Endlich weniger schimpfen: wie funktioniert das?

Wir kommen aus dem Urlaub und ich muss zugeben, dass ich auch dort geschmipft habe. Vorher habe ich das wunderbare Buch von Nicola Schmidt gelesen: „Erziehen ohne Schimpfen“. Hier habe ich so viele gute Ratschläge gefunden, konnte sie aber bisher noch nicht richtig umsetzen, weil ich viel zu gestresst war. Warum schimpfen Eltern eigentlich so viel und in welchen Situationen?

Wann schimpfen wir?

Bei mir ist es eindeutig dann der Fall, wenn ich zu viel um die Ohren habe. Die gleiche Frage habe ich auf meinem Instagram-Kanal gestellt. Wann schimpfst du besonders viel mit den Kindern?  Das sind einige der Antworten:

  • Wenn ich selbst gestresst bin
  • Wenn ich fünf Mal etwas sage und gekonnt ignoriert werde
  • In Gefahrensituationen und wenn ich gestresst bin
  • Wenn ich abgelenkt oder gestresst bin
  • Wenn die Kinder trödeln, obwohl sie wissen, dass wir los müssen
  • Wenn Eile vorherrscht, also besser vorplanen
  • Wenn mir mal wieder alles zu viel ist und die Kinder an einem Rockzipfel hängen
  • Wenn ich Stress habe und sich die Kinder extra quer stellen
  • Wenn ich ungeduldig und gestresst bin
  • Wenn sie nicht kooperieren
  • Wenn ich etwas 20 Mal sagen muss
  • Wenn wir Zeitdruck haben und ich sowieso schon gereizt bin
  • Im Auto, wenn die Kinder nicht aufhören zu streiten
  • Wenn ich gestresst bin und den Kindern eine Kleinigkeit passiert
  • Wenn es Richtung Bett geht und niemand reagiert oder bewegt sich
  • Wenn ich etwas verboten habe und sie es mit einem Grinsen im Gesicht erst recht machen
  • Wenn das Kind nicht kooperiert, wenn es „grundlos“ heult und Terz macht. (Sehr doof von mir, ich weiß)
  • Wenn er ohne ersichtlichen Grund Sachen auf den Boden schmettert, die dann kaputt sind
  • Wenn ich selber im emotionalen Ungleichgewicht bin
  • Wenn das Kind nicht hört
  • Wenn ich selbst gestresst bin oder das Gefühl habe, von anderen unfair behandelt worden zu sein
  • Wenn es stressig ist und es nicht so läuft, wie ich es mir wünsche
  • Wenn ich mit mir selbst nicht im Lot bin und zu hohe Erwartungen an den Tag habe
  • Wenn ich selber im Stress bin, Hunger habe, müde bin oder hungrig
  • Wenn mit Absicht einfach nicht gehört wird
  • Wenn mir alles zu viel wird
  • Wenn ich dringend eine Pause vom Trubel und von den Erledigungen brauche
  • Wenn sie hauen oder beißen (ist zum Glück nur eine Phase)
  • Wenn ich Zeitdruck habe und die Kinder nörgeln oder wenn mir der Lärmpegel zu hoch ist
  • Wenn ich am Ende meiner Nerven bin, weil ich nicht gut genug für mich gesorgt habe
  • Wenn die Große den Kleinen ärgert

Ich habe auch gleich nach Tipps gegen das Schimpfen gefragt und viele gute Ideen bekommen:

  • Ich frag mich oft, ist es das wert zu schimpfen?
  • Atmen und reflektieren
  • Bevor ich anfange zu schimpfen, atme ich bewusst tief ein und aus mit
  • Ein paar Ratgeber lesen und immer wieder reflektieren.
  • Tief durchatmen und überlegen, was gerade schlimm ist und was man alternativ tun könnte
  • Ich glaube, es ist wahnsinnig schwer, ab und zu muss es raus
  • Kurz die Situation verlassen und neu betrachten
  • Gut auf sich aufpassen
  • Manchmal trenne ich die Kinder in getrennte Räume. Um die Situation zu entspannen
  • versuchen zu singen
  • Frische Luft, Musik an und tanzen
  • Babyfotos ansehen
  • Die Kinder (9 und 7 Jahre) fragen, was sie brauchen, um kooperieren zu können
  • Sich in die Lage des Kindes versetzen

Podcast-Folge zum Thema Schimpfen

Ist es denn überhaupt möglich, nie zu schimpfen? Ich glaube, das ist sehr schwer, denn hin und wieder kommt es einfach aus uns raus. Manchmal sind es Gefahrensituationen oder unsere Kinder möchten nicht hören. Meist ist es aber tatsächlich dann der Fall, wenn wir genervt, müde, gestresst oder hungrig sind. Uns geht es selbst nicht gut und es braucht nur einen Moment, in dem etwas schief geht, und sei es nur eine Kleinigkeit: dann schreien oder poltern wir herum.

In dieser Podcast-Folge habe ich von mir selbst erzählt: Warum ich immer wieder schimpfe, obwohl ich es nicht will und dass man etwas dagegen tun kann. Denn schon Nicola Schmidt hat geschrieben, dass es so nicht gemeint war: Kinder erzieht man am besten mit einem ganzen Dorf. Wenn eine(r) alleine zuständig ist, ist das einfach zu viel. Vielleicht ändert sich bei dir nicht sofort etwas, aber das zu wissen beruhigt schon einmal ungemein. Wir schimpfen alle mal, aber wir können versuchen, es auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei hilft das Buch von Nicola Schmidt, das Anhören dieser Podcast-Folge und vorallem, in dem wir besser mit uns selbst umgehen.

Viel Spaß beim Zuhören und bis bald,

deine Laura

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