. Eine Bimmel für den Feueralarm, eine Spule für den Feuerwerhrschlauch und vorne im Fahrerhaus genug Platz für eine kleine Feuerwehrmannpuppe – alles ist da und wir lieben den Wagen heiß und innig und werden ihn nie weitergeben, auch wenn so langsam alle Kinder sicher laufen können.

Jimmys Kaffeemaschine

Ich weiß es noch genau: als Jimmy fast eins war, war er von unserer Kapsel-Kaffeemaschine mehr als fasziniert. Es gab nichts Schöneres, als die Kapseln reinzustecken und aufs Knöpfchen zu drücken. Weil die Spielerei damit auf Dauer teuer und aufgrund der heißen Flüssigkeit nicht ganz ungefährlich war, hat Opa zum ersten Jimmy-Geburtstag eine eigene Maschine gebaut. Der schwarze Hebel lässt sich öffnen, die Holz-Kapseln passen genau herein und plumpsen unten wieder raus. Anton und Opa haben dann noch den Motor eines Massagekissens aus- und in die Maschine hineingebau, sodass sie jetzt auch noch den Original-Brumm-Sound von sich gibt.

Jimmys Lenkrad

Langweilig, so im Wagen zu sitzen. Kleinkind Jimmy war schnell genervt, als er endlich nicht mehr im Liegen, sondern aufrecht durch die Welt geschoben wurde. Außerdem wollte er immer in die andere Richtung als ich. Ein Lenkrad für den Kinderwagen, das wärs. Aber im Internet fand ich nur hässliches Plastikzeug. „Papa, hast du keine Idee?“, fragte ich Jimmys Opa. Opa wäre nicht Opa, wenn er „Nein“ gesagt hätte. Und so drechselte er in Nullkommanix dieses wunderschöne Lenkrad. Fortan wurden wir nicht länger auf das süße Kind, sondern nur auf das Lenkrad angesprochen und ich wunderte mich eine Weile über die vielen Papas, die mir verzückt hinterher schauten. Leider galten ihre Blicke nicht mir, sondern Opas Meisterwerk. Mittlerweile wurde es noch mit einem Mercedes-Stern gepimpt, den Anton mal auf der Straße fand. Oskar liebt Opas Auto und fährt nun auch endlich einen Daimler, wie es sich für einen Schwaben gehört.

Luises Puppenbett

Dieses Schmuckstück gehörte mal meiner Schwester. Die war im Alter von sieben Jahren schon Zwillingsmutter von zwei Babypuppen und zu Weihnachten stand dann dieser Schatz unter dem Baum. Luise liebt das Erbstück ihrer Tante und die Puppen schlafen nachts endlich durch.

Oskars Ofen

Oskar liebt es, in der Küche zu sein. Auch in seiner eigenen kleinen Küche. Opas Herd aus Holz ist ein Traum, denn hier kann der kleine Hausmann sich so richtig austoben. Stundenlang schiebt er „Pibfa“ in den Ofen, kocht Suppe auf dem Herd und backt uns einen Kuchen. Der rechte Herdknopf hat einen integrierten Wecker, eine alte Eieruhr. Ist sie abgelaufen, bimmelt es und Oskar ruft „Mittatessent!“

Jimmys Fußballmannschaft

Jimmys Fußball- und Sammelleidenschaft nimmt manchmal überhand. Wohin nur mit all diesen Figuren, die es zu Weltmeisterschaftszeiten im Supermarkt gab? Opa nahm sich des Chaos an und hat ihm ein Sammelregal ans Bett gebaut. Wer schon einmal in der Nacht mit nacktem Fuß auf eine Tipkick-Figur getreten ist, kann sich vorstellen, wie dankbar ich meinem Vater dafür bin.

So sehen Sieger aus

Damit Jimmy sich richtig feiern kann, wenn er eines seiner Fußball-Turniere veranstaltet oder Dortmund in diesem Jahr endlich Meister wird, braucht er ein ordentliches Siegerpodest. Opas Schreinerkunst kennt keine Grenzen und so baute er ein Multifunktionsmöbel. Wenn die Meisterschaft beendet ist oder doch wieder die doofen Bayern den Pokal holen, lassen sich die drei Kisten aufeinenaderstapeln und weil alle über eine Schublade verfügen, ist genug Stauraum für Spielzeug vorhanden.

Luise auf der Weide

Luises Leidenschaft sind Pferde. Damit spielt sie unglaublich gerne und brauchte unbedingt ein paar Zäune, um den schwarzen Hengst Aramiss im Zaum zu halten. Der Haselnussstrauch aus dem Garten wurde von Opa geplündert und Luise konnte Weiden bauen wie die Weltmeisterin.

Endlich Ordnung

Die Kinder lieben ihre Hörbox samt Hörfiguren, aber dauernd fehlt die Lieblingsgeschichte. Die Figuren eignen sich ja bestens zum Spielen und werden von den Kindern darum durchs ganze Haus entführt. Abends müssen dann die Eltern suchen helfen. Das muss ein Ende haben, beschloss ich, und bat Opa um Hilfe. Der hatte gleich die zündende Idee: wir brauchen was Magnetisches. Im Baumarkt haben wir Holzkisten besorgt. Da hinein hat Opa eine Haltevorrichtung für die Box gebaut und auf den Boden eine rostfreie Metallplatte gesetzt. So halten die Hörfiguren und haben einen festen Platz. Die Kiste werden wir noch anmalen und mit Rollen versehen. Sie sieht aber auch so ganz entzückend aus, oder?

Opa ist der Beste, das ist ja wohl klar. Und ich möchte hier noch die Oma erwähnen. Sie hilft nämlich kräftig im Hintergrund mit: recherchiert auf Pinterest, besorgt Einzelteile und regt sich mächtig auf, wenn Opa mal wieder Sägespäne im Haus verteilt. Danke, Oma und Opa, für all diese wunderbaren Schätze. Und wer mal die Kuchen für den Kindergeburtstag aus dem Hause Oma und Opa Fröhlich bestaunen will, der klickt mal hier. Leider kann ich unseren Opa nicht verleihen und ich konnte ihn auch nicht davon überzeugen, mit mir als Shopmanagerin ein Design-Möbelgeschäft für Kinder auf der Königstraße zu eröffnen. Sonst hätte ich dir hier gerne alle Dinge zum Kauf verlinkt.

Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura

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